Die Nachfrage nach Hunden ist seit Jahren hoch – und mit ihr wächst der Markt rund um Zucht, Verkauf und Online-Handel. Doch wo Geld fliesst, sind Tierleid und Betrug oft nicht weit. Wer einen Hund kauft, trägt Verantwortung: für das einzelne Tier und für das System, das dahintersteht. Erfahre, wie Du seriöse Anbieter erkennst, Qualzucht vermeidest und ethisch handelst.
Warum der Heimtiermarkt problematisch ist
Hunde sind längst zu Konsumgütern geworden. Im Internet werden Welpen wie Ware angeboten, oft mit gefälschten Papieren oder unter grausamen Bedingungen gezüchtet. Der illegale Welpenhandel ist ein millionenschweres Geschäft – zulasten der Tiere. Viele der betroffenen Hunde sind krank, untersozialisiert oder traumatisiert.
Verantwortungsvolle Hundehaltung beginnt deshalb vor dem Kauf. Jede Entscheidung für oder gegen einen Anbieter beeinflusst, ob Tierleid unterstützt oder verhindert wird.
Welpenhandel – das Geschäft mit dem Leid
Der illegale Welpenhandel floriert in ganz Europa. Besonders betroffen sind osteuropäische Länder, in denen Hunde billig produziert und viel zu jung exportiert werden. Die Tiere stammen oft aus Massenvermehrungen, sind weder geimpft noch entwurmt und werden unter Stress transportiert.
Woran Du illegalen Welpenhandel erkennst
- Verkauf über Kleinanzeigen ohne Impressum oder Adresse.
- Treffen auf Parkplätzen oder „Lieferung nach Hause“.
- Keine Mutterhündin vor Ort, keine Nachweise über Zuchtverband.
- Unklare Impfpässe (mehrere Handschriften, fehlende Stempel, Ausstellungsdatum = Geburtsdatum).
Tipp: Seriöse Züchter:innen lassen Dich das Muttertier kennenlernen, beantworten Fragen offen und bestehen auf einem persönlichen Kennenlernen – bevor überhaupt über Geld gesprochen wird.
Qualzucht – wenn Zucht zum Leid führt
Unter Qualzucht versteht man die gezielte Zucht auf Merkmale, die das Wohlbefinden des Tieres beeinträchtigen – etwa extrem kurze Nasen, übergrosse Augen oder Falten, die Schmerzen verursachen. Besonders betroffen sind Rassen wie Mops, Französische Bulldogge, Chihuahua oder Shar-Pei.
Diese Hunde leiden häufig an chronischen Atemproblemen, Gelenkerkrankungen oder Hautentzündungen. Dennoch werden sie stark nachgefragt, weil ihr Aussehen als „süss“ gilt. Wer solche Zuchten unterstützt, trägt unbewusst zu Tierleid bei.
So erkennst Du verantwortungsvolle Zucht
- Zucht unter Aufsicht eines anerkannten Verbandes (SKG, VDH, ÖKV, FCI).
- Gesundheitsnachweise (HD/ED, Herz, Augen, DNA-Tests) für beide Elterntiere.
- Kein Verkauf vor der 9. Lebenswoche.
- Offene, ehrliche Kommunikation über rassetypische Risiken.
Nachhaltige Zucht bedeutet, das Wohl des Hundes über Profit oder Optik zu stellen – mit Fokus auf Gesundheit, Wesen und Langlebigkeit.
Seriöse Anbieter und Alternativen
Nicht jeder Hund muss vom Züchter stammen. Auch Tierheime, Tierschutzorganisationen und Pflegestellen vermitteln verantwortungsvoll – oft mit grossem Engagement und ehrlicher Beratung. Doch auch hier gilt: prüfen, nicht blind vertrauen.
Darauf solltest Du bei seriösen Anbietern achten
- Transparente Kommunikation, keine Spontanabgaben.
- Besichtigung des Tieres vor Ort, Mutterhündin sichtbar.
- Schriftlicher Vertrag, Impfausweis, Mikrochip, EU-Heimtierpass.
- Rücknahmegarantie oder Betreuung nach der Adoption.
Gute Anbieter haben nichts zu verbergen – sie freuen sich über kritische Fragen und langfristiges Interesse am Wohl ihrer Hunde.
Die Rolle von Online-Plattformen
Online-Portale können seriöse Vermittlungen ermöglichen – aber sie sind auch der grösste Umschlagplatz für illegalen Handel. Achte auf Gütesiegel und geprüfte Inserate (z. B. Tierheim-Partner). Plattformen ohne Impressum oder Herkunftsnachweise solltest Du konsequent meiden.
Einige Länder – darunter die Schweiz – verschärfen derzeit die Regelungen für Online-Tierverkauf. Rundum.dog unterstützt diesen Weg, denn nur Kontrolle und Transparenz schützen die Tiere langfristig.
Fazit: Verantwortung beginnt beim Kauf
Ob Rassehund oder Tierschutzhund – entscheidend ist, woher er kommt. Jeder Kauf ist ein Statement: gegen Leid, für Ethik. Wer sich informiert, Fragen stellt und seriöse Quellen wählt, trägt dazu bei, dass Hundezucht wieder das wird, was sie sein sollte – eine verantwortungsvolle, lebenswerte Partnerschaft zwischen Mensch und Tier.
Tipp: Erstelle vor dem Hundekauf eine persönliche Checkliste: Motivation, Zeitbudget, Budget, Herkunft, Gesundheitsnachweise, Haltungsmöglichkeiten. So triffst Du eine Entscheidung, die Herz und Verstand vereint.
FAQ: Häufige Fragen zum Heimtiermarkt
Wie erkenne ich einen seriösen Züchter?
Ein seriöser Züchter ist Mitglied eines anerkannten Zuchtverbands (SKG, VDH, ÖKV), zeigt die Mutterhündin, gibt Gesundheitsnachweise heraus und übergibt Welpen erst nach der 9. Woche.
Was tun, wenn ich auf einen illegalen Händler treffe?
Nicht kaufen – auch nicht „aus Mitleid“. Melde den Anbieter bei der Polizei oder dem Veterinäramt. Nur so können Behörden handeln und Tiere geschützt werden.
Warum sind Welpen aus dem Ausland oft günstiger?
Weil bei illegaler Zucht an allem gespart wird: Gesundheitsvorsorge, Aufzucht, Sozialisation. Der Preis zahlt sich später in Tierarztkosten und Leid aus – für Mensch und Tier.



