Barsoi

Majestätisch, sanft und voller Anmut: Der Barsoi – auch als Russischer Windhund bekannt – ist eine Hunderasse, die auf den ersten Blick fasziniert. Mit seinem eleganten Körperbau, dem langen, seidigen Fell und seinem ruhigen, fast aristokratischen Wesen gehört er zu den eindrucksvollsten Erscheinungen in der Hundewelt. Doch hinter der edlen Fassade steckt mehr als nur Schönheit: Der Barsoi ist ein echter Jäger, ein sensibler Begleiter – und eine Rasse mit tiefer historischer Verwurzelung.

Trotz seiner Vergangenheit als hochgeschätzter Jagdhund des russischen Adels eignet sich der Barsoi heute durchaus als Familienhund – vorausgesetzt, seine speziellen Bedürfnisse werden ernst genommen. Er braucht Platz, ein ruhiges Umfeld und Menschen, die seine Eigenheiten respektieren und schätzen.

Der Barsoi ist kein Hund für alle – aber für die richtigen Menschen ein stiller, treuer Gefährte mit viel Herz. In diesem Ratgeber findest du alle wichtigen Informationen rund um Haltung, Herkunft, Charakter, Pflege und Alltag mit einem Barsoi – klar strukturiert und fundiert aufbereitet.

Herkunft und Geschichte des Barsoi

Der Barsoi – oft auch als Russischer Windhund bezeichnet – gehört zu den ältesten und traditionsreichsten Windhundrassen der Welt. Seine Geschichte ist eng mit dem russischen Adel verbunden, der diese Hunde über Jahrhunderte hinweg für die Jagd auf Großwild – insbesondere Wölfe – einsetzte. Der Name „Barsoi“ stammt aus dem Russischen und bedeutet so viel wie „schnell“ oder „flink“ – ein Hinweis auf die herausragende Geschwindigkeit und Wendigkeit dieser Hunde.

Adliger Ursprung im Zarenreich

Die Wurzeln des Barsois reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück, als in Russland verschiedene einheimische Windhundtypen mit orientalischen und arabischen Windhunden gekreuzt wurden. Ziel war es, einen Hund zu schaffen, der sowohl anmutig und elegant als auch schnell, mutig und zäh genug war, um in den weiten, oft eisigen Steppen des Zarenreichs Wölfe und anderes Wild zu hetzen.

Barsois wurden zum Statussymbol der russischen Oberschicht. Zaren und Adlige hielten sie in großen Meuten, veranstalteten prunkvolle Jagden und behandelten ihre Windhunde fast wie königliche Familienmitglieder. Es war üblich, den Hunden eigene Stallburschen und spezielle Schlafquartiere zuzuweisen. Ihre Schönheit, Ausdauer und Loyalität machten sie zu hochgeschätzten Begleitern.

Fast ausgerottet nach der Revolution

Mit der Russischen Revolution 1917 änderte sich alles: Der Adel wurde entmachtet, viele Barsois wurden getötet oder starben, als ihre Besitzer fliehen mussten. Die Rasse stand kurz vor dem Aussterben.

Nur durch Exporte in den Westen – insbesondere nach Frankreich, England und später in die USA – konnte der Barsoi überleben. Westliche Zuchtlinien führten die Rasse fort, zunächst als Prestigeobjekt, später auch als Showhund.

Der Barsoi heute

Heute ist der Barsoi eine anerkannte FCI-Rasse (Gruppe 10: Windhunde) und wird weltweit gezüchtet – allerdings in überschaubaren Zahlen. In Mitteleuropa ist er selten, aber in Liebhaberkreisen hoch geschätzt. Seine ursprüngliche Jagdverwendung ist fast verschwunden; stattdessen wird er heute vor allem als eleganter Begleiter und Ausstellungshund gehalten, gelegentlich auch im Coursing eingesetzt – einer Form des Windhundrennens auf Sicht.

Trotz seiner adeligen Vergangenheit ist der Barsoi kein Zierhund. Seine Gene tragen immer noch den Jagdtrieb in sich, seine Eigenständigkeit ist geblieben – und wer ihn versteht, erkennt in ihm einen würdevollen, ruhigen und sensiblen Partner mit starkem Charakter.

Aussehen & Größe des Barsoi

Der Barsoi ist ein Hund von aussergewöhnlicher Eleganz – langbeinig, feingliedrig, mit geschwungenen Linien und einem majestätischen Ausdruck. Alles an ihm wirkt leicht, geschmeidig und harmonisch – ohne dabei zerbrechlich zu sein. Denn auch wenn er aristokratisch wirkt, ist der Barsoi ein belastbarer Läufer mit beeindruckender Muskelkraft.

