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Demodikose, auch bekannt als Demodex-Räude, ist eine Hauterkrankung bei Hunden, die durch eine übermäßige Vermehrung von Demodex-Milben verursacht wird. Diese Milben sind normalerweise in geringer Anzahl auf der Haut eines gesunden Hundes vorhanden, ohne Probleme zu verursachen. Bei Hunden mit geschwächtem Immunsystem oder anderen gesundheitlichen Problemen können sich diese Milben jedoch unkontrolliert vermehren und zu Hautproblemen führen.

Was ist Demodikose?

Demodex-Milben sind winzige, zigarrenförmige Parasiten, die in den Haarfollikeln und Talgdrüsen der Haut leben. Die meisten Hunde kommen in den ersten Lebenstagen oder -wochen in Kontakt mit diesen Milben, in der Regel durch engen Kontakt zur Mutterhündin. Bei einem gesunden Immunsystem bleibt die Population dieser Milben unter Kontrolle und verursacht keine Symptome. Wenn das Immunsystem jedoch geschwächt ist, kann es zu einer Überbesiedlung kommen, die eine Entzündung der Haut auslöst.

Formen der Demodikose

Es gibt zwei Hauptformen der Demodikose bei Hunden:

  1. Lokalisierte Demodikose: Diese Form tritt in der Regel bei jungen Hunden (jünger als 1 Jahr) auf und ist auf eine oder mehrere kleine Stellen begrenzt. Die Symptome sind mild und beinhalten oft kleine kahle Stellen und leichte Rötungen der Haut. Diese Form heilt oft spontan ab, wenn das Immunsystem des Hundes ausreift.
  2. Generalisierte Demodikose: Diese Form betrifft einen größeren Teil des Körpers oder den gesamten Hund und kann bei jungen oder erwachsenen Hunden auftreten. Die generalisierte Form ist schwerwiegender und führt oft zu ausgedehntem Haarausfall, Hautinfektionen und starken Entzündungen. Sie erfordert in der Regel eine intensive Behandlung.

Ursachen der Demodikose

Die Hauptursache für Demodikose ist eine Überpopulation von Demodex-Milben, die durch ein geschwächtes Immunsystem nicht mehr in Schach gehalten wird. Zu den Faktoren, die das Immunsystem des Hundes schwächen können, gehören:

Genetische Veranlagung:

Bestimmte Hunderassen sind genetisch anfälliger für Demodikose, insbesondere die generalisierte Form. Dazu gehören:

Jugendliches Alter:

Junge Hunde haben ein weniger entwickeltes Immunsystem, was sie anfälliger für lokalisierte Demodikose macht. In vielen Fällen verbessert sich die Situation, sobald das Immunsystem des Hundes stärker wird.

Geschwächtes Immunsystem:

Erwachsene Hunde entwickeln in der Regel nur dann eine generalisierte Demodikose, wenn ihr Immunsystem durch Krankheiten, Stress, Medikamente (z. B. Kortikosteroide) oder Ernährungsmängel geschwächt ist.

Hormonerkrankungen:

Erkrankungen wie Hypothyreose (Unterfunktion der Schilddrüse) oder das Cushing-Syndrom können das Immunsystem beeinträchtigen und zu Demodikose führen.

Symptome der Demodikose

Die Symptome der Demodikose hängen von der Form der Erkrankung ab, ob lokalisiert oder generalisiert. Zu den typischen Symptomen gehören:

  1. Haarausfall: Der Haarausfall tritt in der Regel fleckig auf, insbesondere bei lokalisierter Demodikose. Kahle Stellen erscheinen typischerweise um Augen, Maul, Brust und Vorderbeine.
  2. Rötung und Entzündung der Haut: Die betroffenen Hautstellen können gerötet und leicht entzündet sein. In schweren Fällen können sich Pusteln oder Blasen bilden.
  3. Schuppenbildung: Die Haut an den betroffenen Stellen kann schuppig und trocken sein.
  4. Juckreiz: Obwohl Demodikose im Allgemeinen nicht stark juckt, kann es in Fällen mit sekundären bakteriellen Infektionen zu starkem Juckreiz kommen.
  5. Hautinfektionen (Pyodermie): Hunde mit generalisierter Demodikose entwickeln oft sekundäre bakterielle Hautinfektionen, die die Haut entzünden und verschlimmern. Dies führt zu Schwellungen, Pusteln, Krusten und unangenehmem Geruch.
  6. Verdickung der Haut: Bei chronischen Fällen kann die Haut dicker und ledrig werden.
  7. Kratzen und Lecken: Bei Hunden mit schwerem Juckreiz oder Hautinfektionen kann ständiges Kratzen, Lecken und Beißverhalten an den betroffenen Stellen beobachtet werden.

