Das Herz ist der Motor des Lebens – auch beim Hund. Eine gute Herzgesundheit sorgt dafür, dass alle Organe ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Leider bleiben Herzerkrankungen bei Hunden oft lange unbemerkt, denn viele Anzeichen sind subtil. Umso wichtiger ist es, Risikofaktoren zu kennen, Symptome früh zu erkennen und das Herz aktiv zu unterstützen.
Warum ist die Herzgesundheit beim Hund so wichtig?
Das Herz pumpt täglich rund 70 Liter Blut durch den Hundekörper – je nach Grösse, Alter und Aktivitätsniveau. Ist das Herz geschwächt, gerät der ganze Organismus aus dem Gleichgewicht: Sauerstoffmangel, Leistungsabfall, Organbelastung und Wasseransammlungen sind typische Folgen.
Häufige Herzerkrankungen bei Hunden
Herzprobleme können angeboren oder im Laufe des Lebens erworben sein. Die häufigsten Erkrankungen:
- Herzklappenerkrankungen (v. a. Mitralklappeninsuffizienz bei kleinen Hunden)
- Kardiomyopathien (krankhafte Veränderung des Herzmuskels, v. a. bei grossen Hunden)
- Herzrhythmusstörungen
- Herzversagen (Herzinsuffizienz)
- Lungendruckerhöhung (pulmonale Hypertonie)
- Herzwurmerkrankung (in Risikogebieten, z. B. Mittelmeerraum)
Typische Symptome bei Herzproblemen
Viele Herzkrankheiten entwickeln sich schleichend. Achte auf folgende Warnzeichen:
- Schnelles Ermüden bei Spaziergängen
- Husten, vor allem im Liegen oder nach Belastung
- Schwache oder schnelle Atmung, Hecheln ohne Hitze
- Leistungsschwäche, Bewegungsunlust
- Schwankender Gang, Ohnmachtsanfälle oder Kollaps
- Aufgeblähter Bauch, durch Flüssigkeitsansammlungen
- Blaue Zunge oder Schleimhäute (Sauerstoffmangel)
- Gewichtsverlust trotz gutem Appetit
Wenn Du solche Symptome bemerkst, ist ein tierärztlicher Herzcheck dringend zu empfehlen – je früher, desto besser.
Diagnostik: So wird das Hundeherz untersucht
Eine umfassende Herzuntersuchung umfasst meist:
- Abhören des Herzens (Auskultation)
- Puls- und Blutdruckmessung
- Röntgenaufnahme (zur Beurteilung von Herzgrösse & Lunge)
- EKG (Elektrokardiogramm) bei Verdacht auf Rhythmusstörungen
- Herzultraschall (Echokardiographie) – die wichtigste Untersuchung bei Verdacht auf strukturelle Herzfehler
Herzgesundheit aktiv unterstützen
Auch ohne akute Diagnose kannst Du viel für das Herz Deines Hundes tun:
1. Ernährung
- Herzfreundliches Futter mit moderatem Natriumgehalt, hochwertigem Eiweiss und Omega-3-Fettsäuren
- Taurin und L-Carnitin können bei bestimmten Rassen und Erkrankungen sinnvoll sein
- Tierärztlich begleitete Nahrungsergänzung bei bekannten Herzproblemen
2. Bewegung
- Massvolle Aktivität, angepasst an Alter und Kondition
- Kein Zwang, kein Sport bei Hitze, keine Überforderung
- Spaziergänge in ruhigem Tempo statt Wettläufe
3. Gewichtskontrolle
- Übergewicht belastet das Herz enorm – achte auf schlanke Linie
- Futterration an Aktivitätsniveau anpassen
4. Stress vermeiden
- Innere Unruhe oder Dauerstress (z. B. durch Lärm, Hektik, Konflikte) wirkt sich negativ auf den Herzrhythmus aus
- Ruhephasen fördern, Rückzugsorte schaffen
Rassespezifische Risiken
Einige Rassen haben genetisch ein erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen:
- Cavalier King Charles Spaniel → Mitralklappeninsuffizienz
- Dobermann → dilatative Kardiomyopathie
- Boxer → Arrhythmien & Kardiomyopathie
- Dackel, Chihuahua, Malteser → Herzklappenprobleme im Alter
Regelmässige Kontrollen ab dem mittleren Alter sind hier besonders wichtig.
Fazit
Ein gesundes Hundeherz schlägt ruhig, regelmässig und kraftvoll – oft viele Jahre lang unbemerkt. Doch wenn sich erste Anzeichen bemerkbar machen, zählt jede Woche. Wer früh reagiert, kann seinem Hund Lebensqualität und Lebenszeit schenken. Mit der richtigen Pflege, Bewegung und ärztlichen Begleitung lässt sich Herzgesundheit lange erhalten – auch bei chronischen Erkrankungen.
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