Warum knabbern Hunde an ihrem Fell und ihrer Haut?

Hund leckt Fell

Wenn Dein Hund häufig an seinem Fell oder seiner Haut knabbert, kann dies auf Schmerzen oder Unbehagen hindeuten. Dieses Verhalten ist oft ein Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Es ist wichtig, die Ursachen zu identifizieren, um Deinem Vierbeiner effektiv helfen zu können.

Mögliche Ursachen für das Knabbern am Fell und der Haut

  1. Ektoparasiten (äussere Parasiten): Flöhe, Zecken oder Milben können starken Juckreiz verursachen, der Deinen Hund dazu bringt, an seiner Haut zu knabbern. Ein Befall mit Flöhen ist eine der häufigsten Ursachen für Juckreiz bei Hunden. (Zoetis Pets )
  2. Allergien: Hunde können allergisch auf bestimmte Nahrungsmittel, Pollen, Hausstaubmilben oder andere Umweltfaktoren reagieren. Diese Allergien führen oft zu Hautirritationen und Juckreiz. (Mein Haustier)
  3. Hautinfektionen: Bakterielle oder Pilzinfektionen können Hautreizungen und Entzündungen verursachen, die Deinen Hund zum Knabbern verleiten. Ein Beispiel ist die pyotraumatische Dermatitis, auch bekannt als “Hot Spot”, die durch selbst zugefügte Hautverletzungen entsteht. (Wikipedia)
  4. Schmerzen oder Unbehagen: Verletzungen, Gelenkprobleme oder andere körperliche Beschwerden können dazu führen, dass Dein Hund an bestimmten Stellen knabbert, um den Schmerz zu lindern. (Agila)
  5. Verhaltensprobleme: Stress, Langeweile oder Angst können ebenfalls dazu führen, dass Hunde an ihrem Fell knabbern. Dieses Verhalten dient oft als Bewältigungsmechanismus. (Happy Hunde)

Was kannst Du tun?

  1. Tierärztliche Untersuchung: Lass Deinen Hund von einem Tierarzt untersuchen, um die genaue Ursache des Verhaltens festzustellen. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend für eine effektive Behandlung.
  2. Behandlung von Parasiten: Wenn Parasiten die Ursache sind, wird der Tierarzt geeignete Mittel zur Bekämpfung verschreiben. Regelmässige Kontrollen und Präventionsmassnahmen sind wichtig, um einen erneuten Befall zu verhindern.
  3. Allergiemanagement: Bei Allergien kann eine Anpassung der Ernährung oder der Umgebung notwendig sein. Manchmal sind spezielle Diäten oder Medikamente erforderlich, um die Symptome zu lindern.
  4. Behandlung von Infektionen: Hautinfektionen erfordern oft die Anwendung von Antibiotika oder Antimykotika. Es ist wichtig, die gesamte vom Tierarzt empfohlene Behandlungsdauer einzuhalten, um eine vollständige Heilung zu gewährleisten.
  5. Schmerzlinderung: Wenn Schmerzen die Ursache sind, wird der Tierarzt entsprechende Schmerzmittel oder Therapien empfehlen. Physiotherapie kann ebenfalls hilfreich sein.
  6. Verhaltensunterstützung: Bei verhaltensbedingtem Knabbern können vermehrte körperliche und geistige Auslastung, Training oder in einigen Fällen die Zusammenarbeit mit einem Verhaltenstherapeuten hilfreich sein.

Vorbeugende Massnahmen

  • Regelmässige Fellpflege: Bürste Deinen Hund regelmässig, um Hautprobleme frühzeitig zu erkennen und das Fell gesund zu halten.
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung stärkt das Immunsystem und kann Hautproblemen vorbeugen.
  • Stressabbau: Sorge für ausreichend Bewegung und mentale Stimulation, um Stress und Langeweile zu vermeiden.
  • Regelmässige Tierarztbesuche: Routineuntersuchungen helfen, gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Hausmittel und natürliche Ansätze

Es gibt verschiedene Ansätze und Mittel, die Deinem Hund helfen können, das Knabbern am Fell und der Haut zu reduzieren oder zu verhindern. Diese reichen von natürlichen Hausmitteln über spezielle Pflegeprodukte bis hin zu Verhaltensmodifikationen. Hier sind einige bewährte Optionen:

Apfelessig-Spray

Anwendung: Mische eine Lösung aus gleichen Teilen Apfelessig und Wasser. Sprühe diese sanft auf die betroffenen Stellen (außer auf offene Wunden).
Wirkung: Apfelessig wirkt antibakteriell und antifungal, was helfen kann, Juckreiz zu lindern und Infektionen vorzubeugen.

Haferflockenbad

Anwendung: Zermahle Haferflocken zu feinem Pulver und gib es in lauwarmes Wasser. Lass Deinen Hund darin baden oder die betroffenen Stellen einweichen.
Wirkung: Haferflocken beruhigen gereizte Haut und lindern Juckreiz.

Kokosöl

Anwendung: Trage eine kleine Menge Kokosöl auf die betroffenen Hautstellen auf.
Wirkung: Kokosöl hat antimikrobielle Eigenschaften und spendet Feuchtigkeit, wodurch trockene, juckende Haut beruhigt wird.

Aloe Vera

Anwendung: Trage frisches Aloe Vera Gel auf die betroffenen Stellen auf.
Wirkung: Aloe Vera wirkt kühlend und entzündungshemmend und kann bei gereizter Haut helfen.

Spezielle Pflegeprodukte

Anti-Juckreiz-Shampoos

Empfehlung: Wähle ein sanftes Hundeshampoo mit beruhigenden Inhaltsstoffen wie Haferflocken, Aloe Vera oder Kamille.
Wirkung: Diese Shampoos können den Juckreiz lindern und die Haut beruhigen.

Pflegesprays und Lotionen

Empfehlung: Produkte mit natürlichen Inhaltsstoffen wie Teebaumöl oder Lavendel können helfen, Hautirritationen zu beruhigen.
Achtung: Teebaumöl muss stark verdünnt werden, da es in hoher Konzentration giftig für Hunde sein kann.

Verhaltensmodifikation

Ablenkung und Beschäftigung

Strategie: Sorge für ausreichend mentale und körperliche Auslastung, um Langeweile zu verhindern. Beschäftigungsspielzeuge, Suchspiele oder interaktive Übungen können helfen.

Schutzmaßnahmen

Mittel: Verwende einen Halskragen oder einen sogenannten “Body” (ein Schutzanzug für Hunde), um Deinen Hund daran zu hindern, an bestimmten Stellen zu knabbern.

Ernährungsunterstützung

Omega-3-Fettsäuren

Anwendung: Ergänze die Ernährung Deines Hundes mit Omega-3-Fettsäuren (z.B. durch Fischöl).
Wirkung: Omega-3 unterstützt die Hautgesundheit, reduziert Entzündungen und kann Juckreiz mindern.

Probiotika

Anwendung: Füge der Ernährung Probiotika hinzu, um das Immunsystem zu stärken und Allergien zu mindern.

Fazit

Das Knabbern am Fell und der Haut kann verschiedene Ursachen haben, von Parasitenbefall über Allergien bis hin zu Schmerzen oder Verhaltensproblemen. Eine genaue Diagnose durch einen Tierarzt ist unerlässlich, um die richtige Behandlung einzuleiten. Mit der richtigen Pflege und Aufmerksamkeit kannst Du Deinem Hund helfen, sich wieder wohl in seiner Haut zu fühlen.

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