Die vielen Wälder in Deutschland sind nicht nur während der Brutzeit bei Hund und Halter beliebt Allerdings gibt es in dieser Zeit besondere Vorschriften, an die sich Hundebesitzer halten müssen. Während der sogenannten Brut- und Setzzeit gilt für Hunde in vielen Bundesländern Leinenpflicht.
Brutzeiten in Deutschland und Leinenpflicht für Hunde
Die Brut- und Setzzeit bezeichnet den Zeitraum, in dem Wildtiere ihren Nachwuchs zur Welt bringen. Während dieser Zeit unterliegen die deutschen Wälder einem besonderen Schutz. Das wiederum sorgt für eine besondere Aufsichtspflicht für alle Hundehalter und resultiert in einer Leinenpflicht beim Spaziergang.
- Baden Württemberg: 16. Februar bis 15. April
- Bremen: Brut- und Setzzeit vom 15. März bis 15. Juli
- Hessen, Saarland: 1. März bis 30. Juni
- alle anderen Bundesländer: Brut- und Setzzeit vom 1. April bis 15. Juli
Ergänzender Hinweis: Nicht in ausnahmslos allen Bundesländern gilt während der Brut- und Setzzeit die Leinenpflicht. Darüber hinaus kann es innerhalb von Gemeinden ebenfalls zu Sonderregelungen kommen. Bitte informiere dich bei deiner örtlichen Gemeinde, ob dein Hund beim Spaziergang im Wald der Leinenpflicht unterliegt.
Sonderregelungen in einigen Bundesländern
In einigen Bundesländern gilt zwar grundsätzlich die Brut- und Setzzeit, allerdings verzichtet man auf die Leinenpflicht für Hunde. Dann wiederum gibt es Bundesländer, die ganzjährig die Leinenpflicht für Hunde innerhalb von Wäldern ansetzen.
- Generelle Leinenpflicht in Wäldern: Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg Vorpommern, Schleswig Holstein, Thüringen
- Keine Leinenpflicht, auch nicht während Brut- und Setzzeit: Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland Pfalz, Sachsen
Keine Leinenpflicht” bedeutet zwar, dass der Hund nicht an der Leine laufen muss, allerdings muss er beim Spaziergang in den Wäldern abrufbar sein. Das heisst, der Hund hat auf Kommando zum Halter zurückzukehren. Generell ist es ausserdem empfehlenswert, dass der Hund sich nicht ausser Sichtweite begibt – denn die Aufsichtspflicht greift fast überall.
Wozu Leinenpflicht während der Brutzeit?
Die seit geraumer Zeit bestehende Regelung soll nicht nur die Wildtiere und ihre Gelege sowie Junge schützen, sondern auch Hunde und ihre Halter.
- Die Gelege von Bodenbrütern kühlen schnell aus. Ist ein Hund in der Nähe, verlassen die Wildtiere fluchtartig ihre Nester.
- Tierkinder verweilen schutzlos, falls die Elterntiere flüchten.
- Schlimmstenfalls zerstören Hunde Nester oder Eier, wenn sie daran herumschnüffeln.
- Einige Wildtiere, wie etwa Wildschweine, verteidigen ihre Jungen aber auch aggressiv. Somit können auch Hunde durch Störung der Brutzeit zu Schaden kommen.
Was passiert, wenn ich meinen Hund zur Brutzeit nicht anleine?
Bei einem Verstoss gegen die Leinenpflicht während der Brut- und Setzzeit handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit. Einfache Verstösse resultieren in einem Bussgeld zwischen 25 und 50 Euro.
Kommen allerdings nachweislich Wildtiere, deren Junge oder Gelege zu Schaden, fallen diese Bussgelder weit höher aus. Es gab schon Fälle mit Geldstrafen bis hin zu 5.000 Euro.
Jagd- und Forstausübungsberechtigte sind dafür zuständig, das Verhalten von Hund und Halter in “ihren Wäldern” zu beaufsichtigen und im Bedarfsfall derartige Ordnungswidrigkeiten zu melden. Gut zu wissen: Jäger dürfen nicht angeleinte, jagende Hunde höchstens schiessen, wenn klar ist, dass der Hund konkret einem Wildtier nachsetzt oder es attackiert. Dieser Umstand fällt unter die sogenannte Gefahrenabwehr.
Damit es aber gar nicht erst so weit kommt, ist es ratsam, sich bei der örtlichen Jagd-/Forstbehörde über die konkreten Regelungen für dich und deinen Hund während der Brutzeit zu erkundigen. Im Zweifelsfall machst du alles richtig, sofern du deinen Hund bei Spaziergängen im Wald grundsätzlich an der Leine führst.
