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Bradyarrhythmie

Eine Bradyarrhythmie ist eine Herzrhythmusstörung, bei der das Herz langsamer als normal schlägt (Bradykardie) und dabei unregelmäßige Schläge auftreten. Normalerweise schlägt das Herz eines Hundes in einem regelmäßigen Takt, aber bei einer Bradyarrhythmie ist der Herzschlag verlangsamt und oft unregelmäßig, was zu einer verminderten Durchblutung des Körpers führen kann.

Ein normaler Herzschlag bei einem Hund variiert je nach Größe und Rasse, aber im Durchschnitt liegt der Herzschlag bei etwa 60–140 Schlägen pro Minute. Wenn der Herzschlag jedoch unter diese Norm fällt und zusätzlich unregelmäßig ist, spricht man von einer Bradyarrhythmie.

Ursachen der Bradyarrhythmie bei Hunden

Es gibt verschiedene Ursachen für eine Bradyarrhythmie bei Hunden, die von Herzerkrankungen bis zu systemischen Gesundheitsproblemen reichen. Zu den häufigsten Ursachen gehören:

Herzerkrankungen:

  • Sick-Sinus-Syndrom: Eine Störung im Sinusknoten, dem Teil des Herzens, der den Herzrhythmus reguliert, kann zu Bradyarrhythmie führen.
  • Atrioventrikulärer Block (AV-Block): Eine Unterbrechung der elektrischen Signale zwischen den Vorhöfen und den Herzkammern kann eine Bradyarrhythmie verursachen.

Hypothyreose:

  • Hunde mit Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) haben oft einen langsamen Herzschlag, der zu Bradyarrhythmien führen kann.

Elektrolytstörungen:

  • Ein Ungleichgewicht von Elektrolyten wie Kalium und Kalzium im Blut kann die elektrische Aktivität des Herzens stören und Bradyarrhythmien verursachen.

Vagusreizungen:

  • Eine erhöhte Aktivität des Vagusnervs (Teil des parasympathischen Nervensystems) kann das Herz verlangsamen und zu einer Bradyarrhythmie führen. Dies kann durch Erbrechen, Husten oder Druck auf den Bauch ausgelöst werden.

Medikamente:

  • Bestimmte Medikamente, wie Betablocker, Kalziumkanalblocker oder Sedativa, können das Herz verlangsamen und zu Bradyarrhythmien führen.

Alterung:

  • Bei älteren Hunden treten häufiger Bradyarrhythmien auf, da der Herzmuskel und das elektrische Leitungssystem des Herzens mit dem Alter schwächer werden.

Vergiftungen:

  • Vergiftungen durch bestimmte Gifte oder Medikamente können die Herzfunktion beeinträchtigen und Bradyarrhythmien hervorrufen.

Symptome der Bradyarrhythmie bei Hunden

Die Symptome einer Bradyarrhythmie hängen von der Schwere der Störung und der zugrunde liegenden Ursache ab. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  1. Schwäche oder Müdigkeit: Ein langsamer und unregelmäßiger Herzschlag kann dazu führen, dass der Körper nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird, was zu allgemeiner Müdigkeit und Schwäche führt.
  2. Ohnmachtsanfälle (Synkope): Bei Hunden mit schwerer Bradyarrhythmie kann es zu Ohnmachtsanfällen oder Schwindel kommen, insbesondere bei Anstrengung oder plötzlichem Aufstehen.
  3. Atembeschwerden: Ein langsamer Herzschlag kann die Sauerstoffzufuhr zu den Muskeln und Organen verringern, was sich in Atemnot oder erschwerter Atmung äußern kann.
  4. Kalte Gliedmaßen: Bei einer Bradyarrhythmie kann die Durchblutung der Pfoten und Gliedmaßen beeinträchtigt sein, was zu kalten Extremitäten führt.
  5. Verändertes Verhalten: Hunde mit Bradyarrhythmie können träge, unwillig zur Bewegung oder verwirrt erscheinen, insbesondere wenn der Blutfluss zum Gehirn beeinträchtigt ist.
  6. Blasses Zahnfleisch: Bei Hunden mit einer schweren Bradyarrhythmie kann das Zahnfleisch blass oder bläulich erscheinen, was auf eine mangelhafte Sauerstoffversorgung hindeutet.

