Aquarienfische gehören zu den beliebtesten Heimtieren in der Schweiz: Rund drei Millionen Individuen bevölkern Schweizer Haushalte. Um sie artgerecht zu halten, braucht es viel Wissen.
Aquarienfische sind keine Deko-Objekte
In Zusammenarbeit mit dem Schweizer Tierschutz STS, fair-fish, der Fachstelle Fischwissen, dem Verband Zoologischer Fachgeschäfte der Schweiz VZFS sowie dem Schweizerische Dachverband der Aquarien- und Terrarienvereine SDAT will das BLV die artgerechte Haltung von Aquarienfischen fördern. Medienmitteilung: Aquarienfische sind keine Deko-Objekte Aquarienfische sind empfindsame Wesen, verfügen über soziale Intelligenz und sind lernfähig. Sie artgerecht zu halten, ist entsprechend anspruchsvoll: Es braucht grosse Kenntnis über artspezifische Bedürfnisse, Wasserqualität, Aquariengrösse und -einrichtung, Fütterung und Vergesellschaftung. Und es gibt Hunderte unterschiedlicher Arten von Aquarienfischen. Fehlen Fachwissen und Erfahrung, leiden die Tiere und sterben einen verfrühten, grausamen Tod – denn unerfahrene Fischhalter können das Leiden der Fische oft nur sehr schwer erkennen.https://www.youtube.com/embed/K6-zstrmiH8Fünf Handlungsempfehlungen
In Zusammenarbeit mit dem Schweizer Tierschutz STS, fair-fisch, der Fachstelle Fischwissen, dem Verband Zoologischer Fachgeschäfte der Schweiz VZFS sowie dem Schweizerische Dachverband der Aquarien- und Terrarien-Vereine SDAT hat das BLV fünf Handlungsempfehlungen für potentielle Fischhalter entwickelt:- Der Kauf von Aquarienfischen muss gut überlegt und geplant sein (kein Spontanentscheid).
- Interessierte informieren sich vor dem Kauf umfassend über die Ansprüche der gewünschten Fische.
- Das Aquarium sollte möglichst gross bemessen sein.
- Für die gemeinsame Haltung eignen sich ausschliesslich Fische mit gleichen Ansprüchen an die Wasserqualität.
- Anfänger sollten maximal zwei oder drei Arten in einem Aquarium halten.
Haltung und Pflege
Fische sind wechselwarme Tiere. Ihre Körpertemperatur entspricht der Temperatur des Wassers. Im Allgemeinen tolerieren sie nur geringe Temperaturunterschiede. Ist das Aquarienwasser zu warm, enthält es zu wenig des für Fische lebensnotwenigen Sauerstoffs. Viele Fische haben sich an ganz bestimmte Umgebungen angepasst und tolerieren auch in einem Aquarium nur geringe Unterschiede in der Wasserqualität – etwa beim Säuregrad und der Wasserhärte.Aquarien
Je mehr Fische pro Art oder je mehr verschiedene Arten gehalten werden, desto grösser muss das Aquarium sein. Ein Mindestvolumen von 54 Litern sollte nicht unterschritten werden. Grosse Aquarien sind in der Regel einfacher zu betreuen als kleine, da die Wasserqualität weniger schnell aus dem Gleichgewicht gerät. Eine Überbevölkerung des Aquariums muss verhindert werden: Viele Gesundheitsprobleme von Fischen treten auf, weil zu viele Tiere ein Aquarium teilen. Die Tierschutzverordnung legt die Kriterien für die Haltung fest: Aquarien müssen den Mindestanforderungen nach Anhang 2 Tabelle 8 „Mindestanforderungen für das Halten von Fischen zu Zierzwecken“ entsprechen. Die Bestimmungen betreffen etwa das Mindestvolumen sowie die Mindestabmessungen (L / B / T) der Aquarien, die Wasserqualität und die Einrichtungen gemäss den Bedürfnissen der entsprechenden Fischarten. Aquarien dürfen nicht allseitig direkt einsehbar sein, weswegen zumindest in Teilen des Aquariums ein Sichtschutz und Rückzugsmöglichkeiten für die Fische vorhanden sein müssen. Für Innenaquarien muss ein Tag-Nacht-Rhythmus eingehalten werden. Das Aquarium darf nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt sein. Starke Sonneneinstrahlung fördert das Algenwachstum und heizt das Wasser übermässig auf, wodurch der Sauerstoffgehalt des Wassers sinkt. Die Fische werden erst vier Wochen nach dem Einrichten ins Aquarium gesetzt, da sich zuerst Bakterien entwickeln müssen, die es für eine gute Wasserqualität braucht. Die Bakterien siedeln sich vorwiegend im Filtermaterial und im Bodengrund an.Besatz
Am besten beginnt man mit der Haltung einer Art oder höchstens zwei oder drei Arten. Bei in Gruppen lebenden Arten soll von Beginn weg eine genügend grosse Anzahl Individuen angeschafft werden. Spätere Zukäufe können Aggressionen auslösen und Krankheiten mit sich bringen.Gesundheit
Bei Fischen ist das Behandeln von Krankheiten und Verletzungen schwierig und es gibt nur wenige Tierärztinnen und Tierärzte, die sich mit Fischen auskennen. Daher muss man vorbeugend handeln, indem man Fische optimal pflegt und für gute Haltungsbedingungen sorgt. Fische erkranken, wenn die Wasserqualität nicht optimal ist oder sich zu viele Tiere das Aquarium teilen. Auch eine ungeeignete Kombination verschiedener Fischarten führt zu Stress und erhöht die Anfälligkeit für Krankheiten. Anzeichen von Krankheiten sind:- Dauerndes Schnappen nach Luft
- Rasches Bewegen der Kiemendeckel
- Ungewöhnliches Verhalten oder Apathie