Größe und Gewicht

Der Barsoi gehört zu den großen Windhunden:

  • Rüden: 75–85 cm Schulterhöhe
  • Hündinnen: 68–78 cm Schulterhöhe
  • Gewicht: Je nach Geschlecht und Statur zwischen 30 und 45 kg

Die Körperlänge übertrifft deutlich die Widerristhöhe, was dem Barsoi seine typische gestreckte, grazile Silhouette verleiht.

Körperbau: Kraft trifft Leichtigkeit

Der Körper ist langgestreckt, mit einem tiefen Brustkorb und stark gewölbter Lendenpartie – typisch für Windhunde. Die Beine sind schlank, aber muskulös. Besonders auffällig: Die Bewegungen des Barsois wirken wie fließende Wellen – leicht, fast schwebend, mit enormer Streckung im Galopp.

Kopf und Ausdruck

Der Kopf ist lang, schmal und aristokratisch – mit feiner Zeichnung und kaum sichtbarem Stop. Die Schnauze verläuft elegant nach vorn, das Maul ist kräftig, ohne grob zu wirken.

  • Augen: dunkel, mandelförmig, mit sanftem, aber wachem Ausdruck
  • Ohren: klein, dünn, zurückgelegt – bei Aufmerksamkeit nach vorn gedreht
  • Gesamtausdruck: intelligent, stolz, wachsam – aber nie fordernd oder aufdringlich

Fell: Seidig, wellig, leicht zu pflegen

Das Haarkleid ist eines der Markenzeichen des Barsoi: seidig glänzend, leicht gewellt bis gelockt, besonders lang an Hals, Brust, Rute und Rückseiten der Beine („Befederung“). Es schützt zuverlässig vor Wind und Wetter – ein Erbe seiner Herkunft aus den kalten russischen Weiten.

  • Felllänge: mittellang bis lang
  • Struktur: seidig, ohne Unterwolle
  • Farben: Alle Farben und Farbkombinationen sind laut FCI erlaubt – Weiss mit Abzeichen, Gold, Schwarz, Schecken, Creme, Rot, Grau etc.

Besonderheit: Anmut ohne Übertreibung

Trotz seines edlen Aussehens ist der Barsoi kein überzüchteter Showhund. Sein Körper ist funktional – jede Linie folgt dem Zweck, schnell und effizient jagen zu können. Das macht ihn einzigartig: Schönheit trifft Zweckmäßigkeit.

Aussehen & Größe des Barsoi

Der Barsoi ist ein Hund von aussergewöhnlicher Eleganz – langbeinig, feingliedrig, mit geschwungenen Linien und einem majestätischen Ausdruck. Alles an ihm wirkt leicht, geschmeidig und harmonisch – ohne dabei zerbrechlich zu sein. Denn auch wenn er aristokratisch wirkt, ist der Barsoi ein belastbarer Läufer mit beeindruckender Muskelkraft.

Größe und Gewicht

Der Barsoi gehört zu den großen Windhunden:

  • Rüden: 75–85 cm Schulterhöhe
  • Hündinnen: 68–78 cm Schulterhöhe
  • Gewicht: Je nach Geschlecht und Statur zwischen 30 und 45 kg

Die Körperlänge übertrifft deutlich die Widerristhöhe, was dem Barsoi seine typische gestreckte, grazile Silhouette verleiht.

Körperbau: Kraft trifft Leichtigkeit

Der Körper ist langgestreckt, mit einem tiefen Brustkorb und stark gewölbter Lendenpartie – typisch für Windhunde. Die Beine sind schlank, aber muskulös. Besonders auffällig: Die Bewegungen des Barsois wirken wie fließende Wellen – leicht, fast schwebend, mit enormer Streckung im Galopp.

Kopf und Ausdruck

Der Kopf ist lang, schmal und aristokratisch – mit feiner Zeichnung und kaum sichtbarem Stop. Die Schnauze verläuft elegant nach vorn, das Maul ist kräftig, ohne grob zu wirken.

  • Augen: dunkel, mandelförmig, mit sanftem, aber wachem Ausdruck
  • Ohren: klein, dünn, zurückgelegt – bei Aufmerksamkeit nach vorn gedreht
  • Gesamtausdruck: intelligent, stolz, wachsam – aber nie fordernd oder aufdringlich

Fell: Seidig, wellig, leicht zu pflegen

Das Haarkleid ist eines der Markenzeichen des Barsoi: seidig glänzend, leicht gewellt bis gelockt, besonders lang an Hals, Brust, Rute und Rückseiten der Beine („Befederung“). Es schützt zuverlässig vor Wind und Wetter – ein Erbe seiner Herkunft aus den kalten russischen Weiten.

