Linksherzinsuffizienz

Die Linksherzinsuffizienz ist eine Form der Herzinsuffizienz, bei der das linke Herz nicht mehr in der Lage ist, genügend Blut in den Körperkreislauf zu pumpen. Dies führt zu einer Blutstauung in den Lungen und zu einer verminderten Sauerstoffversorgung des Gewebes. Bei Hunden ist diese Erkrankung häufig und kann durch eine Vielzahl von Herzerkrankungen ausgelöst werden, wie z. B. Mitralklappenerkrankungen, Kardiomyopathien oder angeborene Herzfehler.

Was ist eine Linksherzinsuffizienz?

Bei einer Linksherzinsuffizienz ist die linke Herzkammer des Herzens nicht mehr in der Lage, das Blut effizient aus dem Herzen in den Körperkreislauf zu pumpen. Das Herz besteht aus vier Kammern: dem linken und rechten Vorhof sowie der linken und rechten Herzkammer. Die linke Herzkammer ist verantwortlich dafür, das sauerstoffreiche Blut aus der Lunge über die Hauptschlagader (Aorta) in den Körper zu pumpen. Wenn die Funktion der linken Kammer gestört ist, kommt es zu einer Rückstauung des Blutes in die Lunge, was zu einer Flüssigkeitsansammlung (Lungenödem) führen kann.

Ursachen der Linksherzinsuffizienz bei Hunden

Es gibt verschiedene Ursachen, die eine Linksherzinsuffizienz bei Hunden auslösen können. Zu den häufigsten gehören:

  1. Mitralklappeninsuffizienz: Dies ist die häufigste Ursache für Linksherzinsuffizienz bei Hunden. Sie tritt auf, wenn die Mitralklappe, die zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzkammer liegt, nicht mehr richtig schließt. Dadurch fließt Blut in den linken Vorhof zurück, was zu einer Stauung und Belastung des Herzens führt.
  2. Dilatative Kardiomyopathie (DCM): Diese Erkrankung betrifft vor allem größere Hunderassen wie Dobermänner oder Deutsche Doggen. Bei der dilatativen Kardiomyopathie ist der Herzmuskel geschwächt und die linke Herzkammer vergrößert, was zu einer verminderten Pumpfunktion führt.
  3. Hypertrophe Kardiomyopathie: Diese Erkrankung ist selten bei Hunden, tritt aber bei einigen Rassen auf. Sie verursacht eine Verdickung des Herzmuskels, insbesondere in der linken Kammer, was die Pumpleistung beeinträchtigt.
  4. Angeborene Herzfehler: Angeborene Erkrankungen wie der persistierende Ductus arteriosus oder Ventrikelseptumdefekte können ebenfalls zu einer Linksherzinsuffizienz führen.
  5. Herzmuskelentzündungen (Myokarditis): Entzündungen des Herzmuskels können die Funktion der linken Kammer beeinträchtigen, was in einigen Fällen zur Insuffizienz führt.
  6. Bluthochdruck (systemische Hypertonie): Langfristig erhöhter Blutdruck kann das Herz überlasten, insbesondere die linke Kammer, was schließlich zu einer Insuffizienz führt.

Symptome der Linksherzinsuffizienz bei Hunden

Die Symptome einer Linksherzinsuffizienz resultieren hauptsächlich aus der gestörten Pumpleistung und der Flüssigkeitsansammlung in der Lunge. Häufige Anzeichen sind:

  • Husten: Dies ist eines der häufigsten Symptome. Der Husten tritt vor allem nachts oder nach Anstrengung auf und wird durch das Lungenödem und die Stauung der Flüssigkeit in den Lungen verursacht.
  • Atemnot (Dyspnoe): Hunde mit Linksherzinsuffizienz können eine schnelle und erschwerte Atmung zeigen, da die Flüssigkeit in den Lungen den Gasaustausch beeinträchtigt.
  • Schwäche und Müdigkeit: Die reduzierte Sauerstoffversorgung des Körpers führt oft zu Müdigkeit und Schwäche, insbesondere nach körperlicher Aktivität.
  • Blaufärbung der Schleimhäute (Zyanose): Aufgrund des Sauerstoffmangels kann es zu einer Blaufärbung der Zunge oder des Zahnfleischs kommen.
  • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust: Hunde mit chronischer Herzinsuffizienz können Appetitlosigkeit zeigen und an Gewicht verlieren.
  • Schwächeanfälle oder Ohnmacht (Synkopen): In schweren Fällen kann es durch den Sauerstoffmangel zu Schwächeanfällen oder Ohnmacht kommen.

