Welpe zieht ein: Freude und Herausforderungen im Alltag

Unser Welpe King zieht ein mit Christa und Roger

Am 10.Januar 25 war es bei uns soweit: King, ein Australian Shepherd Welpe, ist eingezogen. Obwohl ich aus Erfahrung wusste, was auf mich zukommt, wurde ich erneut von den intensiven ersten Tagen und Nächten überrascht. Es ist eine Zeit voller Freude, aber auch mit viel Verantwortung und Arbeit verbunden. In diesem Beitrag möchte ich zeigen, was wirklich auf Dich zukommt, wenn ein Welpe einzieht – weit über die süssen Instagram-Momente hinaus. Nur schon mal vorweg und das kann man nie genug betonen, kleine Schritte bedeutet einzelne Minuten und nutze positive Trainingstechniken. Es gibt viele Beiträge zu diesem Thema auf rundum.dog.

Die ersten Tage: Eine Umstellung für alle

Wenn ein Welpe einzieht, beginnt für ihn und für Dich ein völlig neuer Lebensabschnitt. Alles ist neu: die Umgebung, die Gerüche, die Geräusche. Für den Welpen bedeutet das oft Unsicherheit, und er wird viel Nähe und Orientierung von Dir brauchen. In den ersten Tagen verbringst Du daher jede Menge Zeit damit, Deinem neuen Familienmitglied Sicherheit zu geben – und ja, der Schlaf wird dabei oft zur Nebensache.

Der Tagesablauf dreht sich anfangs fast ausschliesslich um Grundbedürfnisse:

Schlafen – Pipi, Fressen – Pipi, Spielen – Pipi.

Der kleine Vierbeiner hat eine winzige Blase, und Du wirst gefühlt ständig nach draussen laufen, um Unfälle zu vermeiden. Schnell merkt man, dass diese Momente nicht nur praktisch, sondern auch ein wichtiger Teil des Bindungsaufbaus sind. Pausen und schlafen sind unglaublich wichtig für Deinen Welpen. Das funktioniert aber nur, wenn auch Du Dich entspannst.

Die Nächte: Kurz, aber wichtig

Die ersten Nächte können eine echte Herausforderung sein. Viele Welpen fühlen sich anfangs allein und verlassen, wenn sie plötzlich nicht mehr bei ihrer Mutter und den Geschwistern sind. Vielleicht weint der Kleine, oder Du wirst mehrmals wach, um ihn nach draussen zu bringen. Doch mit Geduld und einem klaren Plan gewöhnt er sich bald an den neuen Rhythmus.

Planung ist alles

Ein strukturierter Tagesplan hilft enorm, die Bedürfnisse des Welpen und den eigenen Alltag unter einen Hut zu bringen. Besonders wichtig in den ersten Wochen ist die richtige Balance zwischen Förderung und Überforderung. Australian Shepherds wie King sind intelligente Hunde, die schnell lernen und viel Beschäftigung brauchen – aber eben alles in kleinen, altersgerechten Schritten.

Wichtige Punkte im Alltag mit Deinem Welpen:

1.Training für den Alltag:

  • Autofahren, unsere ersten Fahrten waren rund eine Minute, dann gab es was besonderes für fünf Minuten zu erleben, anschliessend drei Minuten und wieder fünf Minuten Spass. So das der Welpe Autofahren mit richtig coolen Erlebnissen und Spass verknüpft.
  • Alleine bleiben (langsam und in Minischritten aufbauen) Wir sprechen über einzelne Minuten. Einfach mal kurz den Raum verlassen und wieder kommen. Keine Show dabei machen. Es muss selbstverständlich sein, dass der Kleine zwischendurch auch alleine ist.
  • Gewöhnung an verschiedene Umgebungen (Untergründe, Strassenlärm, fremde Menschen, Restaurants, öffentliche Verkehrsmittel). Einfach mal mit dem Welpen sich an einem Ort hinsetzen und warten. Fünf Minuten reichen schon, dass er wieder neues zum verarbeiten hat. Beobachte Deinen Welpen genau. Gib ihm Sicherheit, indem Du in die Knie gehst, der Welpe zwischen Deinen Beinen sich hinsetzt und Du die Hand vor seiner Brust hast. Nicht klammern und “betüdeln”. Dein Welpe soll sich sicher fühlen, doch die Umgebung mit Augen – Ohren – Nase war nehmen können. Anschliessend ist schlafen sehr wichtig, dass er die neuen Informationen auch verarbeiten kann.

2.Sozialisierung:

Dein Welpe sollte viele verschiedene Eindrücke sammeln, aber nicht überfordert werden. Es geht darum, positive Erlebnisse zu schaffen. Andere Hunde kommen übrigens erst später ins Spiel – das ist ein eigenes Thema, bei dem die Chemie zwischen den Hunden und vieles mehr stimmen muss.

3.Spiel und Ruhe:

Welpen haben kurze, aber intensive Energiephasen. Achte darauf, dass er genug Pausen hat, um die neuen Eindrücke zu verarbeiten. Also 5-10 Minuten spielen und dann wieder schlafen lassen. Bei uns ist er hinter einem Welpenzaun. Die ersten Minuten wird “gemeckert” und dann findet er gleich Ruhe. Nach rund 90 Minuten Schlaf ist dann schon wieder Pipi angesagt.

Herausforderungen: Nicht nur süss, sondern auch fordernd

Es ist kein Geheimnis: Welpenarbeit ist echte Arbeit. Sie lernen unglaublich schnell, und Du wirst erstaunt sein, wie fix sie Verhaltensmuster übernehmen – im Guten wie im Schlechten. Deshalb ist konsequente, aber liebevolle Erziehung von Anfang an essenziell. Versuche Dich mit dem Welpen zu filmen. Analysiere danach die Videos. Wie und was kannst Du besser machen? Ich fand dabei raus, dass meine Füsse immer in einer falschen Stellung beim spazieren waren. Wenn der Kleine am schnuppern war und ich ihn gerufen habe, drehte ich mich zu ihm. Doch wenn meine Füsse in Laufrichtung beim rufen bleiben, sieht er gleich körpersprachlich, wohin es geht. Auch wenn man mit dem Welpen kommuniziert, immer in die Knie gehen und sich nicht einfach darüber lehnen. Stell Dir einfach vor, wie es sich für Dich anfühlen würde, wenn jemand mit dem Grössenunterschied sich über Dich lehnen würde.

Aber neben all der Anstrengung ist es wunderschön, einen Welpen aufwachsen zu sehen. Jeder kleine Fortschritt, jeder Moment, in dem der Kleine sich vertrauensvoll an Dich schmiegt, macht jede Mühe wett.

Fazit: Die Wahrheit hinter dem süssen Welpenblick

Ein Welpe ist eine wunderbare Bereicherung, aber auch eine grosse Verantwortung. Es braucht Zeit, Geduld und Planung, um dem neuen Familienmitglied den besten Start ins Leben zu ermöglichen. Wenn Du aber mit Herz und Verstand an die Sache herangehst, wirst Du eine Bindung aufbauen, die ein Leben lang hält – und das ist jede schlaflose Nacht wert.

Viel Freude mit Deinem neuen Wegbegleiter!

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