Maligne Hyperthermie (MH) ist eine seltene, aber lebensbedrohliche genetische Erkrankung, die zu einer Überhitzung des Körpers führt. Sie ist am bekanntesten als eine Komplikation, die bei Menschen und bestimmten Tierarten während oder nach der Verabreichung bestimmter Narkosemittel auftritt. Bei Hunden wird die MH am häufigsten mit bestimmten Rassen wie dem Greyhound in Verbindung gebracht, aber auch andere Rassen können betroffen sein.
Was ist Maligne Hyperthermie?
Maligne Hyperthermie ist eine erbliche Störung der Skelettmuskulatur, die durch einen schnellen Anstieg der Körpertemperatur und schwerwiegende Muskelkontraktionen gekennzeichnet ist. Sie wird durch eine abnorme Calciumfreisetzung aus dem sarkoplasmatischen Retikulum der Muskelzellen verursacht, meist ausgelöst durch bestimmte Anästhetika oder extreme Belastungen.
Symptome von Maligner Hyperthermie
Die Symptome von MH können plötzlich und ohne Vorwarnung auftreten und umfassen:
- Stark erhöhte Körpertemperatur
- Starke Muskelrigidität
- Beschleunigter Herzschlag
- Atemschwierigkeiten
- Dunkelfärbung des Urins (aufgrund von Myoglobinurie, der Freisetzung von Muskelproteinen in den Blutkreislauf)
- Veränderungen im Blut, wie ein hoher Kohlendioxidgehalt und ein Ungleichgewicht des Säure-Basen-Haushalts
Diagnose
Die Diagnose von MH kann schwierig sein, da die Symptome anderen Zuständen ähneln können. Eine familiäre Vorgeschichte von MH und die Reaktion auf bestimmte Medikamente können Hinweise geben. Genetische Tests können das Vorhandensein des für MH verantwortlichen Gens identifizieren.
Behandlung und Management
Die Behandlung der MH muss schnell erfolgen, um lebensbedrohliche Komplikationen zu verhindern:
- Sofortiges Absetzen aller auslösenden Anästhetika.
- Kühlung des Patienten zur Senkung der Körpertemperatur.
- Verabreichung von Dantrolen-Natrium, einem Muskelrelaxans, das die Freisetzung von Calcium in den Muskelzellen hemmt.
- Unterstützende Maßnahmen wie Sauerstoffzufuhr und Kreislaufunterstützung.
Fazit
Maligne Hyperthermie ist eine Notfallsituation, die sofortige tierärztliche Betreuung erfordert. Während der Zustand selten ist, sollte das Risiko bei anfälligen Rassen und vor chirurgischen Eingriffen ernst genommen werden. Die Identifizierung von Tieren, die das Gen für MH tragen, und deren Ausschluss von der Zucht können dazu beitragen, die Verbreitung dieser gefährlichen Bedingung zu reduzieren.