Stubenreinheit ist eines der ersten und wichtigsten Trainingsziele, wenn ein Hund in Dein Zuhause kommt, insbesondere bei Welpen. Ein stubenreiner Hund hat gelernt, seine Blase und seinen Darm zu kontrollieren und sein Geschäft nur draußen zu erledigen. Dieser Lernprozess erfordert Geduld, Konsequenz und vor allem Verständnis für die natürlichen Bedürfnisse Deines Hundes.

Was bedeutet “stubenrein”?

Ein stubenreiner Hund verrichtet seine Notdurft ausschließlich draußen und versteht, dass das Haus oder die Wohnung kein geeigneter Ort dafür ist. Vor allem bei Welpen ist dies anfangs eine Herausforderung, da sie noch nicht gelernt haben, ihre Blase oder ihren Darm lange genug zu kontrollieren. Aber auch bei älteren Hunden, die vielleicht aus schwierigen Verhältnissen stammen oder bisher nicht im Haus gelebt haben, kann das Training zur Stubenreinheit notwendig sein.

Warum ist Stubenreinheit wichtig?

Stubenreinheit ist für das Zusammenleben mit einem Hund unerlässlich. Ein stubenreiner Hund sorgt dafür, dass Dein Zuhause sauber bleibt und keine unangenehmen Gerüche oder Flecken entstehen. Darüber hinaus stärkt das Training zur Stubenreinheit die Kommunikation und Bindung zwischen Dir und Deinem Hund. Es zeigt Deinem Hund klare Regeln und Strukturen, was besonders bei Welpen wichtig ist, die gerade die Welt erkunden und lernen, was von ihnen erwartet wird.

Wann sollte man mit dem Training zur Stubenreinheit beginnen?

Das Training zur Stubenreinheit beginnt idealerweise sofort, wenn Dein Welpe oder neuer Hund bei Dir einzieht. Gerade bei Welpen ist es wichtig, sie in den ersten Lebensmonaten konsequent und geduldig zu trainieren. Ihr kleines Blasen- und Darmvolumen erfordert häufiges Lösen, oft schon nach nur wenigen Stunden.

Ein guter Zeitpunkt, mit dem Training zu beginnen, ist, wenn der Welpe etwa acht Wochen alt ist. Jüngere Welpen können noch nicht ausreichend Kontrolle über ihre Blase und ihren Darm ausüben, aber mit etwa zwei bis drei Monaten beginnen sie zu verstehen, wann und wo sie ihr Geschäft verrichten dürfen.

Wie wird ein Hund stubenrein?

Das Training zur Stubenreinheit basiert auf klaren Routinen, Lob und positiver Verstärkung. Hier sind einige grundlegende Schritte, um Deinen Hund stubenrein zu bekommen:

  1. Regelmäßige Auslaufzeiten: Führe Deinen Hund regelmäßig nach draußen, besonders nach dem Fressen, Trinken, Schlafen oder Spielen. Welpen sollten in den ersten Monaten alle ein bis zwei Stunden nach draußen gebracht werden, da sie ihre Blase noch nicht lange kontrollieren können.
  2. Richtiger Ort: Wähle einen festen Ort im Freien, an dem Dein Hund sein Geschäft verrichten soll. Wenn Dein Hund immer an derselben Stelle gelöst wird, versteht er schneller, dass dies der richtige Ort dafür ist.
  3. Lob und Belohnung: Sobald Dein Hund draußen sein Geschäft erledigt, lobe ihn ausgiebig und gib ihm eine kleine Belohnung. Hunde lernen durch positive Verstärkung, daher ist es wichtig, dass Dein Hund versteht, dass er etwas richtig gemacht hat.
  4. Beobachtung im Haus: Wenn Dein Hund drinnen ist, beobachte ihn genau. Welpen zeigen oft bestimmte Anzeichen, wenn sie müssen, wie etwa unruhiges Umherlaufen, Schnüffeln oder das Drehen im Kreis. Wenn Du diese Anzeichen bemerkst, bringe ihn sofort nach draußen.
  5. Feste Fütterungszeiten: Ein regelmäßiger Fütterungsplan kann Dir helfen, die Zeiten besser zu kontrollieren, zu denen Dein Hund sein Geschäft erledigen muss. Füttere ihn zu festen Zeiten und bringe ihn etwa 10–15 Minuten nach dem Fressen nach draußen.
  6. Nächtliche Auslaufzeiten: Gerade in den ersten Monaten kann es nötig sein, dass Du auch nachts aufstehst, um Deinen Welpen nach draußen zu bringen. Dies reduziert das Risiko, dass er in der Nacht drinnen sein Geschäft verrichtet.

