Der Sachkundenachweis für Hunde ist eine Prüfung mit theoretischem und praktischem Teil, den Hundehalter auf Anforderung oder im Bedarfsfall ablegen. Bei uns erhältst du alle wissenswerten Informationen über Ablauf, Kosten und Kontakte.
Sachkundenachweis für den Hund: Was ist das?
Mit dem Sachkundenachweis bescheinigt der Hundehalter, dass er in der Lage ist, sein Tier artgerecht zu halten, zu führen und zu erziehen. Es gibt unterschiedliche Formen von Sachkundenachweisen, die jeweils für verschiedene Gebiete Rechtsgültigkeit besitzen. Der klassische Sachkundenachweis für den privaten Hundehalter ist auch unter dem Namen “Hundeführerschein” bekannt.
Wer braucht einen Sachkundenachweis für seinen Hund?
- Halter von Listenhunden (abhängig vom Bundesland)
- Auf gerichtliche Anordnung (häufig, nachdem der Hund in einen Vorfall verwickelt war)
- Gewerbetreibende, bei denen sich das Gewerbe auf Hundehaltung, Erziehung bzw. deren Züchtung konzentriert (Trainer, Züchter usw.)
- Teilnehmer an Sport- und Begleitprüfungen vom VDH (Verband für das deutsche Hundewesen)
Wo lege ich einen Sachkundenachweis ab?
Benötigst du einen Sachkundenachweis für deinen Hund, ist die örtliche Landestierkammer dein erster Ansprechpartner. Dort erhältst du auch eine Liste von anerkannten Sachverständigen und Prüfern. Bei den späteren Prüfern handelt es sich normalerweise um entsprechend zertifizierte Hundetrainer oder Amtstierärzte.
Die Sachkundeprüfung im Detail
Wie eingangs erwähnt, besteht der Sachkundenachweis aus einem theoretischen sowie praktischem Teil. Die gute Nachricht vorweg: es gibt kein Limit für Versuche. Scheitern du oder dein Hund an einem Teil der Sachkundeprüfung, dürft ihr ihn beliebig oft wiederholen.
Theorie-Teil
Die Fragenkataloge, Anzahl von Fragen in der Prüfung sowie erforderliche Punkte zum Bestehen des Tests unterscheiden sich je nach Bundesland. Allgemein lassen sich die Fragen aber in folgende Themen einordnen.
- Biologisches und grundlegendes medizinisches Wissen über Hunde (Gesundheit, Ernährung)
- Hundeerziehung
- Spezifische Rassekenntnisse
- Sozialverhalten (Umgang, Hund mit Mensch und Artgenossen)
- Wesen, Charakter und Verhalten von Hunden
Praxis-Teil
Ein praktischer Prüfer, i.d.R. ein Gutachter bzw. Sachverständiger, testet dich in Begleitung deines Hundes im Hinblick auf bestimmte Alltagssituationen. Er überprüft dabei sowohl deinen Umgang mit dem Hund, deine Reaktionen und natürlich, wie sich dein Hund verhält. Mit Ausnahme des Abruf-Kommandos führst du deinen Hund während der Prüfung die ganze Zeit an der Leine.
- Spaziergang mit Störfaktoren: Strassenverkehr, grössere Menschenansammlungen, Jogger, Fahrradfahrer, andere Spaziergänger mit Hund etc.
- Test der klassischen Kommandos der Hundeerziehung: Bei Fuss, Bleib, Komm, Platz, Sitz
- Teilweise testen Prüfer auch, inwieweit dein Hund sich von dir anfassen lässt: Abtasten (z.B. Ohren und Pfoten), Maul öffnen (um die Zähne zu prüfen)
Kosten für einen Sachkundenachweis
Die Kosten für Sachkundenachweise hängen ebenfalls davon ab, in welchem Bundesland du wohnst und zuletzt davon, wie oft die Prüfungen absolviert werden müssen, ehe man sie erfolgreich besteht. Die Teilnahme an vorbereitenden Trainings, zum Beispiel in Hundeschulen, erhöhen logischerweise die Gesamtkosten.
Durchschnittlich bewegen die Gesamtkosten eines Sachkundenachweis für Hunde sich aber zwischen 80 und 150 Euro.
Muss ich erneut einen Sachkundenachweis ablegen, wenn ich mir einen neuen Hund anschaffe?
Nein. Im Grunde bezieht sich der Sachkundenachweis nämlich nicht auf deinen Hund, sondern auf dich als Hundehalter. Hast du die Prüfungen erst einmal bestanden, behält der Sachkundenachweis ein Leben lang seine Gültigkeit.
Können auch Kinder den Sachkundenachweis für Hunde bekommen?
In einigen Bundesländern ist Voraussetzung, dass der zu prüfende Hundehalter volljährig ist. Es gibt ein paar Ausnahmen, bei denen der Teilnehmer dennoch mindestens 16 Jahre alt sein muss.
Welche Voraussetzungen gelten für den Hund?
Um an der praktischen Prüfung für den Sachkundenachweis teilzunehmen, muss der Hund mindestens 12 Monate alt sein. Ausserdem muss er gechippt sein und einen ausreichenden Impfschutz aufweisen. Indes setzen die meisten Bundesländer das Bestehen einer gültigen Hundehalter-Haftpflichtversicherung voraus.