Der Herbst bringt nicht nur kühleres Wetter und bunte Blätter, sondern auch den Beginn des Fellwechsels bei vielen Hunden. In dieser Zeit bereitet sich der Hundekörper auf die kommenden kälteren Monate vor, indem er das leichtere Sommerfell abwirft und ein dichteres Winterfell bildet. Für Hundehalter bedeutet dies vermehrtes Haaren und die Notwendigkeit einer intensiveren Fellpflege. In diesem Ratgeber erfährst du, wie du deinen Hund während des Fellwechsels optimal unterstützen kannst und welche Pflegeprodukte und -methoden besonders hilfreich sind.
Warum der Fellwechsel wichtig ist
Der Fellwechsel ist ein natürlicher Prozess, bei dem Hunde ihr Sommerfell ablegen und ein dickeres Winterfell entwickeln, das sie vor Kälte schützt. Dieser Prozess ist bei allen Hunderassen unterschiedlich ausgeprägt – kurzhaarige Hunde haaren in der Regel weniger stark als langhaarige, während Hunderassen mit Unterwolle (wie Huskys oder Collies) besonders stark haaren können.
Anzeichen des Fellwechsels
Während des Fellwechsels kannst du bei deinem Hund folgende Veränderungen bemerken:
- Vermehrtes Haaren: Du wirst feststellen, dass dein Hund mehr Haare verliert als gewöhnlich. Diese Haare finden sich überall – auf dem Boden, auf Möbeln und an deiner Kleidung.
- Juckreiz: Durch das Loswerden des alten Fells kann deine Haut jucken, was dazu führt, dass dein Hund sich häufiger kratzt oder sein Fell intensiver pflegt.
- Veränderungen im Erscheinungsbild: Das neue Fell kann dichter und manchmal dunkler sein, da es für den Winter vorbereitet ist.
Tipps zur Fellpflege im Herbst
Um deinen Hund während des Fellwechsels zu unterstützen, ist eine regelmäßige Fellpflege unerlässlich. Hier sind einige Tipps:
- Regelmäßiges Bürsten: Bürste deinen Hund täglich oder zumindest mehrmals pro Woche, um lose Haare zu entfernen und das Wachstum des neuen Fells zu fördern. Für kurzhaarige Hunde eignet sich eine Gummibürste oder ein Noppenhandschuh, während langhaarige Rassen mit einer Unterwollebürste oder einem Kamm gepflegt werden sollten. Spezielle Bürsten wie der Furminator können helfen, die Unterwolle effizient zu entfernen.
- Sanftes Baden: Ein gelegentliches Bad mit einem milden, hundefreundlichen Shampoo kann helfen, lose Haare zu entfernen und die Haut zu beruhigen. Achte darauf, das Shampoo gründlich auszuspülen und den Hund danach gut abzutrocknen.
- Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel: Eine ausgewogene Ernährung ist während des Fellwechsels besonders wichtig. Füttere deinen Hund mit hochwertigem Futter, das reich an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren ist, um die Hautgesundheit zu fördern und den Fellwechsel zu unterstützen. Nahrungsergänzungsmittel wie Lachsöl können ebenfalls hilfreich sein, um das Fell glänzend und gesund zu halten.
- Pflegeprodukte: Pflegeprodukte wie Fellpflege-Sprays oder Conditioner können dazu beitragen, das Fell leichter kämmbar zu machen und Knoten zu vermeiden. Diese Produkte versorgen das Fell und die Haut mit Feuchtigkeit, was während des Fellwechsels besonders wichtig ist.
Weitere Tipps zur Unterstützung deines Hundes
- Hydration: Stelle sicher, dass dein Hund immer Zugang zu frischem Wasser hat. Ausreichende Hydration unterstützt die Hautgesundheit und fördert einen reibungslosen Fellwechsel.
- Gesunde Haut unterstützen: Achte darauf, dass dein Hund keine trockene oder schuppige Haut entwickelt, was auf einen Mangel an Feuchtigkeit oder Nährstoffen hinweisen könnte. Hier können zusätzliche Nahrungsergänzungsmittel helfen.
- Umgebung pflegen: Staubsauge regelmäßig und halte die Umgebung deines Hundes sauber, um die Menge an herumliegenden Haaren zu reduzieren.
Wann zum Tierarzt?
Wenn dein Hund während des Fellwechsels übermäßig haart, kahle Stellen entwickelt oder Hautirritationen zeigt, die sich trotz guter Pflege nicht bessern, solltest du einen Tierarzt aufsuchen. Es könnte ein Hinweis auf Hautprobleme, Allergien oder Mangelerscheinungen sein, die behandelt werden müssen.
Welche Mythen gibt es zum Fellwechsel?
Mythos 1: “Hunde haaren nur im Frühjahr und Herbst.”
Fakt: Viele Hunde haaren das ganze Jahr über, nicht nur während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst. Einige Hunderassen, insbesondere solche, die hauptsächlich drinnen gehalten werden, können kontinuierlich Haare verlieren. Der Fellwechsel ist jedoch in diesen Jahreszeiten intensiver, da der Körper des Hundes sich an die veränderten Temperaturen anpasst.
Mythos 2: “Kurzhaarige Hunde haaren weniger als langhaarige Hunde.”
Fakt: Kurzhaarige Hunde können genauso viel oder sogar mehr haaren als langhaarige Hunde, obwohl die Haare oft weniger auffallen, weil sie kürzer sind. Der Unterschied liegt darin, dass die kürzeren Haare weniger sichtbar sind, aber in der Menge können sie genauso zahlreich sein wie bei langhaarigen Hunden.
