Die Präanalytik bezeichnet alle Schritte, die vor der eigentlichen Laboranalyse erfolgen – von der Blutentnahme bis zur Probenaufbereitung und Lagerung. Sie ist entscheidend für die Zuverlässigkeit der Ergebnisse, denn Fehler in dieser Phase können Werte verfälschen und zu falschen Diagnosen führen.
Einflussfaktoren der Präanalytik
- Vorbereitung des Hundes: Idealerweise erfolgt die Blutentnahme nüchtern (8–12 Stunden), da Futteraufnahme Werte wie Glukose, Lipide und Harnstoff beeinflussen kann.
- Stress und Aufregung: Stresshormone können Leukozytenverteilung, Glukose und Laktat verändern. Eine ruhige Umgebung ist wichtig.
- Körperliche Belastung: Intensive Bewegung kurz vor der Entnahme kann Muskelwerte wie CK oder AST erhöhen.
Technische Aspekte
- Röhrchenwahl:
- EDTA-Röhrchen für Hämatologie
- Serum– oder Heparinröhrchen für klinische Chemie
- Citrat-Röhrchen für Gerinnungsdiagnostik
- Füllmenge: Röhrchen müssen korrekt gefüllt sein, da falsche Mischverhältnisse zu verfälschten Ergebnissen führen.
- Mischen: Proben mit Antikoagulanzien müssen vorsichtig geschwenkt, nicht geschüttelt werden, um Hämolyse zu vermeiden.
- Zentrifugation: Serum sollte innerhalb von 30 Minuten gewonnen werden, um Veränderungen bei Glukose und Elektrolyten zu verhindern.
Transport und Lagerung
- Temperatur: Proben sollten nicht zu warm oder zu kalt gelagert werden; Raumtemperatur oder leichte Kühlung sind meist optimal.
- Lichtschutz: Bestimmte Parameter wie Bilirubin sind lichtempfindlich und müssen geschützt werden.
- Zeitfaktor: Je schneller die Probe im Labor ist, desto zuverlässiger die Werte. Verzögerungen können Zellabbau oder Stoffwechselveränderungen im Blut verursachen.
Häufige Fehlerquellen
- Entnahme nicht nüchtern → verfälschte Glukose- und Fettwerte
- Längere Lagerung vor Zentrifugation → falsch hohe Kaliumwerte durch Zellzerfall
- Hämolyse durch zu dünne Kanülen oder starkes Schütteln → verfälschte Enzyme und Elektrolyte
- Falsches Röhrchen verwendet → unbrauchbares Ergebnis
Fazit
Die Präanalytik ist die Grundlage jeder Laboruntersuchung. Sorgfältige Vorbereitung des Hundes, korrekte Entnahme- und Lagerungstechniken sowie schneller Probentransport sind entscheidend, um verlässliche und aussagekräftige Blutwerte zu erhalten.



