Die Papilla (Plural: Papillae) ist ein Begriff, der sich auf kleine warzenartige Erhebungen oder Vorsprünge auf der Haut oder Schleimhaut bezieht. Diese Strukturen finden sich in verschiedenen Körperbereichen und erfüllen unterschiedliche Funktionen, von der Nahrungsaufnahme bis zur Sinneswahrnehmung. Bei Hunden gibt es verschiedene Arten von Papillen, die eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden und die Gesundheit des Tieres spielen.

Typen und Funktionen von Papillae bei Hunden

Zungenpapillen:

  • Die Papillae linguales befinden sich auf der Zungenoberfläche und sind an der Nahrungsaufnahme und der Geschmackswahrnehmung beteiligt.
  • Funktion: Diese Papillen tragen die Geschmacksknospen, die es dem Hund ermöglichen, unterschiedliche Geschmacksrichtungen wahrzunehmen, wie süß, sauer, bitter und salzig. Einige Zungenpapillen haben auch eine mechanische Funktion, indem sie dabei helfen, das Futter im Maul zu bewegen und zu zerkleinern.

Es gibt verschiedene Arten von Zungenpapillen:

  • Fadenförmige Papillen (Papillae filiformes): Diese sind lang und dünn und helfen bei der mechanischen Bewegung des Futters im Maul.
  • Pilzförmige Papillen (Papillae fungiformes): Diese Papillen tragen Geschmacksknospen und sind auf der Zungenoberfläche verstreut.
  • Wallpapillen (Papillae vallatae): Diese größeren Papillen befinden sich an der Basis der Zunge und enthalten viele Geschmacksknospen.
  • Blätterpapillen (Papillae foliatae): Diese Papillen sind seitlich an der Zunge angeordnet und tragen ebenfalls Geschmacksknospen.

Papillen in der Haut:

  • In der Haut können Hautpapillen vorkommen, die oft in Bereichen wie den Ballen der Pfoten zu finden sind. Diese kleinen Erhebungen haben eine schützende Funktion und unterstützen den Tastsinn.
  • Funktion: Die Papillen helfen dabei, die Oberfläche der Haut zu vergrößern und die Sensibilität für Berührungen zu erhöhen, was besonders für das Ertasten von Oberflächen hilfreich ist.

Zitzenpapillen (Papilla mammae):

  • Bei Hündinnen befinden sich die Zitzenpapillen an den Milchdrüsen (Mammae). Diese Papillen sind die Öffnungen der Milchdrüsen und ermöglichen das Säugen der Welpen.
  • Funktion: Die Zitzenpapillen dienen als Austrittsstellen für die Muttermilch, die während der Laktation produziert wird. Eine normale Funktion der Zitzenpapillen ist entscheidend für die Ernährung der Welpen.

Nierenpapillen (Papillae renales):

  • Diese Papillen befinden sich in den Nieren und sind Teil des Harnableitungssystems.
  • Funktion: Sie leiten den von den Nephronen produzierten Urin in die Nierenbecken weiter, von wo aus der Urin zur Harnblase transportiert wird.

Bedeutung der Papillen bei Hunden

Die verschiedenen Papillae haben jeweils wichtige Funktionen für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes:

  • Geschmack und Nahrungsaufnahme: Die Zungenpapillen ermöglichen Hunden die Wahrnehmung von Geschmacksrichtungen, was bei der Nahrungswahl eine wichtige Rolle spielt. Sie helfen auch bei der Bewegung und dem Zerkleinern des Futters.
  • Schutz der Haut und Sinneswahrnehmung: Hautpapillen verbessern die Empfindlichkeit der Haut und tragen zur Schutzfunktion in Bereichen bei, die stark beansprucht werden, wie die Pfotenballen.
  • Ernährung der Welpen: Die Zitzenpapillen sind entscheidend für die Laktation und damit für die Ernährung neugeborener Welpen.
  • Harnableitung: Die Nierenpapillen sorgen für die effektive Weiterleitung des Urins in das Nierenbecken und tragen zur Regulation des Flüssigkeitshaushalts bei.

Pathologische Veränderungen der Papillen bei Hunden

Papillae können auch von verschiedenen Krankheiten betroffen sein, die ihre normale Funktion beeinträchtigen:

  1. Entzündungen der Zungenpapillen: Glossitis, eine Entzündung der Zunge, kann zu einer Schwellung oder Entzündung der Zungenpapillen führen, was zu Schmerzen beim Fressen oder Trinken führen kann. Infektionen, Verletzungen oder Fremdkörper können Ursachen dafür sein.
  2. Probleme mit den Zitzenpapillen: Mastitis, eine Entzündung der Milchdrüsen, kann die Funktion der Zitzenpapillen beeinträchtigen und die Milchproduktion behindern. Dies kann dazu führen, dass Welpen nicht ausreichend mit Milch versorgt werden.
  3. Nierenprobleme: Erkrankungen der Nierenpapillen, wie eine Papillennekrose, können die Harnproduktion und den Abfluss des Urins behindern, was langfristig zu Nierenversagen führen kann.

Fazit

Papillae sind wichtige Strukturen im Körper eines Hundes, die an verschiedenen Funktionen wie Nahrungsaufnahme, Geschmack, Tastsinn, Laktation und Harnproduktion beteiligt sind. Ein gesundes Funktionieren der Papillen ist entscheidend für das Wohlbefinden und die Gesundheit des Hundes. Erkrankungen oder Verletzungen der Papillen sollten ernst genommen und tierärztlich behandelt werden.

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