Mythos 3: “Ein häufiger Fellwechsel ist ein Zeichen für schlechte Gesundheit.”
Fakt: Der Fellwechsel ist ein natürlicher Prozess und nicht zwangsläufig ein Zeichen schlechter Gesundheit. Es ist normal, dass Hunde zweimal im Jahr, im Frühjahr und Herbst, einen intensiven Fellwechsel durchlaufen. Wenn jedoch der Fellwechsel unregelmäßig auftritt oder das Fell ungesund aussieht (z.B. stumpf, fleckig oder mit kahlen Stellen), könnte dies auf gesundheitliche Probleme hinweisen, und ein Tierarzt sollte konsultiert werden.
Mythos 4: “Baden während des Fellwechsels schadet dem Fell.”
Fakt: Richtiges Baden mit einem hochwertigen, hundefreundlichen Shampoo kann während des Fellwechsels tatsächlich hilfreich sein. Es entfernt lose Haare und sorgt für eine gesunde Haut. Wichtig ist, den Hund nach dem Baden gründlich zu trocknen, um Hautirritationen zu vermeiden. Häufiges Baden mit ungeeigneten Produkten kann allerdings die Haut austrocknen und zu Problemen führen.
Mythos 5: “Man kann den Fellwechsel durch bestimmte Pflegeprodukte vollständig verhindern.”
Fakt: Der Fellwechsel ist ein natürlicher Prozess, den man nicht verhindern kann. Pflegeprodukte können jedoch helfen, den Fellwechsel zu erleichtern, indem sie die Hautgesundheit fördern und das Entfernen loser Haare erleichtern. Regelmäßiges Bürsten ist dabei die effektivste Methode, um den Haarverlust in den Griff zu bekommen.
Mythos 6: “Einmal wöchentliches Bürsten reicht während des Fellwechsels aus.”
Fakt: Während des Fellwechsels sollte der Hund täglich gebürstet werden, um lose Haare zu entfernen und den Prozess zu unterstützen. Einmal wöchentliches Bürsten ist in dieser intensiven Phase oft nicht ausreichend und kann dazu führen, dass sich lose Haare im Haus ansammeln und das Fell verfilzt.
Häufig gestellte Fragen & Antworten
Wie lange dauert der Fellwechsel bei Hunden?
Der Fellwechsel dauert in der Regel etwa 4 bis 8 Wochen, kann aber je nach Rasse, Alter und Gesundheitszustand des Hundes variieren. Im Frühjahr und Herbst ist der Fellwechsel am intensivsten, da der Hund sein Fell an die wärmeren oder kälteren Temperaturen anpasst.
Wie oft sollte ich meinen Hund während des Fellwechsels bürsten?
Während des Fellwechsels ist es empfehlenswert, den Hund täglich zu bürsten. Regelmäßiges Bürsten hilft, lose Haare zu entfernen, verhindert Verfilzungen und fördert die Durchblutung der Haut, was den Fellwechsel unterstützt.
Was kann ich tun, um den Fellwechsel zu unterstützen?
Neben regelmäßigem Bürsten kann eine ausgewogene Ernährung, die reich an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren ist, den Fellwechsel unterstützen. Diese Nährstoffe fördern eine gesunde Haut und ein glänzendes Fell. Auch Nahrungsergänzungsmittel wie Lachsöl können hilfreich sein. Zudem hilft ein gelegentliches Bad mit einem milden Shampoo, lose Haare zu entfernen.
Verliert mein Hund mehr Fell als normal?
Es ist normal, dass Hunde während des Fellwechsels mehr Haare verlieren. Wenn dein Hund jedoch kahle Stellen entwickelt, übermäßig juckt oder Hautprobleme zeigt, solltest du einen Tierarzt aufsuchen, um gesundheitliche Probleme auszuschließen.
Kann der Fellwechsel Anzeichen von Stress oder Krankheit verstärken?
Ein gestresster oder kranker Hund kann während des Fellwechsels verstärkt haaren. Stress, falsche Ernährung oder gesundheitliche Probleme wie Hautinfektionen oder Allergien können den Fellwechsel negativ beeinflussen. In solchen Fällen ist es wichtig, die Ursache zu identifizieren und entsprechend zu handeln.
Sollte ich meinen Hund während des Fellwechsels baden?
Ja, das Baden kann helfen, lose Haare zu entfernen und die Haut zu reinigen. Achte jedoch darauf, ein mildes, für Hunde geeignetes Shampoo zu verwenden, das die Haut nicht austrocknet. Nach dem Baden sollte der Hund gründlich getrocknet werden, um Hautirritationen zu vermeiden.
Sind bestimmte Hunderassen stärker vom Fellwechsel betroffen?
Ja, Hunderassen mit dichter Unterwolle, wie Huskys, Golden Retriever oder Collies, erleben intensivere Fellwechselphasen. Kurzhaarige Rassen oder Rassen ohne Unterwolle haaren zwar auch, jedoch weniger stark und kontinuierlicher über das Jahr hinweg.
Fazit
Der Fellwechsel im Herbst ist ein natürlicher Prozess, der jedoch besondere Aufmerksamkeit in der Pflege erfordert. Mit der richtigen Fellpflege, einer ausgewogenen Ernährung und den passenden Pflegeprodukten kannst du deinen Hund optimal durch diese Phase begleiten und dafür sorgen, dass er gesund und glänzend ins Winterfell kommt. Regelmäßiges Bürsten, die richtige Ernährung und die Verwendung geeigneter Pflegeprodukte sind der Schlüssel, um den Fellwechsel so angenehm wie möglich zu gestalten.