  • Felllänge: mittellang bis lang
  • Struktur: seidig, ohne Unterwolle
  • Farben: Alle Farben und Farbkombinationen sind laut FCI erlaubt – Weiss mit Abzeichen, Gold, Schwarz, Schecken, Creme, Rot, Grau etc.

Besonderheit: Anmut ohne Übertreibung

Trotz seines edlen Aussehens ist der Barsoi kein überzüchteter Showhund. Sein Körper ist funktional – jede Linie folgt dem Zweck, schnell und effizient jagen zu können. Das macht ihn einzigartig: Schönheit trifft Zweckmäßigkeit.

Wesen & Charakter des Barsoi

Der Barsoi ist ein Hund mit Würde, Zurückhaltung und innerer Ruhe. Er beobachtet lieber, als sich in den Vordergrund zu drängen – und trifft seine Entscheidungen mit Bedacht. Wer sich einmal auf einen Barsoi eingelassen hat, wird schnell merken: Diese Hunde sind keine Befehlsempfänger, sondern feinfühlige Persönlichkeiten mit einem ausgeprägten Sinn für Harmonie und Freiheit.

Ruhig, sensibel, eigenständig

Barsois gelten als ausgesprochen ruhige und gelassene Hunde. In der Wohnung sind sie meist unauffällig, schlafen viel und bewegen sich elegant und vorsichtig. Doch diese Ruhe ist nicht mit Trägheit zu verwechseln – sie ist Teil ihres ausgeglichenen Temperaments.

  • Sensibel: Sie reagieren stark auf Stimmung, Tonfall und Atmosphäre. Grobe Behandlung oder laute, hektische Umgebungen vertragen sie schlecht.
  • Eigenständig: Sie treffen gerne eigene Entscheidungen – nicht aus Ungehorsam, sondern aus tief verwurzelter Selbstständigkeit als Sichtjäger.
  • Loyal: Einmal an ihre Menschen gebunden, sind Barsois liebevoll, anhänglich und erstaunlich sanft – auch gegenüber Kindern, sofern der Alltag ruhig bleibt.

Kein typischer Wachhund – aber aufmerksam

Barsois neigen nicht zum Kläffen, sind aber wachsam und beobachten ihr Umfeld genau. Fremde werden meist mit höflicher Zurückhaltung zur Kenntnis genommen. Aggression ist ihnen fremd – Flucht hat in der Evolution des Windhundes Priorität vor Angriff.

Jagdtrieb: tief verwurzelt und blitzschnell aktiviert

Als klassischer Sichtjäger ist der Barsoi genetisch darauf programmiert, bewegte Reize zu orten, zu fixieren und im Sprint zu verfolgen. Das bedeutet:

  • Bewegungsreize (z. B. Wild, Jogger, Katzen) können unkontrolliertes Hetzen auslösen.
  • Abrufbarkeit unter Ablenkung ist nur bedingt zuverlässig – Leinenpflicht in wildreichem Gebiet ist meist unumgänglich.
  • Sinnvolle Alternative: Coursing oder kontrolliertes Freilauftraining in sicher eingezäunten Arealen.

Verhalten gegenüber Artgenossen

Barsois sind meist sozial verträglich, besonders mit anderen Windhunden. In gemischten Gruppen zeigen sie sich oft distanziert, aber höflich. Dominanzspielchen oder Rangeleien sind ihnen meist zuwider.

Kurz gesagt:

Der Barsoi ist ein sensibler, zurückhaltender und intelligenter Hund mit starkem Freiheitsdrang. Er braucht ein ruhiges Umfeld, liebevolle Konsequenz – und Menschen, die seine Besonderheiten nicht nur akzeptieren, sondern schätzen.

Erziehung & Alltag mit einem Barsoi

Barsois lassen sich erziehen – aber nicht im klassischen Sinn. Sie sind sensibel, stolz und sehr eigenständig. Ihr Wesen verlangt nach einem feinfühligen, klaren und gleichzeitig respektvollen Umgang. Wer versucht, mit Druck oder sturem Gehorsam zu arbeiten, wird schnell auf Widerstand oder Rückzug stossen.

Grundprinzip: Beziehung statt Dressur

Ein Barsoi orientiert sich an Menschen, denen er vertraut – nicht an Lautstärke oder Dominanz. Bindung und Kooperation entstehen durch ruhige Konsequenz, klare Signale und eine vertrauensvolle Atmosphäre. Die Beziehungsebene steht immer im Vordergrund.

