Die Ovariohysterektomie (oft als Kastration oder Sterilisation bezeichnet) ist ein chirurgischer Eingriff bei Hündinnen, bei dem sowohl die Eierstöcke (Ovarien) als auch die Gebärmutter (Uterus) entfernt werden. Dieser Eingriff wird in der Regel durchgeführt, um die Fortpflanzungsfähigkeit der Hündin zu beenden und gesundheitliche Vorteile zu bieten. Zu den wichtigsten Gründen gehören die Vermeidung ungewollter Trächtigkeiten, die Prävention bestimmter Krankheiten und die Reduktion hormonell bedingter Verhaltensweisen.
Was ist eine Ovariohysterektomie? #
Die Ovariohysterektomie ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Eierstöcke und die Gebärmutter vollständig entfernt werden. Sie wird bei Hündinnen aus verschiedenen Gründen durchgeführt, insbesondere um:
- Eine unkontrollierte Fortpflanzung zu verhindern.
- Bestimmten gesundheitlichen Problemen vorzubeugen, wie Gebärmutterentzündungen (Pyometra), Tumoren und Brustkrebs.
- Hormonell bedingte Verhaltensweisen wie das Läufigwerden zu unterdrücken.
Dieser Eingriff wird häufig bei jungen, gesunden Hündinnen durchgeführt, kann aber auch bei älteren Hündinnen notwendig werden, wenn Krankheiten wie Tumore oder Gebärmutterentzündungen auftreten.
Gründe für eine Ovariohysterektomie bei Hunden #
Die Ovariohysterektomie wird aus verschiedenen Gründen durchgeführt, wobei die wichtigsten medizinischen und verhaltensbezogenen Vorteile im Vordergrund stehen:
- Verhinderung ungewollter Trächtigkeiten: Einer der Hauptgründe für die Ovariohysterektomie ist, dass sie eine dauerhafte Verhütung bietet und verhindert, dass die Hündin trächtig wird. Dies ist besonders wichtig, um eine Überpopulation von Hunden zu vermeiden, die zu unerwünschtem Nachwuchs und möglicherweise zu Tierheimaufenthalten führt.
- Vorbeugung von Gebärmutterentzündungen (Pyometra): Eine Pyometra ist eine lebensbedrohliche Entzündung der Gebärmutter, die bei älteren unkastrierten Hündinnen häufig auftritt. Durch die Entfernung der Gebärmutter und der Eierstöcke bei der Ovariohysterektomie wird dieses Risiko vollständig beseitigt.
- Reduzierung des Brustkrebsrisikos: Brustkrebs (Mammatumore) ist bei Hündinnen eine häufige Krebserkrankung, die mit den weiblichen Sexualhormonen (Östrogen und Progesteron) in Verbindung steht. Eine frühzeitige Ovariohysterektomie vor der ersten Läufigkeit kann das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, deutlich reduzieren.
- Verhaltensänderungen: Die Ovariohysterektomie kann hormonell bedingte Verhaltensweisen wie das Läufigwerden, Scheinträchtigkeit oder hormonell bedingte Aggressivität verringern oder vollständig beseitigen. Da die Hündin nach dem Eingriff keine Läufigkeit mehr durchläuft, werden auch die damit verbundenen Blutungen und das Verhalten, Rüden anzulocken, vermieden.
- Prävention von Eierstock- und Gebärmuttertumoren: Eierstocktumore und Gebärmuttertumore kommen bei älteren Hündinnen vor und können schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen. Durch die Ovariohysterektomie wird das Risiko dieser Krebsarten auf null gesenkt, da die betroffenen Organe entfernt werden.
- Erhöhung der Lebenserwartung: Studien zeigen, dass kastrierte Hündinnen tendenziell eine höhere Lebenserwartung haben, da sie nicht nur vor bestimmten Krankheiten geschützt sind, sondern auch weniger hormonell bedingte Gesundheitsprobleme entwickeln.
Ablauf der Ovariohysterektomie #
Die Ovariohysterektomie ist ein routinechirurgischer Eingriff, der von einem Tierarzt unter Vollnarkose durchgeführt wird. Der Eingriff selbst ist relativ unkompliziert, erfordert jedoch eine sorgfältige postoperative Betreuung. Der Ablauf der Operation umfasst mehrere Schritte:
Voruntersuchung und Anästhesie:
- Vor der Operation wird die Hündin gründlich untersucht, um sicherzustellen, dass sie gesund ist und die Narkose gut verträgt. Dazu gehören eine körperliche Untersuchung, Bluttests und eine Bewertung des Allgemeinzustands der Hündin.
- Der Hund wird unter Vollnarkose gesetzt, um sicherzustellen, dass er während der Operation keine Schmerzen empfindet und ruhig bleibt.
Chirurgischer Zugang:
- Der Tierarzt macht einen kleinen Schnitt in die Bauchdecke der Hündin, um Zugang zu den Eierstöcken und der Gebärmutter zu erhalten. Der Schnitt erfolgt meist im Bereich des Bauches, direkt hinter dem Nabel.
