Diazepam (Handelsnamen u. a. Valium®, Stesolid® oder generisch) ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Benzodiazepine.
Es wirkt auf das zentrale Nervensystem, indem es den hemmenden Neurotransmitter GABA (Gamma-Aminobuttersäure) verstärkt – was angstlösend, muskelentspannend, krampflösend und beruhigend wirkt.
Beim Hund wird Diazepam nicht dauerhaft, sondern gezielt für kurze Phasen eingesetzt.
Wann wird Diazepam beim Hund eingesetzt?
Tierärztlich zugelassene und gängige Einsatzgebiete:
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Zweck |
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Akute Angstzustände |
z. B. bei Panik vor Feuerwerk, Gewitter oder Tierarzt |
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Krampfanfälle / Epilepsie |
Als Notfallmittel zur Unterbrechung eines Anfalls |
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Muskelverspannungen |
In bestimmten orthopädischen Fällen |
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Beruhigung vor Eingriffen / Transport |
Sedation, oft in Kombination mit anderen Mitteln |
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Appetitanreger |
In Einzelfällen bei schwer kranken Tieren (z. B. bei Krebs) |
Vorteile
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Sehr schnelle Wirkung (meist innerhalb von 15–30 Minuten bei oraler Gabe)
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Gut steuerbare Dosierung, je nach Gewicht und Zustand
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Angstlösend, ohne starke Sedierung bei korrekter Dosierung
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Krampflösend, bewährt in der Notfallmedizin
Risiken und Nebenwirkungen
Diazepam ist ein stark wirkendes Medikament – entsprechend wichtig ist eine tierärztliche Überwachung.
Mögliche Nebenwirkungen beim Hund:
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Nebenwirkung |
Beschreibung |
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Schläfrigkeit, Lethargie |
Häufig, aber dosisabhängig |
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Unsicherer Gang, Zittern |
Bei Überdosierung oder empfindlichen Tieren |
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Erregung / Paradoxe Reaktion |
In seltenen Fällen statt Beruhigung – Unruhe |
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Verändertes Fressverhalten |
Appetitanstieg oder -verlust |
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Leberprobleme bei Dauergebrauch |
Vor allem bei Katzen bekannt, bei Hunden selten |
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Abhängigkeit bei Langzeitanwendung |
Diazepam sollte nicht langfristig täglich gegeben werden |
Wann darf Diazepam nicht gegeben werden?
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Ohne tierärztliche Verordnung – niemals auf eigene Faust!
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Bei bekannten Lebererkrankungen
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Bei trächtigen oder laktierenden Hündinnen (nur nach Nutzen-Risiko-Abwägung)
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Nicht in Kombination mit bestimmten anderen Beruhigungsmitteln (z. B. MAO-Hemmer, TCA, andere Benzodiazepine) ohne Absprache
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Bei Hunden mit paradoxen Reaktionen in der Vergangenheit
Formen & Anwendung beim Hund
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Form |
Anwendung |
Bemerkung |
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Tabletten / Tropfen (oral) |
z. B. bei akuter Geräuschangst |
30–60 Min. vor erwarteter Belastung |
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Rektallösung / Zäpfchen |
Notfall bei Krampfanfällen |
Wirkt schneller (innerhalb Minuten) |
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Injektion (i.v., i.m., s.c.) |
Nur durch Tierarzt |
Einsatz bei OP-Vorbereitung oder Notfällen |
Diazepam bei Feuerwerk oder Silvester?
Ja, aber nur in schweren Fällen – wenn Verhaltenstraining, pflanzliche Mittel, Pheromone und Tryptophan-Kuren nicht ausreichen und der Hund starke Panik zeigt.
Wichtig dabei:
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Nicht auf den letzten Drücker geben, sondern vorab mit Tierarzt planen.
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Testdosis 1–2 Tage vorher (z. B. bei Gewitter oder kontrolliertem Geräuschtraining).
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Ziel: Angst lösen, nicht den Hund „wegknallen“.
Kombination mit Verhaltenstherapie
Diazepam kann Training nicht ersetzen, aber:
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Es kann die Angstreaktion so weit senken, dass ein Hund überhaupt wieder aufnahmefähig wird.
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In Kombination mit Gegenkonditionierung (z. B. Knall + Leckerli) kann so gezieltes Umlernen stattfinden – unter tierärztlich/therapeutischer Begleitung.
Fazit: Diazepam – wirksam, aber nicht ohne Verantwortung
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Pro |
Contra |
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Schnelle Hilfe bei Panik, Krampf, Transportstress |
Rezeptpflichtig, potenzielle Nebenwirkungen |
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Gute Ergänzung bei schwerer Geräuschangst |
Keine Dauerlösung – begleitende Maßnahmen nötig |
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Sicher bei korrekter Dosierung und Indikation |
Risiko paradoxer Wirkung bei sensiblen Tieren |