Geduld und Konsequenz im Training

Das Training zur Stubenreinheit erfordert Geduld. Es ist wichtig, dass Du stets ruhig und positiv bleibst, auch wenn mal ein Missgeschick passiert. Strafen oder Schimpfen sind nicht sinnvoll und könnten Deinen Hund verunsichern. Hunde, besonders Welpen, verstehen nicht immer sofort, was sie falsch gemacht haben, und Strafen könnten dazu führen, dass sie Angst haben, sich in Deiner Gegenwart zu lösen.

Bleibe konsequent und halte die Routine ein. Dein Hund wird mit der Zeit verstehen, dass er sich draußen lösen soll, und er wird lernen, seine Bedürfnisse besser zu kontrollieren.

Was tun, wenn es trotzdem Missgeschicke gibt?

Auch wenn Du alles richtig machst, kann es immer mal wieder vorkommen, dass Dein Hund drinnen sein Geschäft verrichtet. Das ist völlig normal, besonders bei Welpen. Hier einige Tipps, wie Du mit solchen Situationen umgehen kannst:

  • Ruhig bleiben: Schimpfe Deinen Hund nicht, wenn ein Missgeschick passiert. Er wird die Verbindung zwischen Deinem Ärger und seinem Verhalten nicht verstehen.
  • Sofort nach draußen bringen: Wenn Du Deinen Hund „in flagranti“ erwischst, bringe ihn sofort nach draußen, damit er versteht, dass das der richtige Ort ist, um sich zu lösen.
  • Sauber machen: Reinige die betroffene Stelle gründlich, um Gerüche zu entfernen. Hunde neigen dazu, an denselben Stellen erneut zu urinieren, wenn sie den Geruch wahrnehmen. Nutze am besten geruchsentfernende Reinigungsmittel.

Stubenreinheit bei älteren Hunden

Auch bei erwachsenen Hunden kann das Thema Stubenreinheit relevant sein, besonders wenn sie aus einem Tierheim oder aus schwierigen Verhältnissen kommen. Diese Hunde haben vielleicht nie gelernt, stubenrein zu sein, oder sie haben ihre Gewohnheiten aufgrund von Stress oder gesundheitlichen Problemen geändert. Das Training ähnelt dem bei Welpen, jedoch können erwachsene Hunde das Gelernte meist schneller umsetzen.

Was tun bei Rückfällen?

Es kann vorkommen, dass ein Hund, der bereits stubenrein war, plötzlich wieder drinnen sein Geschäft verrichtet. Dies kann verschiedene Ursachen haben, wie etwa:

  • Stress oder Veränderungen: Ein Umzug, neue Menschen oder Tiere im Haushalt oder andere Veränderungen können bei Hunden Stress auslösen, was manchmal zu Rückfällen in der Stubenreinheit führen kann.
  • Gesundheitliche Probleme: Blasenentzündungen, Darmprobleme oder andere gesundheitliche Beschwerden können dazu führen, dass Dein Hund nicht mehr stubenrein ist. In solchen Fällen ist es wichtig, einen Tierarzt aufzusuchen.
  • Verhaltensprobleme: Angst, Trennungsangst oder andere Verhaltensprobleme können ebenfalls dazu führen, dass ein Hund plötzlich nicht mehr stubenrein ist.

Fazit

Die Stubenreinheit ist ein entscheidender Schritt in der Erziehung Deines Hundes und erfordert Geduld, Konsequenz und positive Verstärkung. Mit einer klaren Routine, Lob und viel Verständnis wirst Du Deinem Hund beibringen können, sich nur draußen zu lösen. Es ist wichtig, geduldig zu bleiben und Deinen Hund in diesem Prozess zu unterstützen – auch wenn es hin und wieder zu Missgeschicken kommt. Am Ende führt das Training zu einem saubereren Zuhause und einer harmonischen Beziehung zwischen Dir und Deinem Hund.

Gefällt Dir dieser Artikel?
Beiträge aus unserem Hunde-Blog für Hunde-Freunde
Zum Inhalt springen