Entfernung der Eierstöcke und der Gebärmutter:
- Der Tierarzt entfernt sowohl die Eierstöcke als auch die Gebärmutter der Hündin, indem er die Blutgefäße und Bänder abklemmt und durchtrennt. Diese Organe sind für die Fortpflanzung und die Produktion von weiblichen Sexualhormonen verantwortlich.
Wundverschluss:
- Nach der Entfernung der Organe wird die Bauchdecke in mehreren Schichten wieder verschlossen, um sicherzustellen, dass die Wunde gut verheilt und sich keine Infektionen entwickeln. Die Haut wird entweder mit Fäden, Klammern oder selbstauflösenden Nähten geschlossen.
Erholung und Überwachung:
- Nach der Operation bleibt die Hündin für einige Stunden in der Klinik zur Überwachung, bis sie vollständig aus der Narkose erwacht ist. Der Tierarzt stellt sicher, dass die Hündin stabil ist, bevor sie nach Hause entlassen wird.
Nachsorge nach der Ovariohysterektomie #
Die richtige Nachsorge nach einer Ovariohysterektomie ist entscheidend für die Genesung der Hündin und um mögliche Komplikationen zu vermeiden. Zu den wichtigsten Aspekten der Nachsorge gehören:
- Schmerzlinderung: Nach der Operation erhält die Hündin Schmerzmittel, um postoperative Beschwerden zu minimieren. Es ist wichtig, die Anweisungen des Tierarztes bezüglich der Medikamentengabe genau zu befolgen.
- Wundpflege: Die Operationswunde sollte regelmäßig auf Schwellungen, Rötungen oder Eiteraustritt überprüft werden. Der Hund darf nicht an der Wunde lecken oder kratzen, da dies zu einer Infektion führen könnte. Oft wird ein Schutzkragen (Trichter) empfohlen, um den Hund daran zu hindern, die Wunde zu erreichen.
- Bewegungseinschränkung: In den ersten Tagen nach der Operation sollte die Hündin sich ausruhen und körperliche Anstrengung vermeiden. Spaziergänge sollten kurz und an der Leine sein, um Überanstrengung und Wundrisse zu verhindern.
- Fütterung und Flüssigkeitsaufnahme: Der Hund sollte nach der Operation leichte Kost erhalten, da die Narkose den Magen-Darm-Trakt vorübergehend beeinflussen kann. Es ist auch wichtig, darauf zu achten, dass der Hund genug Wasser trinkt.
- Fäden ziehen: Wenn nicht selbstauflösende Fäden verwendet wurden, müssen diese etwa 10 bis 14 Tage nach der Operation vom Tierarzt entfernt werden. Während dieser Zeit sollte der Hund von anstrengenden Aktivitäten ferngehalten werden.
- Regelmäßige Kontrollen: Der Tierarzt wird möglicherweise regelmäßige Kontrollen empfehlen, um sicherzustellen, dass die Wunde gut verheilt und sich keine Komplikationen entwickeln.
Risiken und Komplikationen #
Obwohl die Ovariohysterektomie ein häufiger und sicherer Eingriff ist, gibt es dennoch einige Risiken und mögliche Komplikationen, die auftreten können:
- Infektionen: Wie bei jeder Operation besteht ein geringes Risiko für Infektionen der Operationswunde. Diese können durch sorgfältige Wundpflege und die Gabe von Antibiotika vermieden oder behandelt werden.
- Blutungen: In seltenen Fällen kann es während oder nach der Operation zu inneren Blutungen kommen. In der Regel ist dies jedoch selten und kann durch eine gute chirurgische Technik minimiert werden.
- Narkoserisiken: Jede Operation unter Vollnarkose birgt gewisse Risiken, insbesondere bei älteren oder gesundheitlich vorbelasteten Hunden. Tierärzte führen in der Regel vor der Operation Tests durch, um diese Risiken zu minimieren.
- Hormonelle Veränderungen: Nach der Ovariohysterektomie verändert sich der Hormonspiegel der Hündin, was in einigen Fällen zu Gewichtszunahme oder Verhaltensänderungen führen kann. Eine angepasste Ernährung und ausreichend Bewegung können helfen, diese Veränderungen zu kontrollieren.
Fazit #
Die Ovariohysterektomie ist ein wichtiger chirurgischer Eingriff bei Hunden, der nicht nur ungewollte Trächtigkeiten verhindert, sondern auch eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen bietet. Der Eingriff ist sicher und routinemäßig, erfordert jedoch eine sorgfältige Nachsorge, um eine schnelle und vollständige Genesung zu gewährleisten. Durch die frühzeitige Durchführung einer Ovariohysterektomie kann das Risiko schwerer Krankheiten wie Pyometra und Brustkrebs erheblich reduziert werden, was die Lebensqualität und die Lebenserwartung der Hündin verbessert.