Negatives und positives Gewicht bei Hunden

Gesunder Hund rennt übers Feld

Das Gewicht eines Hundes hat einen grossen Einfluss auf seine Gesundheit und Lebensqualität. Doch nicht nur das Gesamtgewicht zählt – entscheidend ist, ob dieses Gewicht aus Masse oder Muskulatur besteht. Hier erfährst Du, warum negatives Gewicht schädlich und positives Gewicht ein Segen für Deinen Hund ist.

Was bedeutet negatives Gewicht bei Hunden?

Negatives Gewicht bezieht sich auf überschüssige Fettmasse, die den Körper Deines Hundes belastet. Hat ein Hund beispielsweise 40 kg negatives Gewicht, bedeutet das, dass diese zusätzliche Masse direkt auf seine Knochen, Sehnen, Bänder und Gelenke drückt.

Auswirkungen von negativem Gewicht:

  • Dauerhafte Belastung: Knochen, Gelenke und Sehnen müssen ständig das überflüssige Gewicht tragen. Dies führt auf Dauer zu Schäden und Beschwerden.
  • Erhöhtes Verletzungsrisiko: Übergewichtige Hunde sind anfälliger für Verletzungen wie Bänderrisse und Muskelzerrungen.
  • Schmerzen und chronische Erkrankungen: Krankheiten wie Arthrose, Hüftdysplasie oder Bandscheibenvorfälle treten bei übergewichtigen Hunden häufiger auf.
  • Hohe Tierarztkosten: Die Behandlung solcher Beschwerden ist oft langwierig und teuer.

Zusammengefasst: Negatives Gewicht schadet der Gesundheit Deines Hundes und führt zu vermeidbaren Einschränkungen und Schmerzen. Unser Ziel sollte es sein, diesen Belastungen vorzubeugen und die Lebensqualität unserer Vierbeiner zu erhalten.

Was bedeutet positives Gewicht bei Hunden?

Positives Gewicht beschreibt die gesunde Muskulatur, die der Körper eines Hundes aufbaut. Im Gegensatz zu Fettgewebe unterstützt Muskulatur den Bewegungsapparat und entlastet damit Knochen, Sehnen und Gelenke.

Vorteile von positivem Gewicht:

  1. Entlastung des gesamten Körpers: Eine gut entwickelte Muskulatur trägt dazu bei, dass Bänder, Gelenke und Knochen geschont werden.
  2. Bessere Beweglichkeit: Hunde mit einer guten Muskelstruktur sind aktiver, agiler und haben mehr Freude an Bewegung.
  3. Vorbeugung von Schmerzen und Verletzungen: Eine starke Muskulatur stabilisiert den Körper und schützt vor Verletzungen.
  4. Höhere Lebensqualität: Dein Hund bleibt länger fit und hat weniger gesundheitliche Einschränkungen im Alter.

Warum Muskulatur so wichtig ist:

Muskeln sind wie ein Schutzschild für den Bewegungsapparat Deines Hundes. Sie absorbieren Belastungen, die sonst direkt auf Knochen und Gelenke wirken würden. Je stärker die Muskulatur, desto besser ist der Körper Deines Hundes geschützt – und das verbessert seine Lebensqualität enorm.

Berechnung des idealen Gewichts

Die Berechnung des idealen Gewichts sowie von Über- oder Untergewicht bei einem Hund erfordert eine Kombination aus wissenschaftlichen Richtlinien und individueller Betrachtung des Hundes. Hier sind die Schritte, um festzustellen, ob Dein Hund unter- oder übergewichtig ist und wie Du sein gesundes Gewicht berechnest:

Rasse- oder Größenreferenz verwenden

Vergleich mit Rassestandards: Wenn Dein Hund einer bestimmten Rasse angehört, kannst Du die idealen Gewichtsspannen für diese Rasse als Referenz verwenden. Diese findest Du in Rassestandards von Organisationen wie der FCI (Fédération Cynologique Internationale).

Mischlinge oder unbekannte Herkunft: Für Mischlinge oder Hunde ohne klare Rassenzuordnung wird oft die Widerristhöhe als Basis genutzt.