  • Erziehungsziel: Kooperation auf Augenhöhe, keine Unterordnung
  • Erziehungsweg: Ruhe, Geduld, Wiederholung – ohne Härte
  • Erfolgsfaktor: Der Barsoi entscheidet mit – du musst ihn überzeugen, nicht bezwingen

Wichtige Elemente in der Erziehung

  • Rückruftraining mit Distanzkontrolle – von Anfang an auf Sichtreize trainieren (z. B. mit Schleppleine)
  • Impulskontrolle – z. B. bei Wildbegegnung, spielenden Kindern, bewegten Objekten
  • Leinenführigkeit – ruhig aufbauen, ohne Hektik oder Zerren
  • Umweltsicherheit – früh üben, aber Reizüberflutung vermeiden

Alltag mit einem Barsoi: ruhig, strukturiert, vorhersehbar

Barsois lieben Routine. Sie hassen Hektik, plötzliche Veränderungen und unruhige Umgebungen. Typisch ist ein Tagesablauf mit viel Ruhe, kurzen, intensiven Reizeinheiten und klarer Struktur:

  • Gassirunden mit Sinn und Übersicht
  • Regelmässige Rückzugsphasen (sie schlafen gerne und viel)
  • Keine Dauerbespaßung, sondern gezielte, ruhige Beschäftigung
  • Kein Bedarf an Hundewiesen oder wilden Spieleinheiten mit Fremdhunden

Herausforderungen im Alltag

  • Jagdauslösende Reize: Vögel, Wild, schnell fahrende Fahrzeuge
  • Abrufbarkeit: eingeschränkt – Sichtreiz = Aktion
  • Reizüberflutung: Lärm, enge Räume, hektische Bewegungen können zu Rückzug oder Stressverhalten führen
  • Verletzungsrisiko beim Freilauf: Barsois rennen extrem schnell – ein Zusammenprall mit Hindernissen oder anderen Hunden kann gravierend enden

Tipp für den Alltag:

Eine lange Schleppleine (10–15 m) in Kombination mit Sichtsignaltraining bietet gute Kontrolle und Bewegungsfreiheit – ohne Risiko.

Auslastung & Beschäftigung beim Barsoi

Der Barsoi ist kein Hund für Agility-Parcours, Ballspiele oder dauerhafte Action – und genau das wird oft falsch eingeschätzt. Obwohl er einer der schnellsten Hunderassen der Welt angehört, ist er im Alltag eher ruhig und genügsam. Was er braucht, ist: Bewegungsfreiheit, Sichtreize, kurze Sprints – und vor allem Raum zum Denken und Beobachten.

Bewegungsdrang: Ja – aber dosiert und kontrolliert

Barsois sind Sichtjäger. Das bedeutet: Sie sprinten mit enormer Geschwindigkeit auf ein sichtbares Ziel zu – aber sie brauchen nicht stundenlange Spaziergänge oder Dauerbeschäftigung. Ihre Energie kommt in kurzen, intensiven Phasen – dazwischen ruhen sie viel und gerne.

Ideale Bewegungsformen:

  • Freilauf in sicher eingezäunten Arealen (Windhundwiesen, grosse Gärten)
  • Coursing (künstliches Hetzspiel mit Beuteattrappe) – besonders beliebt und rassegerecht
  • Schnelle Sprints an der Schleppleine, z. B. auf Feldwegen mit Sichtweite

Kopfarbeit & mentale Auslastung

Barsois denken mit – aber anders als klassische Gebrauchshunde. Sie lieben:

  • Beobachtungsübungen (z. B. „Schau“-Signale, Aufmerksamkeitstraining)
  • Freies Denken – statt striktem Aufgabenfolgen
  • Geruchsspiele in ruhiger Umgebung – z. B. Futtersuchspiele im Garten
  • Tricktraining auf Distanz – mit feinen Handzeichen oder Sichtsignalen

Wichtig ist: Der Barsoi braucht nicht permanente Reize – sondern gezielte, übersichtliche Impulse.

