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Wenn Hunde beissen: Die häufigsten Ursachen

Schäferhund im Schnee kömpfen oder spielen?

Der eigene Hund, von dem man es nie gedacht hätte, beisst plötzlich zu. Die Angst ist gross, natürlich möchte man nicht, dass sich solch ein Vorfall wiederholt. Um vorzubeugen, ist es wichtig, erst einmal den Hintergrund zu kennen.

Häufigste Gründe, aus denen Hunde zubeissen

  • Selbstschutz, aber auch Beschützen einer Person (z.B. des Halters) oder eines Gegenstands (Futternapf, Spielzeug…)
  • Aus Angst
  • Vor Schreck/Überraschung
  • Aus spielerischem Reiz
  • Hunger oder Durst
  • Der Hund hat Schmerzen

Beschützerinstinkt

Tatsächlich ist der Beschützerinstinkt einer der häufigsten Ursachen dafür, dass Hunde unerwartet zubeissen. Natürlich bedeutet das jetzt nicht, dass dieses Verhalten deshalb eine angemessene Reaktion darstellt. Die Tendenz, zu beissen, finden wir in der Praxis relativ häufig im Falle von Futteraggression oder Verteidigung anderer Ressourcen – das können Spielzeug oder der Schlafplatz genauso wie der eigene Napf sein.

Angst

Kommt der Hund in eine Situation, in der er Angst empfindet, reagiert er vielleicht mit einem Biss. In dem Fall handelt es sich quasi um Selbstverteidigung, weil er annimmt, sich durch einen Biss vor weiterem Schaden zu bewahren.

Schreck oder Überraschung

Dieser Grund für einen Biss liegt der Angst sehr nahe, nur ist er viel impulsiver. Es handelt sich um eine instinktive und sofortige Reaktion auf einen äusseren Umstand, mit dem der Hund schlichtweg nicht gerechnet hat.

Spielerische Reize

„Der will doch nur spielen“. Vielleicht hast du das auch schon mal gehört. In einigen Fällen, wenn der Hund ausnahmsweise während des Spiels nach der Hand schnappt, mag das stimmen. Das Spiel ist vielleicht einfach etwas zu heftig geworden, der Hund übererregt und vor Reizen regelrecht überflutet.

Hunger/Durst

Diese Fälle sind eher selten, doch es gibt sie. Ist ein Tier am Verhungern bzw. Verdursten, kann sich das unter anderem mit erhöhter „Gewaltbereitschaft“ äussern. Der Hintergrund liegt dem Selbstschutz sehr nahe. Sprich, der Hund fühlt sich enorm unwohl und möchte sich vor weiterem Schaden bewahren, verteidigt sich deshalb mit einem Biss.

Schmerzen

Bestimmt kennst du das: du hast an einer bestimmten Körperstelle Schmerzen und willst deshalb nicht, dass dich jemand dort berührt. Ein Hund kann uns so etwas nicht verbal mitteilen, falls das der Fall ist. Trotzdem sind unerkannte Schmerzen ein recht häufiger Auslöser für Beissvorfälle bei Hunden.

Vorbeugen

Wie sagt man so schön? Hinterher ist man immer schlauer. Doch gerade bei Hundebissen ist es wichtig, vorzusorgen, anstatt das Nachsehen zu haben. Kein Hund ist von Grund auf „bissig“, in den allermeisten Fällen gibt es einen klaren Auslöser oder Hintergründe, mit denen der Hund sein Verhalten assoziiert und damit reagiert.

Um zuallererst sicherzustellen, dass der Hund nicht aufgrund akuter Schmerzen oder Mangelerscheinungen gebissen hat, ist eine tierärztliche Untersuchung sinnvoll. Und so nervenaufreibend die Situation, in der der Hund gebissen hat, bestimmt ist, sollte man anschliessend noch einmal genau hinsehen: wie waren die äusseren Begebenheiten? Hat der Hund vor dem Biss irgendwelche Signale gesendet, auf die ich vielleicht nicht ausreichend geachtet habe? Und wie verhält er sich anschliessend? Falls das Tier ähnlich angespannt wirkt wie man selbst (bzw. diejenige Person, die gebissen wurde), ist das eventuell ein Indiz, dass ein anhaltender Auslöser besteht – noch ein Grund mehr für einen tierärztlichen Checkup.

Einem überzogenen Beschützerinstinkt kommt man nur mit gezieltem Training bei. Hier lohnt sich der Besuch einer Hundeschule oder die Beratung durch einen professionellen Trainer. Futteraggression oder die Verteidigung anderer Ressourcen lässt sich ebenfalls gut trainieren (obwohl das nicht bedeutet, dass es einfach ist oder sehr schnell erledigt ist). Ebenso essenziell für Hunde ist eine gute Sozialisierung. Abhängig vom genauen Hintergrund für den Biss wird es immer wieder ähnliche Situationen geben, die man nicht auf alle Ewigkeit einfach umgehen kann.

Deshalb ist es so wichtig, der genauen Ursache auf den Grund zu gehen. Nur so können wir mit zielgerichtetem Training reagieren. Und obwohl es nicht gilt, auslösende Situationen zu vermeiden, kann man sie zumindest mit etwas Übung im Vorfeld erkennen und sie für die Zukunft entschärfen. Dem sehr empfindsamen Hund (Stichwort Schreck/Überraschung) bringt man auf diese Weise bei, toleranter für bestimmte Reize zu werden. Dem Hund, der aggressiv seinen Napf oder Spielzeug verteidigt, lehrt man, dass es klare Regeln gibt, aber man seine Ansprüchen auch fair gerecht wird, indem man ihn zuverlässig zu festen Zeiten füttert und ihm dabei stets die nötige Aufmerksamkeit, aber eben auch Ruhe gönnt.

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