Entwöhnung

Die Entwöhnung beschreibt die Phase, in der Welpen nach und nach von der Muttermilch auf feste Nahrung umgestellt werden. Es handelt sich um einen sensiblen, aber natürlichen Entwicklungsschritt, der nicht nur das Futter betrifft, sondern auch erste Schritte in Richtung Selbstständigkeit markiert.

Wann beginnt die Entwöhnung?

Die Entwöhnung beginnt in der Regel zwischen der dritten und vierten Lebenswoche. Zu diesem Zeitpunkt sind die Augen geöffnet, die Zähne beginnen durchzubrechen, und die Welpen zeigen vermehrt Interesse an der Umgebung – einschließlich des Futters der Mutter.

Der genaue Zeitpunkt kann individuell variieren und hängt vom Entwicklungsstand der Welpen und dem Zustand der Hündin ab.

Wie läuft die Entwöhnung ab?

Die Entwöhnung erfolgt schrittweise über einen Zeitraum von etwa drei bis fünf Wochen:

  • Woche 3–4: Erste Kontaktaufnahme mit weichem Futter, meist durch Lecken oder Probieren vom Finger oder aus einer flachen Schale
  • Woche 4–5: Angebot von spezieller Welpenmilch oder Porridge-artigem Brei aus Wasser und hochwertigem Welpenfutter
  • Woche 5–6: Allmähliche Reduktion der Säugekontakte, Übergang zu festerem Futter
  • Woche 6–8: Vollständiger Umstieg auf feste Nahrung, individuelle Anpassung je nach Welpe

Die Hündin übernimmt in der Regel die natürliche Steuerung der Entwöhnung, indem sie das Säugen einschränkt und die Welpen zur Selbstständigkeit motiviert.

Welche Rolle spielt die Mutterhündin?

Die Hündin hat eine wichtige Rolle: Sie reguliert die Säugefrequenz, kommuniziert Grenzen und leitet die Welpen zu neuen Nahrungsquellen. Gleichzeitig ist sie weiterhin zentrale Bezugsperson und emotionales Sicherheitsnetz.

Ein zu früher Entzug der Mutter kann Stress, Verdauungsprobleme oder Verhaltensstörungen fördern. Fachleute empfehlen daher, Welpen mindestens bis zur achten Woche bei der Mutter zu lassen.

Welches Futter ist geeignet?

Zur Unterstützung der Entwöhnung sollte ein hochwertiges Welpenfutter gewählt werden, das leicht verdaulich ist und alle essenziellen Nährstoffe enthält. Anfangs wird es mit warmem Wasser oder Welpenmilch angerührt, um eine breiige Konsistenz zu erreichen.

Futterumstellungen sollten immer langsam erfolgen, um Magen-Darm-Problemen vorzubeugen.

Was ist bei der Entwöhnung zu beachten?

  • Keine Eile: Die Entwöhnung sollte sich am Tempo der Welpen orientieren
  • Stress vermeiden: Keine abrupten Veränderungen, keine Trennung von Mutter und Geschwistern
  • Hygiene: Schalen, Plätze und Pfoten regelmäßig reinigen
  • Beobachtung: Gewichtszunahme, Futteraufnahme und Verdauung täglich kontrollieren

Fazit: Entwöhnung braucht Zeit und Feingefühl

Die Entwöhnung ist mehr als nur eine Futterumstellung – sie ist ein Entwicklungsschritt auf dem Weg zum selbstständigen Hund. Mit Geduld, hochwertiger Nahrung und dem Rückhalt durch die Mutter gelingt sie meist problemlos. Eine gut verlaufene Entwöhnungsphase bildet die Grundlage für gesunde, ausgeglichene Welpen mit stabiler Darmflora und Sozialkompetenz.

Häufige Fragen zur Entwöhnung

Kann man Welpen schon mit drei Wochen zufüttern?

Ja, erste Versuche mit weichem Brei sind ab der dritten Woche möglich – jedoch immer ergänzend zur Muttermilch.

Wie oft sollen Welpen während der Entwöhnung gefüttert werden?

Etwa 4–5 kleine Mahlzeiten pro Tag, abhängig vom Alter und Appetit. Später reichen 3–4 Fütterungen.

Wann ist die Entwöhnung abgeschlossen?

Spätestens mit der achten Lebenswoche sollten Welpen vollständig auf feste Nahrung umgestellt sein – je nach individuellem Verlauf auch etwas früher oder später.

Kann die Entwöhnung bei Handaufzucht anders verlaufen?

Ja – hier erfolgt die Umstellung meist früher, da keine natürliche Regulation durch eine Hündin gegeben ist. Fachliche Begleitung ist in solchen Fällen besonders wichtig.

Gefällt Dir dieser Artikel?