Diagnose der Bradyarrhythmie

Die Diagnose einer Bradyarrhythmie erfolgt durch eine tierärztliche Untersuchung, gefolgt von speziellen Tests zur Beurteilung des Herzrhythmus. Zu den wichtigsten diagnostischen Verfahren gehören:

  1. Klinische Untersuchung: Der Tierarzt wird den Hund auf Anzeichen von langsamen Puls, Schwäche und anderen klinischen Symptomen untersuchen, die auf eine Bradyarrhythmie hinweisen.
  2. Elektrokardiogramm (EKG): Ein EKG ist das wichtigste Diagnoseinstrument, um den Herzrhythmus zu überwachen. Es zeigt an, ob das Herz zu langsam schlägt und ob es Unregelmäßigkeiten in der elektrischen Aktivität gibt.
  3. Blutuntersuchungen: Bluttests können durchgeführt werden, um nach Schilddrüsenproblemen, Elektrolytstörungen oder anderen systemischen Erkrankungen zu suchen, die Bradyarrhythmien verursachen könnten.
  4. Röntgenaufnahmen und Ultraschall: Röntgenbilder und Herzultraschall (Echokardiographie) können verwendet werden, um die Größe des Herzens und die Herzfunktion zu beurteilen. Dies hilft, strukturelle Herzerkrankungen oder andere Anomalien zu erkennen.
  5. Holter-Monitoring: Bei Hunden mit episodischen Symptomen kann ein tragbarer EKG-Monitor (Holter-Monitor) verwendet werden, um den Herzrhythmus über einen längeren Zeitraum aufzuzeichnen und unregelmäßige Muster zu erkennen.

Behandlung der Bradyarrhythmie bei Hunden

Die Behandlung der Bradyarrhythmie hängt von der zugrunde liegenden Ursache und der Schwere der Erkrankung ab. Die Ziele der Behandlung sind, den Herzrhythmus zu normalisieren und die Symptome zu lindern.

Medikamentöse Therapie:

  • Wenn die Bradyarrhythmie durch Schilddrüsenunterfunktion verursacht wird, kann eine Hormontherapie mit Schilddrüsenhormonen helfen, den Herzschlag zu normalisieren.
  • Antiarrhythmika oder herzstärkende Medikamente können verschrieben werden, um den Herzrhythmus zu stabilisieren und die Herzfrequenz zu erhöhen.
  • Bei Elektrolytstörungen kann die Behandlung darin bestehen, die Elektrolyte durch intravenöse Flüssigkeiten oder Nahrungsergänzungsmittel zu korrigieren.

Herzschrittmacher:

  • Bei schweren Fällen von Bradyarrhythmie, insbesondere bei Sick-Sinus-Syndrom oder AV-Block, kann die Implantation eines Herzschrittmachers erforderlich sein. Ein Schrittmacher sorgt dafür, dass das Herz regelmäßig schlägt, indem er elektrische Impulse aussendet, um den Herzschlag zu stimulieren.

Behandlung der Grunderkrankung:

  • Wenn die Bradyarrhythmie auf eine systemische Erkrankung wie eine Infektion oder Vergiftung zurückzuführen ist, wird die Behandlung darauf abzielen, die Grunderkrankung zu beseitigen, um den Herzrhythmus zu stabilisieren.

Anpassung von Medikamenten:

  • Wenn die Bradyarrhythmie durch Medikamente verursacht wird, kann der Tierarzt die Dosierung anpassen oder alternative Medikamente verschreiben, um die Herzfrequenz zu normalisieren.

Prognose

Die Prognose bei Bradyarrhythmien hängt von der Ursache und der Schwere der Störung ab:

  • Leichte Bradyarrhythmien ohne schwere Symptome können gut behandelt werden und haben in der Regel eine gute Prognose.
  • Schwere Bradyarrhythmien, insbesondere solche, die eine Schrittmacher-Implantation erfordern, haben eine vorsichtige Prognose, erfordern jedoch lebenslange Überwachung und Behandlung.
  • Wenn die Bradyarrhythmie auf eine Schilddrüsenunterfunktion oder Elektrolytstörungen zurückzuführen ist, kann die Prognose bei entsprechender Behandlung günstig sein.

Fazit

Eine Bradyarrhythmie bei Hunden ist eine ernste Herzrhythmusstörung, die eine frühzeitige Diagnose und Behandlung erfordert. Die Symptome reichen von Müdigkeit und Schwäche bis hin zu Ohnmachtsanfällen, und in schweren Fällen kann die Implantation eines Herzschrittmachers notwendig sein. Mit der richtigen Behandlung und einer sorgfältigen Überwachung kann die Lebensqualität betroffener Hunde jedoch erheblich verbessert werden.

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