Die Fédération Cynologique Internationale (FCI) ist der weltweite Dachverband für Hundezuchtvereine und reinrassige Hunde. Gegründet im Jahr 1911, hat die FCI ihren Sitz in Thuin, Belgien, und umfasst 98 Mitglieds- und Vertragspartnerländer. Die Hauptaufgabe der FCI besteht darin, die Zucht und Haltung von Hunden weltweit zu fördern und zu regulieren, Rassestandards zu veröffentlichen und internationale Hundeausstellungen zu koordinieren.
Geschichte
Die FCI wurde am 22. Mai 1911 von fünf Ländern gegründet: Deutschland, Österreich, Belgien, Frankreich und den Niederlanden. Das Ziel war es, einheitliche Zucht- und Ausstellungskriterien zu schaffen und die Zusammenarbeit zwischen den nationalen Kennel Clubs zu fördern. Nach einer Unterbrechung während des Ersten Weltkriegs wurde die FCI 1921 neu gegründet und hat sich seitdem kontinuierlich weiterentwickelt und erweitert.
Aufgaben und Ziele
Die FCI verfolgt mehrere Hauptziele:
- Förderung der Hundezucht: Die FCI setzt internationale Standards für die Zucht von reinrassigen Hunden und stellt sicher, dass diese Standards weltweit eingehalten werden.
- Rassestandards und -registrierung: Die FCI veröffentlicht und pflegt Rassestandards für 356 Hunderassen. Diese Standards beschreiben das Idealbild jeder Rasse und dienen als Grundlage für Zucht und Bewertung.
- Organisation von Hundeausstellungen: Die FCI koordiniert internationale Hundeausstellungen und Wettkämpfe, bei denen Hunde nach ihrem Aussehen und ihren Fähigkeiten bewertet werden.
- Bildung und Ausbildung: Die FCI bietet Bildungsressourcen für Hundezüchter, Besitzer und Richter an und sorgt für die Ausbildung und Akkreditierung von Richtern weltweit.
Mitgliedschaft und Struktur
Die FCI hat 98 Mitgliedsländer, von denen jedes Land durch einen nationalen Kennel Club vertreten wird. Diese Mitgliedsländer arbeiten eng zusammen, um die internationalen Standards und Richtlinien der FCI umzusetzen und zu fördern. Die FCI ist in fünf Sektionen unterteilt: Europa, Asien und Pazifik, Amerika und Karibik, Mittlerer Osten und Afrika.
Rassestandards
Die FCI veröffentlicht detaillierte Rassestandards für jede anerkannte Hunderasse. Diese Standards beschreiben das Idealbild der Rasse, einschließlich Aussehen, Verhalten und spezifischer Eigenschaften. Die Standards werden von den Ursprungsländern der Rassen in Zusammenarbeit mit der FCI entwickelt und regelmäßig aktualisiert.
Veranstaltungen
Die FCI organisiert und genehmigt zahlreiche internationale Hundeausstellungen, darunter die jährliche Welt-Hundeausstellung (World Dog Show). Diese Veranstaltungen bieten eine Plattform für Züchter und Besitzer, ihre Hunde zu präsentieren und zu bewerten.
Internationale Kooperation
Die FCI arbeitet eng mit anderen internationalen Hundezuchtverbänden wie dem American Kennel Club (AKC) und dem Kennel Club (KC) zusammen, um globale Standards und Best Practices in der Hundezucht zu fördern. Die FCI sorgt dafür, dass Pedigrees und Richter von allen Mitgliedsländern anerkannt werden.
Kontroversen
Wie viele große Organisationen ist auch die FCI nicht frei von Kontroversen. Kritiker bemängeln manchmal, dass die FCI nicht genug gegen gesundheitliche Probleme bei bestimmten Rassen unternimmt, die durch Überzüchtung entstehen können. Die FCI hat jedoch Maßnahmen ergriffen, um diese Probleme anzugehen, einschließlich der Förderung von Gesundheitsprogrammen und der Anpassung von Rassestandards.