Kieferknochen

Die Kieferknochen des Hundes bilden den zentralen Teil des Gesichtsschädels. Sie sind entscheidend für die Futteraufnahme, das Kauen, die Zahnverankerung und die Kommunikation über Mimik und Lautäusserungen. Ihre Form variiert stark zwischen Rassen und beeinflusst Gebissstellung, Beisskraft und sogar die Gesundheit.

Aufbau der Kieferknochen

  • Oberkiefer (Maxilla): fest mit dem Schädel verbunden, bildet den oberen Teil des Mauls und enthält die oberen Zahnreihen. Er schliesst auch Nasenhöhlen und Gaumen ein.
  • Unterkiefer (Mandibula): beweglich über das Kiefergelenk (Articulatio temporomandibularis). Er trägt die unteren Zähne und ist für die Kaubewegung verantwortlich.

Funktionen

Die Kieferknochen erfüllen mehrere zentrale Aufgaben:

  • Verankerung der Zähne
  • Kraftübertragung beim Zubeissen und Kauen
  • Beteiligung an Lautbildung und Mimik
  • Schutz angrenzender Strukturen wie Nasenhöhle und Gaumen

Unterschiede zwischen Rassen

Die Kieferform unterscheidet sich je nach Kopftyp:

  • Brachycephale Hunde (z. B. Bulldoggen): verkürzter Oberkiefer, oft mit Vorbiss (Prognathie); häufig Zahnfehlstellungen.
  • Dolichocephale Hunde (z. B. Windhunde, Collies): langer, schmaler Kiefer; mehr Platz für Zähne, häufig sauberes Scherengebiss.
  • Mesocephale Hunde (z. B. Retriever, Schäferhunde): ausgewogene Kieferform, meist regelmässiges Scherengebiss.

Typische Probleme und Erkrankungen

  • Zahnfehlstellungen: können durch zu kurze oder zu lange Kiefer entstehen, z. B. Vorbiss oder Rückbiss.
  • Kieferfrakturen: nach Unfällen oder durch Krafteinwirkung; erfordern chirurgische Stabilisierung.
  • Kiefergelenksprobleme: Arthrose oder Luxationen können Schmerzen und Kaubeschwerden verursachen.
  • Knochentumoren: selten, aber möglich; benötigen frühzeitige tierärztliche Abklärung.

Fazit

Die Kieferknochen sind essenziell für die Nahrungsaufnahme, den Zahnstand und die Kommunikation des Hundes. Ihre Form ist rassetypisch geprägt, kann jedoch gesundheitliche Risiken mit sich bringen – insbesondere bei extremen Kopfformen. Im Zweifel gilt: immer tierärztlich abklären lassen.

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