Body Condition Score (BCS)

Der Body Condition Score (BCS) ist eine Skala, die den Körperfettanteil eines Hundes bewertet:

Skala von 1 bis 9:

Beurteilung:

  • Rippen sollten leicht tastbar sein, aber nicht sichtbar.
  • Taille und Bauch sollten definiert sein, aber nicht eingefallen wirken.

Beispiel: Ein Hund mit einem BCS von 7/9 hat ca. 10–20 % mehr Körperfett als im Idealbereich.

Berechnung des idealen Gewichts

Schätzung bei Übergewicht:

Ein Hund mit Übergewicht wiegt z. B. 30 kg, hat aber einen BCS von 7/9. Bei jedem Punkt über dem Ideal-BCS wird geschätzt, dass der Hund ca. 10 % über dem Idealgewicht liegt.

Berechnung:

Idealgewicht = aktuelles Gewicht / 1 + Prozent Übergewicht

Für den Hund:

Idealgewicht = 30 / 1 + 0,2 = 25 kg

Schätzung bei Untergewicht:

Ein Hund mit einem BCS von 3/9 wiegt z. B. 15 kg. Hier liegt das Idealgewicht ca. 20 % höher.

Berechnung:

Idealgewicht = aktuelles Gewicht x ( 1 + Prozent Untergewicht)

Für den Hund:

Idealgewicht = 15 x (1 + 0,2) = 18 kg

Berücksichtigung von Alter und Muskelmasse

Alter: Ältere Hunde haben oft weniger Muskelmasse und können mit etwas höherem Gewicht gesund sein.

Rasseunterschiede: Manche Rassen, wie Windhunde, haben von Natur aus weniger Körperfett. Andere, wie Labradore, neigen zu Übergewicht.

Wiegen und Fortschrittskontrolle

Regelmässiges Wiegen hilft, das Gewicht Deines Hundes im Auge zu behalten.

Wichtig: Extreme Gewichtsschwankungen können auf gesundheitliche Probleme hinweisen (z. B. Schilddrüsenerkrankungen, Diabetes).

Tierärztlicher Rat

Ein Tierarzt oder eine Tierernährungsberater:in kann das Idealgewicht genauer bestimmen und Dir dabei helfen, einen Ernährungs- und Bewegungsplan zu erstellen.

Blutuntersuchungen: Bei starkem Über- oder Untergewicht sollte ausgeschlossen werden, dass eine Krankheit die Ursache ist.

So förderst Du positives Gewicht bei Deinem Hund

Damit Dein Hund gesunde Muskulatur aufbaut, sind eine ausgewogene Ernährung und regelmässige Bewegung entscheidend. Hier ein paar Tipps:

Gesunde Ernährung:

  • Wähle ein Futter mit einem ausgewogenen Verhältnis von Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten.
  • Achte auf hochwertiges Eiweiss, denn es ist der Baustein für Muskeln.

Gezieltes Training:

  • Tägliche Bewegung: Lange Spaziergänge, Spielzeiten und moderate Ausdauerläufe helfen, die Muskulatur zu stärken.
  • Kraftübungen: Übungen wie Bergauf-Laufen, Balancieren oder kontrollierte Bewegungen über Hindernisse fördern gezielt Muskelaufbau.
  • Schwimmen: Eine hervorragende Möglichkeit, Muskeln zu stärken, ohne die Gelenke zu belasten.

Regelmässige Gewichtskontrolle:

  • Kontrolliere das Gewicht Deines Hundes und achte darauf, dass er weder über- noch untergewichtig ist.

Tierärztliche Unterstützung:

  • Ein Tierarzt oder Tierphysiotherapeut kann spezielle Trainings- oder Ernährungspläne für Deinen Hund erstellen, um gezielt Muskeln aufzubauen.

Fazit

Der Unterschied zwischen negativem und positivem Gewicht ist enorm: Während überschüssige Masse den Körper Deines Hundes belastet und auf Dauer schädigt, entlastet gesunde Muskulatur den gesamten Bewegungsapparat. Mit der richtigen Balance aus Ernährung und Bewegung kannst Du dafür sorgen, dass Dein Hund fit, gesund und glücklich bleibt – und gleichzeitig hohe Tierarztkosten vermeiden.

Investiere in die Gesundheit Deines Hundes, denn ein starkes, muskulöses Tier hat nicht nur weniger Beschwerden, sondern auch mehr Lebensfreude.

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