Was du vermeiden solltest:

  • Wurfspiele oder Balljunkie-Training → Überreizung, Gelenkbelastung
  • Ständiges Training in reizintensiven Gebieten (z. B. Hundewiesen, Stadtparks)
  • Unterforderung durch reines „Nebenspaziergehen“ – der Hund braucht freie Sicht und Gelegenheiten zum Sichten
  • Überforderung durch Multitasking-Aufgaben – weniger ist mehr

Alltagstaugliche Beschäftigungsideen:

  • Spaziergänge in ruhiger Umgebung mit gelegentlichem Sichtreiz (z. B. flatterndes Spielzeug)
  • Entspannte Radtouren mit kurzer Sprintphase – nur bei gut trainierter Leinenführigkeit
  • Trainingseinheiten mit Körpersprache, z. B. Stoppsignal über Distanz
  • Regelmässiger Besuch eines Windhund-Coursing-Vereins (falls in deiner Region möglich)

Kurz gesagt:

Der Barsoi ist kein Dauerläufer, sondern ein Sprinter mit Pausenkultur. Seine Auslastung braucht Platz, Übersicht und Struktur – keine Hektik, keine Dauerbespaßung. Wer das berücksichtigt, erlebt einen glücklichen, ausgeglichenen Hund mit viel Würde und Präsenz.

Pflege & Fell des Barsoi

Der Barsoi beeindruckt nicht nur mit seiner Größe und Eleganz, sondern auch mit seinem seidig glänzenden, leicht gewellten Fell. Auf den ersten Blick wirkt dieses Haarkleid pflegeintensiv – tatsächlich ist der Pflegeaufwand aber überschaubar, wenn man einige Grundsätze beachtet.

Fellstruktur: Seidig, gewellt, wetterfest

Das Barsoi-Fell besteht aus mittellangen bis langen, feinen Haaren ohne dichte Unterwolle. Typisch ist die wellige oder leicht gelockte Struktur an Rücken, Hinterläufen, Brust und Rute („Befederung“). Das Haar schützt gut vor Kälte, Feuchtigkeit und Wind, neigt aber bei Vernachlässigung zur Verfilzung – vor allem hinter den Ohren und an den Hosen.

Regelmässige Pflege – ohne Übertreibung

Ein gepflegter Barsoi braucht keine stundenlangen Bürsteinheiten, aber eine konsequente Routine:

  • 1–2 Mal pro Woche bürsten: Besonders an empfindlichen Stellen (Ohrenansatz, Hinterläufe, Rute)
  • Im Fellwechsel (Frühling/Herbst): Täglich leichtes Ausbürsten, um lose Haare zu entfernen
  • Verfilzungen sofort lösen: Am besten mit Entfilzungskamm oder den Fingern

Das Fell neigt nicht zu starkem Geruch und bleibt bei guter Pflege lange sauber – dank der selbstreinigenden Struktur.

Baden? Nur bei Bedarf

Barsois müssen nicht regelmässig gebadet werden – im Gegenteil. Ihr Fell regeneriert sich gut selbst, und häufiges Shampoonieren kann die natürliche Schutzschicht angreifen.

  • Nur bei starker Verschmutzung baden (z. B. Aas, Kot, Öl)
  • Mildes Hundeshampoo verwenden
  • Fell gut durchtrocknen lassen – idealerweise lufttrocknen, nicht föhnen

Krallen, Ohren & Zähne

  • Krallen: Kontrollieren, besonders bei wenig Bewegung auf hartem Boden. Barsois laufen oft „leichtfüssig“, sodass sich die Krallen kaum abnutzen.
  • Ohren: Regelmässig auf Schmutz und Parasiten kontrollieren. Bei Hängeohren kann sich Wärme stauen.
  • Zähne: Zahnpflege durch Kauartikel, Zahnbürste oder natürliche Zusätze (z. B. Seealgenmehl) sinnvoll – je nach individueller Neigung zu Zahnstein.

Parasitenprophylaxe

Der Barsoi bewegt sich häufig in Wiesen und offenem Gelände – Zecken und Flöhe sind also realistische Begleiter. Empfohlen werden:

  • Natürliche Zeckenschutzmittel bei mäßiger Belastung
  • Spot-on-Präparate oder Halsbänder bei hohem Risiko (z. B. Jagdgebiet, Hochgraswiesen)

Zusammengefasst:

Die Fellpflege des Barsoi ist weniger aufwendig, als viele glauben – vorausgesetzt, du bleibst regelmässig dran. Mit ein bisschen Routine bleibt sein seidiges Haarkleid nicht nur schön, sondern auch funktional und gesund.

Gesundheit & häufige Probleme beim Barsoi

Der Barsoi gilt insgesamt als robuste, langlebige Hunderasse – vorausgesetzt, er wird artgerecht gehalten und verantwortungsvoll gezüchtet. Dennoch bringt auch dieser Windhund einige rassetypische Risiken mit, die du kennen solltest, um frühzeitig vorsorgen zu können.

