Die Hämatologie ist ein zentraler Teil der Labordiagnostik beim Hund. Sie umfasst die Untersuchung der Blutzellen und liefert entscheidende Informationen über Sauerstoffversorgung, Immunabwehr und Blutgerinnung. Veränderungen im Blutbild können frühzeitig Hinweise auf Erkrankungen geben und helfen, Therapien gezielt zu überwachen.

Bestandteile der Hämatologie

  • Erythrozyten (rote Blutkörperchen) – transportieren Sauerstoff; Parameter wie Hämatokrit, Hämoglobin und Erythrozytenindizes zeigen Anämien oder Dehydratation an.
  • Leukozyten (weisse Blutkörperchen) – zentrale Rolle in der Immunabwehr; ein Differenzialblutbild zeigt die Verteilung von Neutrophilen, Lymphozyten, Eosinophilen, Monozyten und Basophilen.
  • Thrombozyten (Blutplättchen) – sind entscheidend für die Blutgerinnung; eine niedrige Zahl (Thrombozytopenie) erhöht das Blutungsrisiko.
  • Retikulozyten – junge rote Blutkörperchen; ihr Anteil zeigt, ob das Knochenmark aktiv neue Erythrozyten bildet.

Typische Muster im Blutbild

  • Regenerative Anämie: niedriger Hämatokrit mit erhöhten Retikulozyten – Hinweis auf Blutverlust oder Hämolyse.
  • Nicht-regenerative Anämie: niedriger Hämatokrit ohne Retikulozytenerhöhung – typisch bei chronischen Erkrankungen oder Nierenproblemen.
  • Stressleukogramm: neutrophil dominierte Leukozytose mit Lymphopenie und Eosinopenie, ausgelöst durch Stress oder Cortisoneinfluss.
  • Entzündungsleukogramm: Linksverschiebung mit unreifen Neutrophilen, oft bei bakteriellen Infektionen.

Klinische Bedeutung

Die Hämatologie liefert frühe und präzise Hinweise auf Blutarmut, Infektionen, Entzündungen, Gerinnungsstörungen und Knochenmarkerkrankungen. Sie ist daher unverzichtbarer Bestandteil von Vorsorgeuntersuchungen, Notfalldiagnostik und Therapiekontrolle.

Fazit

Die Hämatologie ermöglicht ein tiefes Verständnis für die Gesundheit deines Hundes. Sie deckt verborgene Erkrankungen auf, unterstützt Diagnosen und hilft, Behandlungen zu überwachen. Für ein aussagekräftiges Ergebnis müssen die Werte immer im Zusammenhang mit dem klinischen Bild interpretiert werden.

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