Ferien mit Hund – das klingt nach Abenteuer, Erholung und gemeinsamen Erlebnissen. Doch damit der Urlaub für alle entspannt wird, braucht es mehr als nur gute Absichten. Nicht jedes Reiseziel, nicht jede Unterkunft und nicht jede Anreise ist wirklich hundetauglich. Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht – und am Ende leiden oft die Tiere. Hier findest du Tipps, was für stressfreie Ferien mit Hund wirklich zu beachten ist.
Nicht jede Reise ist hundefreundlich
Ob Strandurlaub, Städtereise oder Bergtour – nicht jeder Ferienstil passt zum Hund. Lange Autofahrten bei Hitze, unübersichtliche Fähren, lärmende Innenstädte oder überfüllte Strände können für Hunde sehr belastend sein. In südlichen Ländern kommen zudem Gesundheitsrisiken hinzu, etwa durch Mittelmeerkrankheiten (wie Leishmaniose oder Ehrlichiose), giftige Pflanzen oder aggressive Insekten.
Auch Unterkunft und Umgebung sind entscheidend: Gibt es ausreichend Schattenplätze? Sind Hunde überhaupt erlaubt? Dürfen sie mit in den Speisesaal oder muss der Hund alleine im Zimmer bleiben? Wie sind die Regelungen an nahegelegenen Stränden oder Wanderwegen?
Zentrale Fragen vor der Entscheidung
Bevor du deinen Hund automatisch als „Mitreisenden“ einplanst, lohnt es sich, ehrlich mit dir selbst zu sein und folgende Fragen zu klären.
Ab welcher Reisedauer lohnen sich Ferien mit Hund?
Für ein Wochenende oder einen Kurztrip lohnt sich eine längere An- und Abreise oft nicht. Für den Hund bedeutet das vor allem Stress – ohne dass er sich wirklich erholen kann.
Als Faustregel gilt: Je länger die Reise, desto eher kann sich der Hund an die neue Umgebung gewöhnen und davon profitieren.
Bei Reisen unter fünf Tagen solltest du ernsthaft überlegen, ob eine Betreuung zu Hause nicht die bessere Wahl ist.
Wie finde ich heraus, was meinen Hund am Zielort erwartet?
Eine gute Vorbereitung schützt vor bösen Überraschungen. Informiere dich frühzeitig über:
- Einreisebestimmungen: Chip, Impfung, Maulkorbpflicht?
- Klima: Ist es vor Ort vielleicht zu heiss für deinen Hund?
- Infrastruktur: Gibt es tierärztliche Versorgung in der Nähe? Auslaufmöglichkeiten?
- Vorschriften: Sind Leinenpflicht, Hundeverbote oder Einschränkungen am Aufenthaltsort zu erwarten?
Je besser du dich informierst, desto entspannter wird der Aufenthalt – für alle Beteiligten.
Was ist für meinen Hund die stressfreiere Variante: Mitreisen oder zuhause bleiben?
Hier kommt es stark auf den individuellen Hund an. Manche lieben es, Neues zu entdecken, sind gelassen im Auto und fühlen sich überall dort wohl, wo ihre Bezugsperson ist.
Andere wiederum sind sehr territorial, stressanfällig bei Veränderungen oder gesundheitlich eingeschränkt. Für sie kann es deutlich angenehmer sein, in einer vertrauten Umgebung zu bleiben – etwa bei Freunden, in einer Hundepension oder mit einem professionellen Dogsitter.
Die Gesundheit nicht unterschätzen
Viele unterschätzen, wie anstrengend Reisen für Hunde sein können – besonders bei bestehenden gesundheitlichen Problemen. Arthrose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Unsicherheiten beim Fressen können sich im Urlaub verschlechtern. Gerade bei älteren Hunden oder sehr jungen Tieren ist der anstehende Urlaub darum besonders sorgfältig zu planen.
Ein kurzer Tierarzt-Check vor Reiseantritt hilft, Risiken besser einzuschätzen. Zudem sollten Medikamente (siehe Reiseapotheke) und Notfallnummern (inkl. Tierärzten am Reiseziel) immer im Gepäck sein.
Ferien mit Hund? Ja, aber mit Köpfchen
Ein gelungener Urlaub mit Hund ist absolut möglich – wenn er auf die Bedürfnisse deines Tieres abgestimmt ist. Nicht jeder Hund muss mit in die Ferien, und das ist auch okay so.
Manchmal ist es die bessere Entscheidung, dem Tier eine stressfreie Zeit in vertrauter Umgebung zu ermöglichen. Und manchmal wird es ein wunderschöner gemeinsamer Urlaub – mit guter Planung, realistischer Einschätzung und Rücksicht auf den tierischen Begleiter.



