Was ist ein Gelenkersatz (Künstliches Gelenk, Endoprothese) bei Tieren? 

Ein Gelenkersatz bei Tieren ist ein operativer Eingriff, bei dem ein erkranktes Gelenk entfernt und durch ein künstliches Gelenk, die sogenannte Endoprothese, ersetzt wird. Dieser Eingriff wird vor allem durchgeführt, um starke Schmerzen zu lindern und die Bewegungsfähigkeit des Tieres wiederherzustellen. Besonders häufig wird der Gelenkersatz bei Hunden und Katzen eingesetzt, zum Beispiel beim Hüft-, Ellbogen- und Kniegelenk.

Wie wird ein Gelenkersatz bei Tieren durchgeführt? 

Die Operation erfolgt unter Vollnarkose. Das betroffene Gelenk wird zunächst steril vorbereitet, indem das Tier rasiert, gewaschen und desinfiziert wird. Der Tierarzt öffnet das Gelenk, entfernt die beschädigten Gelenkanteile und setzt die Endoprothese ein. Es gibt zementlose und zementierte Implantate, wobei der Zement als Verbindung zwischen Knochen und Implantat dient.

Nach der Implantation wird die Wunde vernäht. Das Tier erhält Schmerzmittel und Antibiotika, und der Sitz des Implantats wird per Röntgen überprüft. In den ersten Wochen nach der Operation sollten plötzliche Bewegungen des Tieres vermieden werden, und es ist ratsam, die Heilung durch vorsichtige Krankengymnastik zu unterstützen. Regelmäßige Röntgenkontrollen sind notwendig, um den Heilungsprozess zu überwachen und frühzeitig Komplikationen zu erkennen.

Wann wird ein Gelenkersatz bei Tieren angewandt? 

Ein Gelenkersatz ist angezeigt, wenn das Gelenk stark geschädigt ist und andere Behandlungsmethoden, wie Schmerzmittel oder Krankengymnastik, nicht mehr ausreichen. Typische Erkrankungen, die einen Gelenkersatz notwendig machen können, sind Arthrose und andere degenerative Gelenkerkrankungen. Der Eingriff wird häufig bei ausgewachsenen Hunden großer Rassen durchgeführt, die unter starken Beschwerden leiden.

Bei noch nicht ausgewachsenen Tieren oder bei Tieren mit zusätzlichen orthopädischen oder chronischen Infektionserkrankungen ist ein Gelenkersatz in der Regel nicht empfehlenswert.

Welche Risiken birgt ein Gelenkersatz bei Tieren? 

Der Gelenkersatz bei Tieren birgt eine relativ hohe Komplikationsrate von bis zu 30 Prozent. Mögliche Komplikationen umfassen:

  • Lockerung des Implantats
  • Infektionen
  • Luxationen (Ausrenkungen)
  • Brüche der beteiligten Knochen (z.B. Oberschenkelknochen bei Hüftgelenksersatz)
  • Bruch des Implantats selbst

Die Komplikationsrate hängt auch von der Erfahrung der durchführenden Tierärzte ab. Ein Vorteil des künstlichen Gelenks ist jedoch, dass es dem Tier eine deutlich verbesserte Lebensqualität und Bewegungsfähigkeit bieten kann. Es ist wichtig, die Vorteile und Risiken der Operation gründlich mit dem Tierarzt zu besprechen und eine Entscheidung im besten Interesse des Tieres zu treffen.

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