Die 4 wichtigsten Sicherheitskommandos für Notsituationen

Training von Sicherheitskommando Bleib draussen auf Wiese

In der Hundeerziehung sind Sicherheitskommandos von entscheidender Bedeutung, um unseren Vierbeinern in gefährlichen Situationen Orientierung und Sicherheit zu bieten. Während sich Training meistens auf grundlegende Befehle konzentriert, die das Zusammenleben erleichtern, rücken Sicherheitskommandos in den Fokus, sobald es um den Schutz des Hundes und seiner Umgebung geht. Mit den richtigen Anweisungen kannst Du Deinem Hund helfen, potenzielle Gefahren zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Wir stellen dir hier essentielle Sicherheitskommandos wie „Aus“, „Zurück“, „Vorsicht/Achtung“ und „Warte/Bleib“ vor.

Sicherheitskommando “Aus”

Das Kommando „Aus“ ist eines der grundlegendsten Sicherheitskommandos, das für Hundehalter unverzichtbar ist. Es wird verwendet, um den Hund von einem unerwünschten oder potenziell gefährlichen Objekt abzuhalten, sei es ein gefährlicher Gegenstand auf dem Boden, etwas, das der Hund aufpickt, oder ein anderer Hund, den er möglicherweise angreifen möchte. In vielen Fällen hilft „Aus“, unerwünschtes Verhalten zu verhindern und den Hund aus riskanten Situationen zu ziehen.

Trainingstipps

  • Beginne in einer ruhigen Umgebung mit einem Spielzeug oder einem Gegenstand, den Dein Hund mag. Lass ihn mit dem Objekt spielen und sage dann klar und deutlich „Aus“, während Du gleichzeitig einen Leckerli in der anderen Hand präsentierst.
  • Wenn der Hund den Gegenstand loslässt, lobe ihn sofort und belohne ihn mit dem Leckerli. Achte darauf, das Lob sofort auszusprechen, damit er die Verbindung zwischen dem Kommando „Aus“ und dem gewünschten Verhalten herstellt.
  • Wenn Dein Hund das Kommando in der ruhigen Umgebung gut beherrscht, kannst Du es in ablenkungsreicheren Situationen üben. Zuerst vielleicht im Garten, dann in einem Park oder an einem belebten Ort, um die Schwierigkeit schrittweise zu erhöhen.
  • Variationen einführen: Um den Lerneffekt zu verstärken, kannst Du auch verschiedene Gegenstände verwenden, die er aufpickt oder mit denen er spielt. So lernt er, „Aus“ in verschiedenen Kontexten zu verwenden.

Die “Tausch-Methode” im Detail

Die ersten beiden Tipps für das Training des Kommandos „Aus“ beziehen sich auf die bekannte Methode des „Tauschs“. Diese Technik wird häufig verwendet, um Hunde dazu zu bringen, ein unerwünschtes Objekt oder Spielzeug loszulassen, indem man ihnen einen attraktiven Ersatz anbietet.

Der Tausch erfolgt oft, wenn der Hund etwas hat, das er nicht haben sollte. Indem Du ihm einen anderen, wertvollen Gegenstand (wie ein Leckerli oder ein anderes Spielzeug) anbietest, ermutigst Du ihn, das unerwünschte Objekt aufzugeben. Indem Du ihm etwas Attraktiveres gibst, wird das Verhalten des „Loslassens“ positiv verstärkt. So lernt der Hund, dass es vorteilhaft ist, auf Deine Anweisungen zu hören.

Die Tauschmethode ist besonders effektiv, weil sie auf positiven Verstärkungen basiert und das Training angenehmer für den Hund gestaltet.

Sicherheitskommando “Zurück”

Das Kommando „Zurück“ ist besonders nützlich, um Deinen Hund in Situationen, die potenziell gefährlich sein könnten, kontrolliert zurückzuleiten. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn sich der Hund zu nah an einer befahrenen Strasse befindet, bei bedrohlichen Begegnungen mit anderen Hunden oder in Situationen, in denen er sich in einem fremden oder unsicheren Umfeld befindet. „Zurück“ hilft, den Hund auf Distanz zu bringen, ohne Panik oder Chaos auszulösen, und bietet Dir die Möglichkeit, die Situation besser zu beurteilen.