Diagnose der Linksherzinsuffizienz

Die Diagnose der Linksherzinsuffizienz erfolgt durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung, Bildgebung und weiteren diagnostischen Tests:

  1. Klinische Untersuchung: Der Tierarzt wird das Herz und die Lungen des Hundes mit einem Stethoskop abhören, um Herzgeräusche (z. B. bei einer Mitralklappeninsuffizienz) oder Lungenrauschen (Anzeichen für Flüssigkeit in den Lungen) zu erkennen.
  2. Röntgenaufnahmen: Röntgenbilder des Brustkorbs können Aufschluss über eine Vergrößerung des Herzens (Kardiomegalie) und das Vorhandensein eines Lungenödems geben.
  3. Ultraschalluntersuchung (Echokardiographie): Ein Herzultraschall ist der Goldstandard zur Diagnose der Linksherzinsuffizienz. Mit dieser Untersuchung können Klappenfehler, die Größe der Herzkammern und die Pumpfunktion des Herzens beurteilt werden.
  4. Blutuntersuchungen: Bluttests können durchgeführt werden, um den Natriuretischen Peptidwert (BNP) zu bestimmen, der bei Herzinsuffizienz erhöht ist. Auch andere Blutwerte, die auf eine Überlastung des Herzmuskels hinweisen, können untersucht werden.
  5. Elektrokardiogramm (EKG): Ein EKG kann verwendet werden, um Herzrhythmusstörungen zu erkennen, die häufig mit einer Herzinsuffizienz einhergehen.

Behandlung der Linksherzinsuffizienz bei Hunden

Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, die Herzleistung zu verbessern und die Lebensqualität des Hundes zu erhöhen. Die Therapie umfasst in der Regel:

Medikamentöse Behandlung:

  • Diuretika (z. B. Furosemid) helfen, die überschüssige Flüssigkeit aus den Lungen zu entfernen und den Blutdruck zu senken.
  • ACE-Hemmer (z. B. Enalapril oder Benazepril) entspannen die Blutgefäße, verbessern den Blutfluss und verringern die Arbeitsbelastung des Herzens.
  • Pimobendan ist ein Inotropikum, das die Kontraktionskraft des Herzens erhöht und gleichzeitig die Blutgefäße erweitert, was die Effizienz des Herzens verbessert.
  • Beta-Blocker oder Calciumkanalblocker können verwendet werden, um den Herzschlag zu regulieren und das Herz zu entlasten.

Ernährungsumstellung:

  • Eine natriumarme Ernährung kann dazu beitragen, die Flüssigkeitsansammlung im Körper zu verringern und den Blutdruck zu senken.
  • Ergänzungen wie Omega-3-Fettsäuren können entzündungshemmend wirken und das Herz unterstützen.

Gewichtsmanagement:

  • Übergewichtige Hunde mit Herzinsuffizienz sollten auf ihr Idealgewicht gebracht werden, da Übergewicht das Herz zusätzlich belastet.

Bewegungseinschränkung:

  • Hunde mit schwerer Linksherzinsuffizienz sollten körperliche Anstrengung vermeiden, um das Herz nicht weiter zu belasten.

Regelmäßige tierärztliche Kontrolle:

  • Hunde mit Herzinsuffizienz benötigen regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Tierarzt, um den Fortschritt der Erkrankung zu überwachen und die Behandlung anzupassen.

Prognose

Die Prognose bei Linksherzinsuffizienz hängt von der Grunderkrankung und dem Schweregrad der Herzinsuffizienz ab. In vielen Fällen kann die Krankheit nicht geheilt, aber durch eine Kombination aus Medikamenten und Managementmaßnahmen gut kontrolliert werden. Hunde mit früh diagnostizierter und behandelter Linksherzinsuffizienz können oft noch Monate bis Jahre mit einer guten Lebensqualität leben.

Im fortgeschrittenen Stadium, insbesondere wenn ein schweres Lungenödem oder Herzrhythmusstörungen auftreten, verschlechtert sich die Prognose, und die Lebensdauer kann begrenzt sein.

Fazit

Die Linksherzinsuffizienz ist eine ernsthafte Erkrankung, die bei Hunden relativ häufig vorkommt. Sie erfordert eine schnelle Diagnose und eine umfassende Behandlung, um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität des Hundes zu verbessern. Mit der richtigen Therapie, einschließlich Medikamenten, Diät und regelmäßigen Kontrollen, können Hunde mit Linksherzinsuffizienz oft gut leben. Wenn du Anzeichen wie Husten, Atemnot oder Schwäche bei deinem Hund feststellst, solltest du unverzüglich einen Tierarzt aufsuchen.

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