Hyperglykämie

Hyperglykämie bezeichnet einen erhöhten Blutzuckerspiegel und tritt bei Hunden genauso wie bei Menschen auf. Sie ist ein Hinweis darauf, dass der Körper den Zucker (Glukose) im Blut nicht richtig verarbeiten oder regulieren kann. Dieser Zustand kann bei Hunden akut oder chronisch auftreten und ist oft ein Zeichen für ernsthafte Erkrankungen wie Diabetes mellitus. Ein dauerhaft hoher Blutzuckerspiegel kann zu schweren gesundheitlichen Komplikationen führen und sollte daher unbedingt behandelt werden.

Ursachen der Hyperglykämie bei Hunden

Die häufigste Ursache für Hyperglykämie bei Hunden ist Diabetes mellitus, eine Stoffwechselerkrankung, bei der der Körper entweder zu wenig Insulin produziert oder die Zellen nicht mehr richtig auf Insulin reagieren. Insulin ist das Hormon, das den Zucker aus dem Blut in die Zellen transportiert, wo er als Energie genutzt wird. Wenn dieser Prozess gestört ist, bleibt der Zucker im Blut und führt zu Hyperglykämie.

Weitere Ursachen für Hyperglykämie bei Hunden können sein:

  • Stress: Starker Stress, zum Beispiel durch Angst oder Schmerzen, kann kurzfristig zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel führen, da der Körper Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin ausschüttet, die den Blutzucker erhöhen.
  • Medikamente: Bestimmte Medikamente, insbesondere Kortikosteroide, können als Nebenwirkung eine Hyperglykämie verursachen.
  • Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung): Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse kann die Insulinproduktion beeinträchtigen und dadurch zu Hyperglykämie führen.
  • Hormonschwankungen: Hormonelle Störungen, wie das Cushing-Syndrom, bei dem der Körper zu viel Cortisol produziert, können ebenfalls zu erhöhten Blutzuckerwerten führen.

Symptome der Hyperglykämie bei Hunden

Die Symptome einer Hyperglykämie bei Hunden können schleichend auftreten, insbesondere wenn sie durch eine chronische Erkrankung wie Diabetes verursacht wird. Zu den typischen Anzeichen gehören:

  • Vermehrter Durst (Polydipsie): Hunde trinken übermäßig viel Wasser.
  • Häufiges Urinieren (Polyurie): Aufgrund des erhöhten Blutzuckers versuchen die Nieren, überschüssige Glukose auszuscheiden, was zu verstärktem Urinieren führt.
  • Gewichtsverlust: Trotz eines gesteigerten Appetits können Hunde, die an Hyperglykämie leiden, abnehmen, da ihr Körper die Glukose nicht richtig verwerten kann.
  • Erhöhter Appetit (Polyphagie): Hunde mit Hyperglykämie haben oft einen übermäßigen Hunger, da ihre Zellen nicht ausreichend mit Energie versorgt werden.
  • Lethargie und Schwäche: Ein erhöhter Blutzuckerspiegel kann zu Müdigkeit und Energiemangel führen, da die Glukose nicht in die Zellen gelangt, um als Energiequelle zu dienen.
  • Erbrechen und Dehydration: In schwereren Fällen, besonders bei unbehandelter Hyperglykämie oder diabetischer Ketoazidose (einer lebensbedrohlichen Komplikation von Diabetes), kann es zu Erbrechen, Austrocknung und einem allgemeinen schlechten Allgemeinzustand kommen.

Diagnose und Behandlung der Hyperglykämie

Die Diagnose einer Hyperglykämie erfolgt durch eine Blutuntersuchung, bei der der Blutzuckerspiegel gemessen wird. Zusätzlich wird der Tierarzt möglicherweise den Urin des Hundes testen, um festzustellen, ob Glukose oder Ketone vorhanden sind. Bei Verdacht auf Diabetes mellitus werden weitere Tests durchgeführt, um den Langzeit-Blutzuckerspiegel zu bestimmen.

Die Behandlung hängt von der zugrunde liegenden Ursache der Hyperglykämie ab:

  • Diabetes mellitus: Wenn bei einem Hund Diabetes diagnostiziert wird, erfordert dies eine lebenslange Behandlung. In den meisten Fällen wird Insulin verabreicht, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Zusätzlich wird eine spezielle Diät empfohlen, um den Blutzucker besser unter Kontrolle zu halten. Eine regelmäßige Überwachung des Blutzuckerspiegels ist notwendig, um sicherzustellen, dass der Hund gut eingestellt ist.
  • Medikamentenbedingte Hyperglykämie: Wenn Medikamente wie Kortikosteroide die Ursache sind, kann der Tierarzt die Dosierung anpassen oder alternative Behandlungsmethoden vorschlagen.
  • Stressbedingte Hyperglykämie: In Fällen, in denen Stress die Ursache für den erhöhten Blutzuckerspiegel ist, kann die Reduzierung von Stressfaktoren und eine angemessene Schmerztherapie helfen, den Blutzucker zu normalisieren.

In akuten Fällen, insbesondere bei diabetischer Ketoazidose, ist eine sofortige Notfallbehandlung erforderlich. Der Hund wird in der Regel stationär aufgenommen, um den Blutzuckerspiegel mit Insulin zu senken und die Flüssigkeits- und Elektrolytwerte zu stabilisieren.

Prognose und Prävention

Die Prognose für Hunde mit Hyperglykämie hängt stark von der zugrunde liegenden Ursache und der Schnelligkeit der Behandlung ab. Bei frühzeitig diagnostiziertem und gut behandeltem Diabetes können Hunde ein weitgehend normales Leben führen. Wichtig ist jedoch eine konsequente Überwachung des Blutzuckerspiegels und die strikte Einhaltung der Therapiepläne.

Eine gezielte Prävention von Hyperglykämie ist schwierig, da viele Ursachen genetisch oder krankheitsbedingt sind. Dennoch können regelmäßige tierärztliche Untersuchungen, eine ausgewogene Ernährung und ein aktiver Lebensstil dazu beitragen, das Risiko von Stoffwechselstörungen zu verringern. Besonders bei Hunden, die anfällig für Diabetes oder hormonelle Störungen sind, sollte auf Anzeichen wie vermehrten Durst oder häufiges Urinieren geachtet werden, um frühzeitig eingreifen zu können.

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