Trainingstipps

  • Beginne in einer ruhigen Umgebung mit ausreichend Platz für Deinen Hund. Sage deutlich „Zurück“ und stehe dabei frontal zu Deinem Hund. Halte ein Leckerli oder ein Spielzeug in einer Hand, während Du mit der anderen Hand eine Bewegung machst, die zeigt, dass er einen Schritt zurückgehen soll. Du kannst dabei mit der Handfläche in Richtung des Hundes (bzw. hinter ihn) zeigen oder ihn sanft mit der Hand in die gewünschte Richtung leiten, ohne ihn zu schieben. Wenn er sich zurückzieht, lobe ihn sofort und belohne ihn mit dem Leckerli oder Spielzeug.
  • Übe das Kommando mehrmals, damit Dein Hund es mit der Bewegung des Rückzugs verbindet. Du kannst auch „Zurück“ mit einer Handbewegung kombinieren, um es für Deinen Hund leichter verständlich zu machen.
  • Einführen von Ablenkungen: Wenn Dein Hund das Kommando in einer ruhigen Umgebung beherrscht, führe schrittweise Ablenkungen ein. Dies könnte ein anderer Hund, ein Spielzeug oder andere Umgebungsgeräusche sein. Übe das Kommando, während Du die Ablenkungen einführst, und belohne ihn für das Befolgen des Befehls.
  • Beginne mit kurzen Distanzen und erhöhe dann schrittweise die Entfernung. Wenn Du merkst, dass er das Kommando gut befolgt, kannst Du es in Situationen mit höherem Stress oder Ablenkung weiterüben, z. B. im Park oder in belebten Gegenden.
  • Notfallszenarien üben: Um sicherzustellen, dass Dein Hund auch in stressigen Situationen auf das Kommando reagiert, kannst Du „Zurück“ in simulierten Notfallszenarien üben. Nutze dabei verschiedene Umgebungen und lasse ihn wissen, dass er sich auf Dich verlassen kann, selbst wenn es hektisch wird.

Sicherheitskommando “Vorsicht” bzw. “Achtung”

Das Kommando „Vorsicht“ oder „Achtung“ wird genutzt, um Deinen Hund vor potenziellen Gefahren zu warnen oder ihm zu signalisieren, dass er besonders aufmerksam sein soll. Dies kann in Situationen geschehen, in denen er sich gefährlichen Objekten, unerwarteten Begegnungen oder riskanten Umgebungen nähert. Der Hauptzweck dieses Kommandos ist es, die Aufmerksamkeit Deines Hundes auf Dich zu lenken, sodass er auch in kritischen Momenten auf Deine Anweisungen reagiert. Es ist ein wichtiger Befehl, der Deinem Hund hilft, Gefahren rechtzeitig zu erkennen und entsprechend zu reagieren.

Trainingstipps

Das Sicherheitskommando “Vorsicht”, alternativ “Achtung” ist auch ein wichtiges Alltagskommando. Eingehende Trainingstipps für diese Kommandos findest du daher in unserem vorherigen Beitrag “Alltagskommandos für Hunde: Praktische Tipps für ein harmonisches Miteinander”.

Das Wichtigste trotzdem kurz zusammengefasst:

  • Beginne in einer kontrollierten Umgebung, in der Du für Ablenkungen sorgen kannst. Verwende den Befehl „Achtung“ in Kombination mit einem Handzeichen, wenn Du eine potenzielle Gefahr siehst, wie z. B. ein Auto, ein anderer Hund oder Menschenmengen.
  • Wenn Dein Hund auf das Kommando reagiert und aufmerksam wird, belohne ihn sofort mit einem Leckerli oder Lob. Dies verstärkt das Verhalten und sorgt dafür, dass er lernt, auf das Kommando positiv zu reagieren.
  • Übe das Kommando regelmässig und variiere die Szenarien, um es für Deinen Hund interessant und herausfordernd zu halten. Achte darauf, dass Du selbst auch in stressigen Situationen ruhig bleibst und Deinen Hund klar anleitest.

Sicherheitskommando “Warte” bzw. “Bleib”

Das Kommando „Warte“ oder „Bleib“ ist besonders nützlich in Situationen, in denen Du Deinen Hund an einem bestimmten Ort halten möchtest, sei es beim Warten an einer Tür oder vor dem Überqueren einer Strasse. Es ist ein wichtiger Befehl, der Deinem Hund beibringt, Geduld zu haben und in einer bestimmten Position zu verharren, bis Du ihm das Signal gibst, dass er weitergehen kann.

Mit dem Kommando „Warte“ förderst Du nicht nur die Impulskontrolle Deines Hundes, sondern sorgst auch für Sicherheit. Dein Hund lernt, dass er nicht sofort eigenständig reagiert, sondern erst abwarten soll, was Du ihm sagst. Dies kann in stressigen oder potenziell gefährlichen Situationen entscheidend sein.

Trainingstipps

  • Positive Assoziation: Beginne mit kurzen Wartezeiten in einer ruhigen Umgebung. Sage „Warte“ und belohne Deinen Hund, wenn er an seinem Platz bleibt. Beginne mit wenigen Sekunden und steigere die Dauer allmählich.
  • Verknüpfung mit einem Ort (für das Training zuhause): Lege einen festen Platz für Deinen Hund fest, wie eine Matte oder einen Korb, und übe dort das Warten. Wenn Du „Warte“ sagst, sollte er auf seinem Platz bleiben. Dies gibt ihm ein klares visuelles Ziel.
  • Variationen einbauen: Übe das Warten in verschiedenen Situationen und Umgebungen. Achte darauf, dass Du die Ablenkungen schrittweise erhöhst, um die Geduld Deines Hundes zu testen und zu verbessern. Belohne ihn stets, wenn er das Kommando befolgt.
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