Diagnose der Demodikose

Die Diagnose der Demodikose erfolgt in der Regel durch einen Tierarzt, der eine gründliche Untersuchung und Hauttests durchführt:

  1. Hautgeschabsel: Der häufigste Test ist das Hautgeschabsel, bei dem eine kleine Menge Haut abgekratzt und unter einem Mikroskop auf Demodex-Milben untersucht wird. Die Milben sind normalerweise leicht zu finden, da sie in den Haarfollikeln leben.
  2. Hautbiopsie: In seltenen Fällen, insbesondere bei Hunden mit sehr dicker oder infizierter Haut, kann eine Hautbiopsie erforderlich sein, um eine definitive Diagnose zu stellen.
  3. Bakterienkultur: Wenn sekundäre Hautinfektionen vorliegen, kann eine Bakterienkultur durchgeführt werden, um das richtige Antibiotikum für die Behandlung zu bestimmen.

Behandlung der Demodikose

Die Behandlung hängt von der Schwere der Demodikose und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes ab. Hunde mit lokalisierter Demodikose benötigen oft keine aggressive Behandlung, während Hunde mit generalisierter Demodikose intensivere Betreuung benötigen.

Behandlung der lokalisierte Demodikose:

Lokale Behandlungen wie antiparasitäre Shampoos oder cremes können helfen, die Milbenpopulation zu kontrollieren. Da sich diese Form oft von selbst zurückbildet, ist die Behandlung in der Regel minimal.

Behandlung der generalisierten Demodikose:

  • Medikamente gegen Milben: Zur Behandlung der generalisierten Demodikose werden häufig systemische Medikamente eingesetzt, die speziell darauf abzielen, die Milben abzutöten. Dazu gehören:
  • Ivermectin: Ein wirksames Medikament zur Behandlung von Milbenbefall.
  • Afoxolaner, Fluralaner, Sarolaner: Diese Mittel, die ursprünglich zur Bekämpfung von Flöhen und Zecken entwickelt wurden, sind auch gegen Demodex-Milben wirksam.
  • Milbemycin: Ein weiteres Medikament, das zur Behandlung von Milbenbefall eingesetzt werden kann.
  • Bäder und Shampoos: Regelmäßige antimikrobielle Bäder mit speziellen Shampoos können helfen, die Haut zu reinigen und die Milbenpopulation zu kontrollieren.
  • Antibiotika: Wenn bakterielle Infektionen vorhanden sind, werden Antibiotika verschrieben, um diese Infektionen zu behandeln.

Langfristige Betreuung:

Hunde mit generalisierter Demodikose benötigen oft eine längere Behandlung, da die Milben nicht sofort abgetötet werden können. In einigen Fällen kann eine langfristige Therapie notwendig sein, um Rückfälle zu verhindern.

Stärkung des Immunsystems:

Bei erwachsenen Hunden, die an Demodikose erkranken, ist es wichtig, das Immunsystem zu stärken und zugrunde liegende Krankheiten zu behandeln. Dies kann durch die Behandlung von Hormonstörungen, die Kontrolle von Stress und die Verbesserung der Ernährung erfolgen.

Prognose

Die Prognose für Hunde mit lokalisierter Demodikose ist in der Regel gut, da die meisten Fälle von selbst heilen, wenn das Immunsystem des Hundes ausgereift ist. Hunde mit generalisierter Demodikose haben eine variablere Prognose. Bei rechtzeitiger und intensiver Behandlung ist die Heilung oft möglich, aber einige Hunde benötigen eine lebenslange Therapie, um Rückfälle zu verhindern. Bei schwerwiegenden Fällen oder solchen, die mit zugrunde liegenden Erkrankungen einhergehen, kann die Erkrankung chronisch werden.

Prävention

Die Prävention von Demodikose erfordert in erster Linie die Stärkung des Immunsystems des Hundes:

  1. Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung stärkt das Immunsystem und kann dazu beitragen, das Risiko eines Milbenbefalls zu minimieren.
  2. Vermeidung von Stress: Stressreduktion kann helfen, das Immunsystem eines Hundes stark zu halten. Besonders anfällige Hunde sollten in einer stabilen, ruhigen Umgebung leben.
  3. Früherkennung: Eine frühzeitige Behandlung von kleinen Hautproblemen kann verhindern, dass sich eine lokale Demodikose zu einer generalisierten Form entwickelt.

Fazit

Demodikose ist eine parasitäre Hauterkrankung bei Hunden, die bei einem gesunden Immunsystem selten Probleme verursacht. Bei Hunden mit geschwächtem Immunsystem kann sie jedoch zu schwerwiegenden Hautproblemen führen. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern und das Wohlbefinden des Hundes zu gewährleisten. Besonders bei Hunden mit genetischer Veranlagung oder bestehenden Gesundheitsproblemen sollte das Immunsystem regelmäßig überwacht und gestärkt werden.

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