Ausbildungen für Hunde: Diese Prüfungen und Zertifikate gibt es für deinen Vierbeiner

Es gibt eine Vielzahl an Ausbildungen für Hunde, die von grundlegenden Erziehungsmassnahmen bis hin zu spezialisierten Prüfungen reichen, die Hunde auf echte Einsätze vorbereiten. Ob als Begleithund, Rettungshund oder Therapiehund – viele dieser Ausbildungen bieten offizielle Prüfungen, die sowohl den Hund als auch den Halter auf die Probe stellen. Werfen wir einen Blick auf die bekanntesten und wichtigsten Ausbildungen für Hunde, die nicht nur den Alltag bereichern, sondern auch Zertifikate und Anerkennungen ermöglichen.

Diese Ausbildungen für Hunde sind zertifiziert

Hier ist eine Liste mit den anerkannten und offiziellen Ausbildungen für Hunde, die ein Zertifikat oder eine Prüfung beinhalten.

  • Begleithundeprüfung (BH)
  • Gebrauchshundeprüfung (IPO/IGP)
  • Mantrailing-Prüfung
  • Fährtenarbeit/Zertifizierung
  • Assistenzhundezertifizierung (Blindenführhund, Epilepsiehunde, etc.)
  • Therapiehundezertifizierung
  • Rettungshundezertifizierung
  • Diensthundeprüfung (Polizei-, Zoll-, oder Militärhund)
  • Schutzdienstprüfung (einschliesslich Schutzhundesport)

Die Begleithundeprüfung

Die Begleithundeprüfung (BH) ist eine grundlegende Prüfung, die Hundehalter und ihre Vierbeiner auf die Alltagstauglichkeit und den Gehorsam des Hundes testet. Sie ist in vielen Ländern Voraussetzung für weiterführende Hundesportarten und dient als Nachweis, dass der Hund zuverlässig im öffentlichen Raum geführt werden kann. Diese Prüfung besteht aus drei Teilen, nämlich Führigkeit & Gehorsam, Verkehrs- und Umweltverträglichkeit sowie Sozialverhalten. Ein bestandener Test führt zu einem Zertifikat, das die soziale und gehorsame Eignung des Hundes für das Zusammenleben im Alltag bescheinigt.

In einigen Hundeschulen und bei Hundesportvereinen wird die BH als Einstieg in weiterführende Hundesportarten wie Agility oder Obedience verlangt. Darüber hinaus findet die BH auch vielerorts für sogenannte Listenhunde Anwendung. Diese Hunde müssen eine Begleithundeprüfung ablegen, um ihre Eignung für das Leben in der Gesellschaft zu bestätigen. Für diese Hunde ist die BH nicht nur ein Ausbildungsziel, sondern auch eine rechtliche Voraussetzung, um die Hundehaltung zu ermöglichen.

Die Gebrauchshundeprüfung

Die Gebrauchshundeprüfung (früher IPO, heute IGP) ist eine anspruchsvolle Prüfung, die Hunde in drei Bereichen testet: Fährtenarbeit, Unterordnung und Schutzdienst. Diese Prüfung wird vor allem im Hundesport und bei Diensthunden angewendet, um die Vielseitigkeit und Arbeitsfähigkeit des Hundes zu überprüfen. Die Prüfung besteht aus den drei Teilen Fährtenarbeit, Unterordnung und Schutzdienst.

Die IGP ist nicht nur eine anspruchsvolle sportliche Herausforderung, sondern auch eine anerkannte Prüfung, die oft von Polizei-, Zoll- oder Militärhunden abgelegt wird.

Mantrailing-Prüfung

Mantrailing ist die Suche nach einer bestimmten Geruchsspur eines Menschen, die der Hund verfolgt. Dies wird vor allem in Rettungs- oder Suchhunde-Einsätzen verwendet, aber auch im Hundesport wird diese Fähigkeit geprüft. In vielen Ländern gibt es Organisationen, die Ausbildungen für Hunde mit entsprechenden Prüfungen im Bereich Mantrailing anbieten, aber die Zertifizierungen variieren je nach Region und Verband.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Deutschland ist ein Beispiel für eine Organisation, die spezielle Mantrailing-Prüfungen anbietet und Hunde für den Einsatz in Rettungs- und Suchaktionen zertifiziert. Hier gibt es Informationen zur Rettungshundestaffel des DRK .

Fährtenarbeit mit Zertifizierung

Die Fährtenarbeit gehört zu den spezialisierten Ausbildungen für Hunde, bei der Hunde lernen, bestimmte Gerüche auf dem Boden zu verfolgen und zu markieren. Sie ist eine wichtige Fähigkeit in Bereichen wie Rettungshundearbeit, Polizei- und Militärarbeit sowie im Hundesport.

Im Rahmen der Fährtenarbeit mit Zertifizierung wird der Hund geprüft, ob er in der Lage ist, eine Fährte zu verfolgen, die über ein bestimmtes Gelände führt, und dabei Gegenstände oder markierte „Beutestücke“ zu finden.

Die Zertifizierungen werden von verschiedenen Organisationen und Verbänden vergeben, wie z.B.:

  • VDH (Verband für das deutsche Hundewesen): Bietet Fährtenprüfungen an, bei denen die Hunde auf ihre Fähigkeiten getestet werden.
  • DRK (Deutsches Rotes Kreuz): Setzt Fährtenarbeit als Teil ihrer Rettungshundearbeit ein und zertifiziert Hunde für den Einsatz in Suchaktionen.
  • FCI (Fédération Cynalogique Internationale): Organisiert internationale Prüfungen, die auch Fährtenarbeit umfassen und Hunde für den Einsatz in verschiedenen Aufgaben ausbilden.

