Kokosfett ist ein pflanzliches Fett, das aus dem getrockneten Fruchtfleisch der Kokosnuss gewonnen wird. Es besteht hauptsächlich aus gesättigten Fettsäuren, insbesondere Laurinsäure, die für ihre antimikrobiellen und antiparasitären Eigenschaften bekannt ist. Kokosfett wird in fester Form bei Zimmertemperatur gelagert, da es erst bei etwa 24 Grad Celsius schmilzt.
Anwendungsbereiche
- Haut- und Fellpflege: Direkt auf die Haut aufgetragen, kann Kokosfett bei trockener Haut, kleinen Wunden oder rissigen Pfoten helfen. Zudem verleiht es dem Fell Glanz und Geschmeidigkeit.
- Schutz vor Parasiten: Laurinsäure, eine der Hauptbestandteile von Kokosfett, hat eine abschreckende Wirkung auf Zecken, Flöhe und Milben. Sie verändert den Geruch der Haut leicht, was Parasiten als unangenehm empfinden. Zudem kann Laurinsäure die Chitinhülle von Parasiten angreifen, wodurch diese geschwächt werden. Dazu wird das Kokosfett leicht ins Fell einmassiert.
- Pfotenpflege im Winter: Kokosfett kann als Schutzschicht gegen Streusalz und Kälte auf die Pfoten aufgetragen werden.
Hilft Kokosfett wirklich gegen Zecken?
Laurinsäure in Kokosfett hat eine zeckenabweisende Wirkung. Studien zeigen, dass Zecken den Geruch von Laurinsäure meiden und sich weniger auf behandelte Tiere setzen. Allerdings ersetzt Kokosfett keinen sicheren Zeckenschutz, besonders in stark betroffenen Gebieten.
Ist es gefährlich, wenn mein Hund Kokosfett ableckt?
Nein, das ist grundsätzlich nicht gefährlich. Das Fett an sich ist unbedenklich. Es enthält jedoch viele Kalorien, weshalb eine übermässige Aufnahme vermieden werden sollte.
Ist Kokosfett für alle Hunde geeignet?
Grundsätzlich ist Kokosfett für die meisten Hunde unproblematisch. Hunde mit empfindlicher Haut oder Allergien können jedoch darauf reagieren.
Bei Anzeichen von Hautreizungen oder allergischen Reaktionen wie Rötungen oder Juckreiz sollte die Anwendung sofort gestoppt werden.
Ebenso sollten Hunde mit Übergewicht oder Pankreasproblemen (aufgrund des hohen Fettgehalts) nur nach Rücksprache mit einem Tierarzt damit behandelt werden.
Wo kann man Kokosfett kaufen und worauf ist beim Kauf zu achten?
Kokosfett ist in Supermärkten, Bioläden, Drogerien und Online-Shops erhältlich.
Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass das Kokosfett kaltgepresst, unraffiniert und frei von Zusatzstoffen ist. Hochwertiges Fett stammt idealerweise aus biologischem Anbau und wird ohne chemische Verfahren verarbeitet. Produkte mit künstlichen Duft- oder Konservierungsstoffen sollten vermieden werden, da sie die empfindliche Hundehaut reizen können.
Biologische und ökologische Aspekte
Der Anbau und die Produktion von Kokosprodukten sind ökologisch und sozial nicht unproblematisch. Die meisten Kokosnüsse stammen aus tropischen Ländern wie Indonesien, den Philippinen und Indien. Dort gibt es häufig schlechte Arbeitsbedingungen, niedrige Löhne und problematische Landnutzung.
Zudem führt die steigende Nachfrage nach Kokosprodukten zur Abholzung von Regenwäldern und Monokulturen, was die Biodiversität gefährdet.
Um sicherzustellen, dass keine ökologisch problematischen Produkte unterstützt werden, sollte beim Kauf von Kokosfett auf Zertifikate wie Fair Trade oder Bio geachtet werden, die für nachhaltige Produktionsmethoden und faire Arbeitsbedingungen garantieren. Eine weitere Möglichkeit ist die Wahl aus zertifizierten Quellen, die nachweisen, dass sie keine Regenwaldflächen zerstören oder Monokulturen fördern.
Zudem gibt es Alternativen: Für die äussere Anwendung eignen sich beispielsweise pflanzliche Öle, wie Olivenöl, Jojobaöl oder Mandelöl. Diese bieten ebenfalls pflegende Eigenschaften und sind weniger belastend für die Umwelt. Auch Sheabutter ist eine geeignete Option, da diese die Haut nährt – aber auch bei solchen Produkten ist auf nachhaltige Produktionsmethoden und Zertifikate wie Fair Trade zu achten, die nachweisen, dass sie unter besseren ökologischen und sozialen Bedingungen hergestellt wurden.