Lebenserwartung

Ein gesunder Barsoi erreicht durchschnittlich ein Alter von 10 bis 13 Jahren. Bei guter Haltung, gezielter Gesundheitsvorsorge und genetisch unbelasteter Herkunft sind auch 14 Jahre und mehr möglich.

Häufige bzw. rassetypische Gesundheitsrisiken

1. Magendrehung (Torsio ventriculi)

Wie bei vielen grossen, tiefbrüstigen Rassen besteht beim Barsoi ein erhöhtes Risiko für eine Magendrehung – ein medizinischer Notfall, der sofortige tierärztliche Hilfe erfordert.

Vorbeugung:

  • Mehrere kleine Mahlzeiten statt einer grossen
  • Keine wilde Bewegung direkt nach dem Fressen
  • Langsames Fressen fördern (z. B. Anti-Schling-Napf)

2. Empfindlichkeit gegenüber Narkosen

Barsois reagieren – wie viele Windhunde – empfindlich auf bestimmte Narkosemittel (z. B. Barbiturate). Grund ist ihr niedriger Körperfettanteil und die besondere Stoffwechselphysiologie.

Wichtig:

Vor jeder Narkose unbedingt auf Windhundspezifik verweisen! Moderne, angepasste Narkoseverfahren sind sicher – aber nur, wenn der Tierarzt entsprechend geschult ist.

3. Herzprobleme (z. B. Kardiomyopathien)

Vereinzelt treten bei älteren Barsois Herzerkrankungen auf – z. B. Erweiterung des Herzmuskels (DCM). Frühzeitig erkannt, lassen sich viele Herzprobleme medikamentös gut begleiten.

Empfohlen:

4. Arthrose & Gelenkprobleme im Alter

Durch ihre enorme Sprintkraft können Barsois – vor allem bei zu früher Überlastung oder auf harten Böden – Gelenkverschleiss entwickeln. Im Alter zeigen sich häufig Anzeichen von Arthrose.

Vorbeugung:

  • Kein Springen oder Dauerbelastung im Wachstum
  • Gelenkschonender Alltag
  • Ggf. Ergänzungsfutter mit Grünlippmuschel, Kollagen etc.

Weitere Aspekte

  • Zahnsteinbildung: Möglich – regelmässige Kontrolle und Zahnpflege empfohlen
  • Kälteempfindlichkeit: Das feine Fell schützt nicht so gut wie bei robusten Rassen. Im Winter ist ein Hundemantel bei Minustemperaturen sinnvoll, besonders für ältere oder kranke Tiere.
  • Stressanfälligkeit bei Hektik: Lärm, Reizüberflutung und aggressive Hunde können bei Barsois psychosomatische Symptome auslösen (z. B. Durchfall, Appetitlosigkeit, Rückzug)

Gesundheitsvorsorge: Das kannst du tun

  • Nur bei verantwortungsvollen Züchter:innen kaufen (inkl. Herz-, HD-, Narkoseaufklärung)
  • Regelmässige Checks: Zähne, Herz, Gelenke
  • Altersgerechte Bewegung & Fütterung
  • Ruhephasen ermöglichen – Reizabschirmung gehört zur Gesundheitsprävention

Kurz gesagt:

Der Barsoi ist kein kranker Hund – aber ein sensibler. Mit guter Haltung, Aufmerksamkeit und Prävention lässt sich sein Leben lang gesund und ausgeglichen gestalten.

Kauf, Adoption & Züchterwahl beim Barsoi

Wer sich für einen Barsoi entscheidet, holt sich keinen „gewöhnlichen“ Hund ins Haus – sondern einen feinsinnigen Partner mit besonderen Bedürfnissen. Ob Welpe vom Züchter oder erwachsener Hund aus dem Tierschutz: Die Entscheidung sollte gut überlegt und nicht vom Aussehen allein bestimmt sein. Denn ein Barsoi ist zwar wunderschön – aber auch anspruchsvoll in Haltung, Erziehung und Umfeld.

Welpenkauf: Qualität vor Verfügbarkeit

Barsois sind in Europa selten. Das heisst: Wer einen Welpen möchte, muss Geduld mitbringen und bereit sein, zu reisen – und sorgfältig zu prüfen.

Gute Züchter:innen erkennst du daran, dass sie:

  • Mit Herz und Verstand züchten, nicht für Profit
  • Auf Wesen, Gesundheit und Rassestandard achten
  • Gesundheitstests vorlegen können (z. B. Herz, HD, Narkoseverträglichkeit)
  • Beratung und Begleitung bieten – vor und nach dem Kauf
  • Ihre Welpen sozial ausgewogen aufziehen (Haushalt, Kinder, Reize)

Preislich solltest du mit ca. 2.000 bis 3.000 CHF/€ rechnen – alles deutlich darunter ist oft ein Warnsignal.