Assistenzhundeausbildung

Die Assistenzhundeausbildung ist eine spezialisierte Ausbildung, bei der Hunde darauf trainiert werden, Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen zu unterstützen. Diese Hunde leisten wertvolle Hilfe für Menschen mit körperlichen, geistigen oder seelischen Beeinträchtigungen.

Erfahre in unserem Beitrag mehr über die verschiedenen Arten von Assistenzhunden. Die Ausbildung erfolgt in der Regel bei spezialisierten Schulen oder Verbänden, und es gibt anerkannte Prüfungen, die den Hund und den Halter als Team zertifizieren. Eine bestandene Prüfung bescheinigt dem Hund, dass er die notwendigen Fähigkeiten zur Unterstützung seines Besitzers zuverlässig ausführt.

Vereine wie der VDH oder Assistenzhunde e.V. bieten in Deutschland zertifizierte Programme zur Assistenzhundeausbildung an.

Therapiehundeausbildung

Die Therapiehundeausbildung bereitet Hunde darauf vor, in therapeutischen Kontexten zu arbeiten und Menschen mit physischen, emotionalen oder psychischen Problemen zu unterstützen. Therapiehunde werden in Krankenhäusern, Seniorenheimen, Schulen, Reha-Einrichtungen und bei der Arbeit mit traumatisierten Menschen eingesetzt.

Die Ausbildung umfasst unter anderem das Erlernen von ruhigem, freundlichem Verhalten und die Fähigkeit, auf verschiedene Bedürfnisse und Situationen der Menschen einzugehen. Therapiehunde müssen besonders gut sozialisiert, geduldig und stressresistent sein, um auch in medizinischen oder emotional schwierigen Umfeldern einwandfrei zu agieren.

Die Zertifizierung erfolgt durch Organisationen wie den VDH oder spezialisierte Therapiehundeverbände. Eine bestandene Prüfung bescheinigt dem Hund, dass er die nötigen Fähigkeiten für die Arbeit mit Menschen in therapeutischen Kontexten besitzt.

Rettungshundeausbildung

Die Rettungshundeausbildung ist darauf ausgelegt, Hunde für die Suche und Rettung von vermissten Personen in verschiedenen Umfeldern wie Trümmern, Waldgebieten oder unter schwierigen Wetterbedingungen zu trainieren. Rettungshunde werden in Notfällen eingesetzt, beispielsweise bei Erdbeben, Lawinenunglücken oder im Falle von vermissten Personen. Diese Ausbildungen für Hunde können dabei verschiedene spezielle Bereiche umfassen, wie etwa die Trümmersuche, die Flächensuche oder auch das Mantrailing.

Zertifikate werden von spezialisierten Organisationen oder Rettungshundeverbänden verliehen. Die Prüfungen bestehen aus verschiedenen Tests, in denen der Hund seine Fähigkeit beweisen muss, vermisste Personen zu finden und sicher zu melden. Diese Zertifizierung ist notwendig, damit der Hund in Rettungseinsätzen als offizieller Rettungshund eingesetzt werden kann.

Diensthundeprüfung

Die Diensthundeprüfung ist eine spezielle Ausbildung, bei der Hunde auf ihren Einsatz in professionellen Bereichen wie der Polizei, dem Zoll oder dem Militär vorbereitet werden. Die Diensthundeprüfung testet die Fähigkeiten des Hundes, unter stressigen Bedingungen präzise zu arbeiten und den Befehlen des Hundeführers schnell und zuverlässig zu folgen. Hunde müssen nicht nur eine exzellente Ausbildung durchlaufen, sondern auch spezielle Eignungstests bestehen, um ihre Belastbarkeit und Fähigkeiten in realen Einsatzszenarien zu überprüfen.

Die Prüfungen und Zertifikate werden von den jeweiligen Polizeibehörden, Zoll- oder Militärorganisationen vergeben, welche auch spezielle Ausbildungsprogramme anbieten. Ein bestandener Test und die Zertifizierung ermöglichen es dem Hund, in offiziellen Einsätzen zur Wahrung der öffentlichen Sicherheit eingesetzt zu werden.

Schutzdienstprüfung

Die Schutzdienstprüfung ist eine spezielle Ausbildung für Hunde, die darauf abzielt, die Hunde auf den Schutz von Personen oder Eigentum vorzubereiten. Dabei wird der Hund trainiert, in potenziell gefährlichen Situationen gezielt und kontrolliert zu handeln. Die Schutzdienstprüfung ist sowohl in der Polizei- und Sicherheitsarbeit als auch im Schutzhundesport von Bedeutung.

Die Schutzdienstprüfung besteht aus mehreren Phasen, in denen der Hund seine Fähigkeiten in verschiedenen Disziplinen beweisen muss. Eine bestandene Prüfung bescheinigt dem Hund, dass er in der Lage ist, seine Aufgaben im Schutzdienst sicher und kontrolliert zu erfüllen.

Zertifikate werden von verschiedenen Verbänden wie dem VDH (Verband für das deutsche Hundewesen) und spezialisierten Schutzdienstorganisationen verliehen. Die Schutzdienstprüfung ist Voraussetzung für Hunde, die im Polizeidienst oder in Sicherheitsunternehmen eingesetzt werden sollen, aber auch im Schutzhundesport ist diese Prüfung ein anerkannter Standard.

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