Wellensittich schenken

Wellensittich

Wellensittiche sind soziale Tiere, die nicht einzeln gehalten werden dürfen. Sie klettern gerne und benötigen Platz zum Fliegen. Bei zu reichem Futterangebot werden sie leicht zu dick.

Wellensittiche leben in riesigen Schwärmen in trockenen Regionen Australiens mit grossen Temperaturunterschieden. Als Fluchttiere verbringen sie den Grossteil der Zeit in Büschen und in Baumkronen. Bei uns sind Wellensittiche die häufigsten Heimtiere. Wellensittiche sind schnelle und gute Flieger und sollten dementsprechend gehalten werden.

Haltung und Pflege

Die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestmasse für einen Wellensittich-Käfig sind das absolute Minimum . Idealer sind Volieren oder Vogelzimmer. Wer Käfige für Wellensittiche kaufen will, muss sich vorher gut informieren, ob diese die Mindestanforderungen der schweizerischen Tierschutzgesetzgebung erfüllen.

Wellensittichkäfige sollten sowohl aus waagrechten wie senkrechten Gitterstäben bestehen. Die Tiere sollten daran ausgiebig herumklettern können.

Wellensittiche sind von Natur aus ständig auf der Hut vor Feinden. Sie reagieren auf Bewegungen. Ein guter Käfig hat deshalb auf mindestens einer Seite, besser auf zwei Seiten, einen Sichtschutz. Oder man stellt ihn in eine Ecke im Zimmer. So müssen die Wellensittiche nicht permanent in alle Richtungen achtsam sein.

Die Käfige sind mit verschiedenen federnden Sitzgelegenheiten unterschiedlicher Dicke und Ausrichtung zu strukturieren (keine fest montierten Stäbe). Ein Drittel des Volumens des Käfigs soll frei von Strukturen sein muss, damit die Wellensittiche umherfliegen können.

Wellensittiche brauchen ein Sandbad. Gehege sind mit Tageslicht oder mit geeignetem Kunstlicht zu beleuchten. Das Kunstlicht darf von den Tieren nicht als Flimmern wahrgenommen werden. Herkömmliche Neonröhren erfüllen diese Anforderung nicht. Schliesslich dürfen Wellensittiche nicht über längere Zeit übermässigem Lärm ausgesetzt sein.

Um die Wellensittiche nicht zu erschrecken, sollen sich die Tierhaltenden rechtzeitig bemerkbar machen, wenn sie sich ihnen nähern. Die Wellensittiche in die Hand zu nehmen, bedeutet für sie einen grossen Stress.

Wer seine Wellensittiche täglich beobachtet, kann Anzeichen von Gesundheitsstörungen rasch erkennen (aufgeplustertes Gefieder, Augenausfluss, verklebte Augen, Niesen, Durchfall, andersfarbiger Kot, vergrösserter Kropf, vermehrte Unruhe oder Juckreiz). In solchen Fällen ist umgehend eine Tierärztin oder ein Tierarzt beizuziehen.

Wichtig für das Wohl der Wellensittiche ist auch eine sachgerechte Krallenpflege.

Sozialkontakte

Wellensittiche sind soziale Tiere und brauchen den Kontakt mit Artgenossen. Sie dürfen nicht alleine gehalten werden. Menschen oder andere Vogelarten können ihnen die Artgenossen nicht ersetzen.

Am besten werden die Tiere in gerader Anzahl gehalten. Während der Paarungszeit suchen sich die Vögel einen Partner aus – selbst wenn man nur Weibchen oder nur Männchen hält. Bei einer ungeraden Zahl kommt es bei der Partnerwahl zum Streit unter den Vögeln.

Bewegung und Beschäftigung

Wellensittiche bewegen sich in der Natur vor allem fliegend fort. Das Wellensittichheim soll darum genügend Platz zum Fliegen bieten. Wer seine Vögel im Zimmer frei fliegen lassen will, muss darauf achten, dass die Fenster geschlossen sind, dass keine Katzen und Hunde im gleichen Raum sind und dass die Vögel auch mal Kot fallen lassen.

Wellensittiche sind auch geschickte Kletterer. Sie lieben es, auf Ästen herumzuklettern und knabbern diese auch gerne an. Geeignet sind Äste von einheimischen Weich- und Harthölzern, z.B. dünne Zweige von Tannen (rau), Buchen oder Ahorn (weniger rau) und Hasel und Birke (glatt). Die Äste sind regelmässig auszuwechseln, allerdings nicht zu oft und vor allem nicht, wenn die Wellensittiche am Brüten sind. Das Auswechseln der Äste belastet die Vögel.

Für alle Vögel ist es wichtig, das Gefieder sauber zu halten. Als Bewohner von Wüsten- und Halbwüstengebieten nehmen Wellensittiche dazu regelmässig ein Bad im Sand. Wellensittiche brauchen deshalb ein Sandbad.

Einige Wellensittiche baden auch gerne im Wasser. Ein Wasserbad ist im Gegensatz zu einem Sandbad aber nicht zwingend.

Futter und Wasser

Wilde Wellensittiche fressen meist nichts anderes als trockene Gräser und Sämereien. Im Gegensatz zu dieser kargen Nahrung erhalten Wellensittiche als Heimtiere oft eine zu reichhaltige Nahrung. Sie können dadurch leicht zu dick werden.

Eine Mischung aus kleinen bis mittelgrossen Körnern eignet sich als Grundfutter. Es lässt sich ab und zu mit Früchten und Gemüse ergänzen und etwa einmal im Monat mit Kolbenhirse.

An einem Kalkstein im Käfig können die Vögel nagen. Das ist gut für die Schnabelpflege und die Mineralien aus dem Stein sind wichtig für den Aufbau und den Erhalt der Knochen.

Wellensittiche brauchen auch Sand für die Verdauung. Sandkörner helfen ihnen, im Magen die Nahrung zu verkleinern.

Die Wellensittiche benötigen immer genügend Wasser zum Trinken. Über die trockene Nahrung können sie praktisch keine Flüssigkeit aufnehmen.

Die Futterplätze und das Wasser sollen stets sauber sein.

Verbotene Handlungen

Es ist verboten, den Wellensittichen die Flügel zu coupieren, um ihre Haltung zu vereinfachen. Sandhülsen als Überzug von Sitzstangen für Vögel einzusetzen ist ebenfalls verboten.

Tiere sind keine Geschenke

Bitte keine Tiere schenken!

Haustiere sind keine Geschenke und sollten nie spontan gekauft werden. Denn Haustiere zu halten, bedeutet eine langfristige Verantwortung für andere Lebewesen zu übernehmen. Informieren Sie sich vor dem Kauf über die Bedürfnisse der Tiere und welchen Aufwand eine tierfreundliche Haltung mit sich bringt.

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