In der digitalen Ära mag es praktisch erscheinen, Hunde online zu kaufen, doch dieser Komfort birgt oft ein dunkles Geheimnis. Viele Schweizer sind sich der Tücken hinter den niedlichen Welpenbildern im Netz nicht bewusst. Die Problematik des Welpenhandels ist nicht nur eine Frage der Tierethik, sondern auch der Rechtsdurchsetzung. Es scheint, als sei unser Rechtssystem nur dann effizient, wenn es um direkte finanzielle Gewinne geht. Bei Themen ohne monetären Anreiz oder Prestige, wie dem Tierschutz, wird häufig nur halbherzig gehandelt.
Ein Blick auf die traurige Realität
Stellen wir uns vor: Überproduzierte Hunde, die keinen Abnehmer finden, werden auf grausamste Weise entsorgt. Diese Bilder sind verstörend, aber wichtig, um das wahre Ausmaß des Leidens zu erfassen. Die Schweizer Entscheidungsträger müssen sich dieser Fakten bewusst werden, um motiviert zu sein, echte Veränderungen herbeizuführen.
Die Handlungsunfähigkeit der Justiz
Es ist alarmierend, dass selbst zwei Jahre nach dem Einsetzen der Pandemie, in der die Nachfrage nach Welpen und somit die Importe in die Schweiz hochschnellten, die Justiz immer noch machtlos scheint. Viele dieser importierten Welpen erkrankten schwer, doch anstelle von Handlungen sehen wir nur Verzögerungen.
Ein bezeichnender Fall: Elitdog
Ganzer Beitrag auf https://www.srf.ch/news/international/kampf-gegen-hundemafia-import-welpen-justiz-ist-machtlos-gesetze-verzoegern-sich
Die Firma Elitdog steht exemplarisch für die Problematik. Trotz Razzien und offensichtlicher Verstöße gegen Tierschutzgesetze, bleibt die Webseite der Firma aktiv, und Welpen können weiterhin ungehindert in die Schweiz geliefert werden. Die langwierigen Ermittlungen, gekennzeichnet durch Korruptionsverdacht und mangelnde Kooperation, sind ein Paradebeispiel für die Schwierigkeiten im Kampf gegen die Hundemafia.
Blockierte Ermittlungen und verzögerte Gesetzesänderungen
Die Schweizer Behörden sitzen auf einer Anzeige mit über 350 dokumentierten Unregelmäßigkeiten, doch die Fälle bleiben ungeklärt. Datenschutz scheint Tierschutz zu überwiegen, und selbst wenn politische Versprechen gemacht werden, so fehlt es an der zügigen Umsetzung der erforderlichen Gesetzesänderungen.
Politische Initiativen und langsame Mühlen
Politiker wie SP-Nationalrätin Martina Munz haben sich für den Schutz der Welpen eingesetzt, und ihr Vorstoß zur Erleichterung des Datenaustauschs wurde angenommen. Trotzdem bleibt unklar, wann diese Änderungen realisiert werden. Selbst die Anpassung des Mindestalters für Importwelpen auf EU-Standard wird frühestens 2025 erwartet.
Die Macht der Aufklärung
An dieser Stelle ist es entscheidend, die Macht der Aufklärung zu nutzen. Es geht nicht nur um die Durchsetzung von Gesetzen, sondern auch um die Sensibilisierung der Bevölkerung. Wir dürfen nicht länger wegschauen oder auf die langsame Mühle der Politik warten. Jeder potenzielle Hundekäufer muss sich der Konsequenzen seines Handelns bewusst werden.
Taten statt Worte
Die Schweiz steht vor einer Herausforderung: Die Bekämpfung des illegalen Welpenhandels erfordert entschiedene Aktionen, transparente Gesetzesprozesse und eine Justiz, die imstande ist, Tierleid effektiv zu bekämpfen. Dies ist eine Frage der Menschlichkeit und Gerechtigkeit, bei der kein Raum für Verzögerungen sein sollte. Nur wenn Taten auf Worte folgen, können wir den Tierschutz wirklich vorantreiben und eine Zukunft schaffen, die das Wohlergehen aller Lebewesen sichert.
Gemeinsame Verantwortung im Tierschutz
Obwohl wir im 21. Jahrhundert zahlreiche wissenschaftliche Beweise dafür haben, dass Tiere komplexe emotionale Wesen sind, die Schmerz empfinden und ein eigenes Bewusstsein haben, hinkt der weltweite Tierschutz immer noch hinterher. Es ist fast paradox – auf der einen Seite stehen fortschrittliche Erkenntnisse über die inneren Welten der Tiere, und auf der anderen Seite steht die fortwährende Behandlung von Tieren als Ware oder Unterhaltungsobjekte. Jedes Land hat noch enormes Potenzial, den Tierschutz zu verbessern. Der Kampf gegen die Hundemafia und die Verzögerungen bei gesetzlichen Änderungen sind nur Symptome eines globalen Problems: Es fehlt an einem einheitlichen Willen, den Tierschutz ernst zu nehmen und konkrete Maßnahmen zu ergreifen. Diese Diskrepanz zwischen Wissen und Handeln muss überbrückt werden. Tiere verdienen es, als fühlende Individuen anerkannt zu werden, deren Leben und Wohlbefinden genauso zählen wie das unsere. Wir müssen aufhören, sie als bloße Begleiter oder gar als ‘Dinge’ für unsere Unterhaltung zu sehen. Jedes Land kann hierbei eine Vorreiterrolle einnehmen und zeigen, dass Tierschutz nicht nur ein Ideal, sondern eine praktische und ethische Notwendigkeit ist.