Ob Wochenendausflug, Ferienreise oder Umzug – viele Hunde begleiten ihre Menschen regelmässig im Auto, Zug oder sogar Flugzeug. Doch Reisen mit Hund bedeutet für Hunde mehr als Ortswechsel: fremde Gerüche, Geräusche und Abläufe können Stress auslösen. Mit der richtigen Vorbereitung wird jede Fahrt sicher, entspannt und hundegerecht – für alle Beteiligten.
Warum gute Reisevorbereitung so wichtig ist
Hunde sind Gewohnheitstiere. Neue Umgebungen und Bewegungen – etwa durch Fahrzeugvibrationen oder fremde Menschen – können Unsicherheit erzeugen. Ein klar strukturierter Ablauf, vertraute Gegenstände und ausreichend Pausen helfen, das Reisen positiv zu verknüpfen. Ruhige Routine statt Hektik ist der Schlüssel.
Reisen mit Hund im Auto
Das Auto ist die häufigste und flexibelste Reisemöglichkeit mit Hund. Sicherheit und Komfort stehen dabei an erster Stelle.
Sichere Transportmöglichkeiten
- Transportbox: stabil, gut belüftet und passend zur Körpergrösse. Am sichersten im Kofferraum quer zur Fahrtrichtung.
- Transportgurt oder Hundegeschirr: für kleinere Hunde auf der Rückbank (mit ISOFIX oder Gurtadapter).
- Gitter oder Trenngitter: ideal für Kombis oder Vans – verhindert, dass der Hund in den Fahrraum springt.
Tipps für entspanntes Autofahren
- Vor der Fahrt: Spaziergang und Möglichkeit zum Lösen.
- Auto positiv verknüpfen (Leckerli, Lieblingsdecke, vertraute Musik).
- Keine Fütterung direkt vor Fahrtantritt – um Übelkeit zu vermeiden.
- Regelmässige Pausen (alle 2–3 Stunden) für Wasser, Bewegung und Entspannung.
- Niemals im geparkten Auto lassen – Lebensgefahr durch Hitzestau!
Reisen mit Hund in der Bahn
Zugfahren kann für Hunde angenehm sein – wenn man sich gut vorbereitet. Viele Hunde schätzen die ruhige Bewegung und Nähe zu ihren Menschen. In der Schweiz, Deutschland und Österreich gelten ähnliche Regeln für den Hundetransport.
Was Du wissen solltest
- Kleine Hunde (bis ca. 30 cm Schulterhöhe) dürfen in Taschen kostenlos reisen.
- Grössere Hunde brauchen ein Ticket oder ermässigte Fahrkarte (z. B. „Halbtax“ oder „Hundefahrschein“).
- Leinen- und Maulkorbpflicht gilt in den meisten Ländern im Zug.
- Vermeide Hauptreisezeiten – mehr Platz und weniger Stress für alle.
Entspannungs-Tipps für Zugfahrten
- Vorher kurze Bewegung und Ruhephase einplanen.
- Platz am Wagenende oder in ruhigen Abteilen wählen.
- Decke oder Matte mit vertrautem Geruch auslegen.
- Wasserflasche und Faltnapf griffbereit halten.
Tipp: Gewöhne Deinen Hund früh an fremde Geräusche (Durchsagen, Türen, Vibrationen). Je früher die Erfahrung, desto entspannter die Reisen im Erwachsenenalter.
Fliegen mit Hund
Flugreisen sind für Hunde belastend – besonders bei langen Strecken oder hohen Temperaturen. Wenn möglich, sollte eine Anreise mit Auto oder Bahn bevorzugt werden. Ist ein Flug unumgänglich, gilt: gründliche Vorbereitung ist Pflicht.
Das musst Du beachten
- Jede Fluggesellschaft hat eigene Regeln für Transport und Gewichtslimit (meist 8 kg für Kabine inklusive Box).
- Frühzeitig Tierarztbesuch einplanen (Gesundheitszeugnis, Impfungen, ggf. Sedierung nur in Absprache).
- Transportbox nach IATA-Standard (stabil, ausbruchssicher, gut belüftet).
- Keine Flüge bei grosser Hitze oder für brachycephale (kurzschnauzige) Rassen – Risiko für Atemnot!
Ein Direktflug ist immer vorzuziehen – er reduziert Stress, Umladezeiten und Temperaturwechsel. An Zielorten ausserhalb der EU gelten häufig spezielle Einreisebestimmungen (Quarantäne, Bluttests, Mikrochip).
Reiseapotheke & Dokumente
Eine kleine Reiseapotheke für Hunde gehört in jedes Gepäck:
- Tierarztkontakte und Notfallnummern
- Wunddesinfektion, Verbandsmaterial, Zeckenzange
- Medikamente (z. B. gegen Durchfall, Übelkeit, Allergien)
- EU-Heimtierausweis, Impfpass und Versicherungskarte
- Ersatzleine, Geschirr, Napf, Wasser, Handtücher
Entspannt ankommen
Nach der Reise gilt: Zeit zum Ankommen geben. Ein Spaziergang in ruhiger Umgebung hilft, Stress abzubauen und neue Gerüche zu erkunden. Vertraute Gegenstände wie Decke, Spielzeug oder Futter schaffen Sicherheit.
Tipp: Plane den ersten Tag am Reiseziel entspannt – kein Sightseeing, kein Sport. So kann sich Dein Hund stressfrei orientieren und in Ruhe ankommen.
Fazit: Reisen mit Hund ist Vertrauenssache
Eine gute Reise mit Hund ist kein Zufall – sie ist das Ergebnis von Planung, Empathie und Rücksicht. Wenn Du auf Sicherheit, Komfort und klare Strukturen achtest, wird jeder Ausflug zu einem gemeinsamen Erlebnis voller Vertrauen, Entspannung und Freude.
FAQ: Häufige Fragen zum Reisen mit Hund
Wie gewöhne ich meinen Hund an lange Autofahrten?
In kleinen Etappen: zuerst kurze Fahrten mit positiven Erlebnissen, dann schrittweise steigern. Lob und Ruhe helfen mehr als Ablenkung durch Spiel.
Darf mein Hund auf der Fähre oder im Hotel mitkommen?
Viele Fähren und Hotels sind hundefreundlich. Unbedingt vorher anfragen und Regeln (Leinenpflicht, Zuschlag) prüfen. Ein vertrauter Schlafplatz hilft bei der Eingewöhnung.
Wie erkenne ich Reisestress bei meinem Hund?
Typisch sind Hecheln, Speicheln, Unruhe, Zittern oder Verweigerung des Einstiegs. In diesem Fall Training abbrechen, beruhigen und positiv neu aufbauen.