Finger weg bei:

  • Massenzuchten oder „Wurf auf Bestellung“
  • Züchter:innen ohne Vereinsanbindung (VDH, SKG, ÖKV etc.)
  • Kauf nur über Bilder/Onlineanzeigen
  • Angeboten mit „ohne Papiere, dafür günstiger“ – das spart meist nur auf Kosten des Tiers

Adoption eines Barsoi

Auch Barsois landen gelegentlich im Tierschutz – sei es durch Überforderung der Halter:innen, Krankheit, Trennung oder andere Schicksale. Es gibt spezialisierte Windhundhilfen, die sich auf Barsois und verwandte Rassen konzentrieren.

Vorteile:

  • Du gibst einem sensiblen Tier eine zweite Chance
  • Charakter und Verhalten sind meist bereits bekannt
  • Oft bereits stubenrein und grundsozialisiert

Herausforderungen:

  • Mögliche Traumata, Unsicherheiten oder fehlende Erziehung
  • Bedarf an viel Geduld, Zeit und Struktur
  • Nicht selten sind es ältere Tiere – mit besonderen gesundheitlichen Bedürfnissen

Welpe oder erwachsener Hund?

Alter des Hundes Eignet sich für …
Welpe Erfahrene Menschen mit viel Zeit und Geduld
Junghund (6–18 Monate) Menschen mit ruhigem Umfeld und konsequenter, feinfühliger Führung
Erwachsener Hund Ideal für Barsoi-erfahrene Halter:innen oder ruhige Haushalte mit strukturiertem Alltag

Gute Anlaufstellen:

  • VDH, SKG, ÖKV & FCI-Zuchtvereine
  • Windhundhilfe e. V., Barsoi in Not, regionale Tierschutzvereine mit Windhundfokus
  • Erfahrene Trainer:innen oder Halter-Communities als Mentorenquelle

Fazit:

Ein Barsoi zieht nicht einfach bei dir ein – du wirst Teil seiner Welt. Ob aus Zucht oder Tierschutz: Entscheide dich bewusst, mit Blick auf Verantwortung, langfristige Stabilität und echtes Interesse an dieser einzigartigen Rasse.

Fazit: Ist der Barsoi der richtige Hund für dich?

Der Barsoi ist kein Hund für jeden – aber für die richtigen Menschen ein tief berührender Begleiter. Er fordert wenig im klassischen Sinne, aber viel im Zwischenmenschlichen: Respekt, Feingefühl, Gelassenheit. Wer ihn als Partner wahrnimmt und nicht als Projekt, bekommt einen Hund mit stiller Stärke und edler Seele.

Was du mit einem Barsoi bekommst:

  • Einen ruhigen, unaufdringlichen Mitbewohner mit Würde
  • Ein sensibles Wesen, das genau spürt, wie du dich fühlst
  • Einen Sichtjäger mit beeindruckender Sprintkraft – kontrollierbar, aber nie unterwürfig
  • Einen tief loyalen Hund, wenn du sein Vertrauen gewinnst
  • Einen stillen Freund, der lieber mit dir lebt als für dich arbeitet

Was du mitbringen solltest:

  • Zeit, Geduld und die Bereitschaft, dich auf Windhundverhalten einzulassen
  • Ein ruhiges, strukturiertes Lebensumfeld – ohne Dauertrubel
  • Einsicht, dass nicht jeder Hund gehorchen muss, um verbunden zu sein
  • Zugang zu sicherem Freilauf oder Bereitschaft zur Leinenführung
  • Interesse an langfristiger Bindung – Barsois bauen langsam, aber tief auf

Der Barsoi ist richtig für dich, wenn…

  • du Hunde beobachtest, statt sie zu kontrollieren
  • du Freiraum zulassen kannst – auch bei deinem Hund
  • du ästhetische Ruhe schätzt und nicht ständig Action brauchst
  • du Verantwortung nicht nur als Pflicht, sondern als Beziehung verstehst…und falsch, wenn:
  • du einen folgsamen Allrounder suchst
  • dein Alltag laut, chaotisch oder unstrukturiert ist
  • du keine Erfahrung mit jagdlich motivierten Hunden hast
  • du körperliche Dauerpräsenz mit Bindung verwechselst

Kurz gesagt:

Der Barsoi ist kein Gebrauchshund, kein Modeaccessoire und kein unkomplizierter Anfängerhund. Aber er ist – für Menschen, die ihn wirklich sehen – ein stiller Begleiter mit grossem Herz, tiefem Blick und viel Seele.

