Bengalkatze schenken

Bengalkatze

Wer hätte nicht gerne einen Leoparden im Miniatur-Format als Haustier? Kaum eine domestizierte Katzenrasse hat so starke Ähnlichkeit mit einem Wildtier wie die Bengalkatze. Wer eine besonders innige Bindung zu seiner Katze aufbauen möchte, trifft mit einer Bengal die richtige Wahl.

Ihr wildes Aussehen macht sie gleichzeitig so beliebt. Der Spitzname „Leopardette“ der Bengalkatze spricht für sich: diese Tiere haben typischerweise ein wunderschönes Fell im Leoparden-Muster. Unter den Hauskatzen sind sie darüber hinaus recht grosse Vertreter: Bengal-Katzen erreichen eine Körperlänge von bis zu 1,10 Metern und bis zu 40 Zentimeter Schulterhöhe. Während weibliche Katzen im Durchschnitt bis zu 4 Kilo auf die Waage bringen, erreichen ausgewachsene Kater manchmal ein Gewicht von stolzen 8 Kilogramm.

Das Besondere an den wild erscheinenden Bengalkatzen ist ihr durchweg liebenswerter Charakter. Sie entwickeln besonders starke Beziehungen zu ihren Bezugspersonen, sind sehr verschmust, überaus intelligent und kommunikativ.

Die hohen Ansprüche von Bengalkatzen

Bengalkatzen sind enorm verschmust und benötigen dementsprechend viel Zuwendung von ihrem Halter – doch mit dem Kuscheln allein ist es nicht getan. Diese Katzen haben aufgrund ihrer ausgeprägten Muskulatur einen sehr grossen Bewegungsdrang. Dies stellt Besitzer oder solche, die es werden wollen, vor die Herausforderung, zum einen genügend Platz zum Herumtoben als auch genügend Bewegungsmöglichkeiten zu schaffen. Ein einzelner, kleiner Kratzbaum in der Wohnung ist da bei weitem nicht genug.

Die weiterführende Überlegung, die Bengalkatze als Freigänger zu halten, ist jedoch ebenfalls eine schwierige Entscheidung. Als besondere Rassekatzen, die sehr teuer in der Anschaffung sind, kommt es vermehrt zu Meldungen, dass die Tiere auf offener Strasse einfach von Fremden mitgenommen – sprich, „entführt“ – werden. Selbst, wenn man einen scheinbaren Schnäppchenpreis bezahlt hat – potenzielle Katzenentführer und künftige Käufer wissen das nicht und erzielen beim Weiterverkauf horrende Preise. Trotz allem ist und bleibt die Bengalkatze eine Katze, die selten mit reiner Wohnungshaltung glücklich wird.

Im Herzen ein Wildfang

Ergänzend zu ihrem hohen Bewegungsdrang hat die Bengalkatze ein starkes Temperament. Das bedeutet, sie bringt ihren eigenen Willen mit und wenn es mal nicht nach ihrer Fasson geht, kann sie das durchaus zeigen. Sie mag im Kern eine liebevolle Hauskatze sein, doch in ihrer wilden Natur ist sie deshalb nicht unbedingt für den Umgang mit Kindern geeignet. Sie benötigt eine liebevolle und zugleich sehr rücksichtsvolle, empathische Hand.

Von wegen, Katzen sind wasserscheu

Schon gewusst? Die allermeisten Bengalkatzen vergöttern Wasser. Deshalb gehören passende Beschäftigungsmöglichkeiten zum Baden, Planschen und Pfoteln im kühlen Nass bei der Bengal unbedingt dazu. Falls im zukünftigen Zuhause der Bengalkatze keine passende Möglichkeit zur Verfügung steht, kann es passieren, dass sie sich selbst Alternativen sucht – wenn diese dann im Aquarium der Halter oder der Toilette bestehen, sorgt das bei so manchem Menschen für Verdruss.

Lautstarke Beschwerden

Die kommunikative Art der Bengalkatze erscheint für Manchen wie ein Traum, doch auch diesem Anspruch muss man erst einmal gerecht werden. Sie unterhält sich gerne und ausgiebig mit ihren Bezugspersonen. Eine Ansprache fordert sie genauso ein, wie sie diese auch selbst gibt. Gibt es Defizite in der Haltung, wird die Bengalkatze dies entsprechend lautstark kundtun – nötigenfalls ausdauernd und mitten in der Nacht. Dementsprechend haben Bengalkatzen ein sehr hohes Bedürfnis nach sozialer Interaktion, sei es mit dem vertrauten Menschen oder Artgenossen.

Geistig fordernd – für Mensch und Tier

Bengalkatzen sind überaus intelligent, vielleicht mehr noch als andere Katzenrassen. Aus diesem Grund wollen sie nicht nur körperlich, sondern genauso regelmässig geistig gefordert werden. Langeweile darf bei diesen Wildfängen jedenfalls nicht vorkommen. Ein Kratzbaum allein reicht nicht, ebenso wenig ständig dieselbe Auswahl an Spielzeugen. Stetig wechselnde, spielerische Aufgaben für die Katze unter Mitarbeit der Halter sind ein absolutes Muss. Beispielsweise zeigen sich Bengalkatzen beim Clicker-Training besonders begabt. Wer hierfür nicht genügend Zeit mitbringt, sorgt letzten Endes dafür, dass das Tier verkümmert.

Gepunktet, verhaltensauffällig, krank

Bengalkatzen, denen eines oder mehrere der genannten Bedürfnisse nicht erfüllt werden, neigen dazu, Verhaltensauffälligkeiten zu entwickeln. Diese stossen beim Halter früher oder später oft auf Überforderung und dementsprechend Unmut. Auffälliges Verhalten äussert sich beispielsweise im Zerkratzen von Mobiliar oder Tapeten oder Urinieren in der Wohnung.

Natürlich kann jedes Haustier einmal krank werden. Einige Rassen sind aber bekanntlich anfälliger für bestimmte Krankheiten. So auch die Bengalkatze. Es gibt einige Erbkrankheiten, die vor allem bei überzüchteten Bengalkatzen oder Züchtungen unter schlechten Bedingungen (Qualzuchten) beobachtet werden können. Dazu zählen: Augenerkrankung mit eingeschränktem Sehvermögen (sog. Persistierende Pupillarmembran), Blutanämie (sog. Pyruvatkinasedefizienz), Fehlbildung der Ober- bzw. Unterschenkel (sog. Patella-Luxation), Herzkrankheit (sog. Hypertrophe Kardiomyopathie), Nierenerkrankung mit Zystenbildung (sog. Polyzystische Nierenerkrankung).

Zusammengefasst:

Savannah- und Bengalkatzen als Haustier halten? Bitte nicht!

Mehr dazu unter: https://welttierschutz.org/savannah-und-bengal-katzen-als-haustier/

Bitte keine Tiere schenken!

Haustiere sind keine Geschenke und sollten nie spontan gekauft werden. Denn Haustiere zu halten, bedeutet eine langfristige Verantwortung für andere Lebewesen zu übernehmen. Informieren Sie sich vor dem Kauf über die Bedürfnisse der Tiere und welchen Aufwand eine tierfreundliche Haltung mit sich bringt.

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