Vorsicht Zecken, ab 8°C lauern sie auf ihre Opfer

Zecke an Grashalm

Zecken sind nicht nur im Frühling und Sommer eine Gefahr, sie sind auch bei niedrigen Temperaturen aktiv. Ab Temperaturen über 8°C erwachen die Spinnentiere aus der Winterstarre. Die Blutsauger können als Überträger von Krankheiten nicht nur dem Menschen, sondern auch Heimtieren gefährlich werden.

Die Zahl der Infektionen mit Borreliose, FSME und Babesiose steigt. Fachleute schätzen, dass mittlerweile jede vierte Zecke Trägerin von Krankheitserregern ist.

Die Babesiose, auch «Hunde-Malaria» genannt, wird durch die sogenannte Auwaldzecke übertragen. Erste Symptome sind Erschöpfung und Appetitlosigkeit, die sich bis zur Blutarmut (Anämie) mit Fieber und Lethargie steigern können. Im Verdachtsfall sollte sofort der Tierarzt aufgesucht werden – ohne Behandlung verläuft die Erkrankung tödlich!

Das gilt auch für die Gehirnhautentzündung FSME (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis). Auch hier sind Schwäche und Schläfrigkeit erste Warnsignale, gefolgt von hohem Fieber und Krampfanfällen. Allerdings wird FSME meist nur bei immunschwachen Tieren diagnostiziert. Borreliose kann im Frühstadium durch eine Behandlung mit Antibiotika geheilt werden. Ohne Behandlung kommt es zu Fieberschüben, Müdigkeit und Gelenkentzündungen, die schliesslich zu Lähmungen führen. Eine Impfung ist empfehlenswert, bietet jedoch leider keinen hundertprozentigen Schutz.

Im hohen Gras warten sie auf ihre Opfer

Die ersten Zecken werden mit Anstieg der Temperaturen aktiv, gewöhnlich im März, wenn die Temperaturen über 8 Grad Celsius ansteigen. Die Monate Mai und Juni verzeichnen die höchste Zeckenaktivität, die bis zum Herbst (Oktober) abnimmt.

Diese Spinnentiere halten sich hauptsächlich in Laub- und Mischwäldern auf. Auf bis zu 1.50 Meter hohen Gräsern und Farnen sitzend, warten sie auf ihre Opfer. Das Hallersche Organ an den Vorderbeinen der Zecken ermöglicht es den augenlosen «Vampiren», die Wirtstiere wahrzunehmen. Haben sie sich auf dem Wirtstier niedergelassen, öffnen sie mit ihren scherenartigen Mundwerkzeugen die Haut des Tieres und saugen das Blut ab. Tagelang bedienen sie sich des Wirtstieres, bevor sie sich abfallen lassen.

Wichtig: Nach jedem Freilauf gründlich untersuchen

Nach jedem Freilauf sollte der Körper von Hund und Katze gründlich untersucht werden. Entdeckte Zecken sind sofort zu entfernen.

Darüber hinaus schützen «Spot-on»-Präparate vom Tierarzt. Sie werden in den Nacken geträufelt, das Tier kann sie nicht ablecken. Es gibt Präparate, die sowohl abwehrend als auch abtötend gegen Zecken wirken. Vorsicht ist bei dem Wirkstoff «Permethrin» geboten: Während Hunde das Präparat sehr gut vertragen, ist es für Katzen giftig. Lesen Sie die Gebrauchsanweisung genau und behandeln Sie Hunde und Katzen nicht mit dem gleichen Mittel.

Vor allem bei Katzen sind die «Spot-on»-Präparate den Parasitenschutz-Halsbändern vorzuziehen, da die Katze beim Streunen und Klettern am Halsband hängen bleiben kann. Trotzdem garantieren im Handel angebotene Halsbänder keine hundertprozentige Sicherheit. Jedes Präparat hat eine zeitlich begrenzte Wirkungsdauer, die beobachtet werden muss.

PFLANZLICHE ALTERNATIVE

Beliebt als pflanzliche Alternative zu den gängigen «Spot-on»-Präparaten gegen Zecken ist auch Kokosöl. Dieses ist, sofern keine Allergie vorliegt, gänzlich frei von Nebenwirkungen. Ebenfalls eignet es sich mit seinen Inhaltsstoffen und seinem Geruch hervorragend, Zecken daran zu hindern, sich in der Haut des Wirtes zu verbeissen. Dafür wird das Fell des Tieres in regelmässigen Abständen mit einer ausreichend grossen Menge Kokosöl sorgfältig eingerieben, damit sich ein Schutzmantel bildet.

 

Den Originalbeintrag ist zu finden unter: https://www.vier-pfoten.ch/unseregeschichten/ratgeber/vorsicht-zecken

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