FAQ – Häufige Fragen zum Barsoi

Wie viel Bewegung braucht ein Barsoi?

Barsois benötigen täglich moderat Bewegung und gelegentlich die Möglichkeit zum freien Sprint – idealerweise in einem gesicherten Gelände. Lange Spaziergänge oder ständiger Aktivitätsdrang sind für sie untypisch.

Ist der Barsoi ein Familienhund?

Ja, aber nur in ruhigen, strukturierten Familien mit älteren, respektvollen Kindern. Für Haushalte mit viel Lärm, ständiger Unruhe oder Kleinkindern ist er weniger geeignet.

Kann man einen Barsoi in der Wohnung halten?

Ja, sofern ausreichend Platz, Rückzugsorte und ein ruhiges Umfeld vorhanden sind. Wichtig ist der tägliche Zugang zu Bewegung im Freien – idealerweise in freier Sichtweite.

Wie ausgeprägt ist der Jagdtrieb beim Barsoi?

Sehr stark. Barsois sind Sichtjäger mit blitzartigem Reaktionsverhalten. Freilauf ist nur in sicher eingezäuntem Gelände oder mit Schleppleine sinnvoll möglich.

Wie alt wird ein Barsoi?

Barsois werden im Durchschnitt 10 bis 13 Jahre alt. Bei guter Haltung und regelmäßiger Gesundheitsvorsorge sind auch 14 Jahre oder mehr möglich.

Ist der Barsoi ein Anfängerhund?

Nein. Der Barsoi ist sensibel, eigenständig und braucht erfahrene, ruhige Menschen, die sein Wesen respektieren und führen, ohne Druck oder Drill.

Haaren Barsois stark?

Mäßig. Im Fellwechsel haaren sie deutlich, ansonsten ist der Haarverlust überschaubar. Regelmäßiges Bürsten verhindert Verfilzungen und hält das Fell sauber.

Verträgt sich der Barsoi mit anderen Hunden?

Ja, besonders mit anderen Windhunden. Mit aufdringlichen oder groben Hunden kommt er oft nicht gut klar – er bevorzugt ruhige, höfliche Artgenossen.

Gibt es gesundheitliche Besonderheiten beim Barsoi?

Ja. Barsois sind empfindlich gegenüber bestimmten Narkosemitteln, neigen zu Magendrehung und benötigen im Alter Gelenk- und Herzkontrollen. Regelmäßige Vorsorge ist wichtig.

Was kostet ein Barsoi?

Ein seriös gezogener Barsoi kostet in der Regel zwischen 2.000 und 3.000 CHF/€, abhängig von Zuchtlinie, Gesundheitsvorsorge und Herkunft. Billiganbieter sind kritisch zu hinterfragen.

Durchschnittliche Größe und Lebenserwartung der Rasse
Größe
68-78 cm
Gewicht
25-40 kg
Alter
9-14 Jahre
Gehört zu
Fellfarbe
  • Schwarz
  • Weiss
  • Orange / Mahagoni
  • Creme
Fellmuster
Einheitsfarbe
Eigenschaften
Trainierbarkeit
Bewertet mit 3 von 5
Energie
Bewertet mit 5 von 5
Haarausfall
Bewertet mit 2 von 5
Sabbermenge
Bewertet mit 1 von 5
Wachhund
Bewertet mit 2 von 5
Mit andere Hunde
Bewertet mit 4 von 5
Mit Kindern
Bewertet mit 1 von 5
Barsois benötigen viel Platz zum Laufen und sollten in einem eingezäunten Garten oder einem sicheren Bereich gehalten werden. Aufgrund ihres Jagdtriebs sollte das Freilaufgelände sicher sein.
Die Pflege des kurzen Fells ist vergleichsweise einfach, erfordert jedoch gelegentliches Bürsten, um loses Haar zu entfernen. Die Ohren sollten regelmäßig auf Schmutz oder Infektionen überprüft und gereinigt werden.
Die Rasse ist im Allgemeinen gesund, kann jedoch an genetischen Erkrankungen wie Hüftdysplasie leiden. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen sind wichtig, um die Gesundheit zu überwachen.
Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend, um ihren Energiebedarf zu decken. Die Portionsgröße sollte kontrolliert werden, um Übergewicht zu vermeiden.
Barsois lieben es zu rennen und eignen sich hervorragend für Windhundrennen und Rennsport. Lange Spaziergänge und gelegentliches freies Laufen sind ebenfalls wichtig, um ihren Bewegungsdrang zu befriedigen.
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