Ein fundierter Erste-Hilfe-Kurs rettet im Ernstfall Leben und stärkt kompetente Hundehaltung. Damit dein Kurs fachlich sauber, tierschutzkonform und rechtlich sicher aufgestellt ist, findest du hier die wichtigsten Punkte: von Standards (CPR/CPCR nach RECOVER), über rechtliche Rahmenbedingungen in CH/DE/AT, bis hin zu Didaktik, Ausrüstung, Vorlagen und Checklisten.
Fachstandard & Inhalte (Must-haves)
Ein fundierter Erste-Hilfe-Kurs für Hunde sollte sich an anerkannten veterinärmedizinischen Standards orientieren und praxisnah aufgebaut sein. Ziel ist, dass Teilnehmende im Notfall ruhig und strukturiert handeln können. Die folgenden Bausteine gelten als unverzichtbar.
CPR/CPCR nach aktuellen Leitlinien
Die Wiederbelebung – fachlich Cardiopulmonary Resuscitation (CPR) oder Cardio-Pulmonary Cerebral Resuscitation (CPCR) – ist ein zentraler Bestandteil. Nach aktuellen veterinärmedizinischen Empfehlungen werden bei Hunden und Katzen 100–120 Thoraxkompressionen pro Minute durchgeführt. Bei Tieren ohne Intubation ist das Verhältnis 30 Kompressionen zu 2 Beatmungen sinnvoll. Geübt wird die Technik in klar strukturierten Schritten: Überprüfung von Bewusstsein und Atmung innerhalb von 10 Sekunden, korrekte Lagerung des Tieres, positionsgerechtes Auflegen der Hände (abhängig von der Brustform) sowie kräftige, gleichmäßige Kompressionen mit vollständiger Entlastung zwischen den Druckphasen. Ein Wechsel der Helfenden alle zwei Minuten stellt sicher, dass die Qualität der Kompressionen konstant bleibt. Eine Demonstration und geführte Praxisübungen an einer speziellen Reanimationspuppe sind Pflicht, um Sicherheit und Routine zu vermitteln.
Erkennen von Notfällen
Ebenso wichtig ist die Fähigkeit, kritische Zustände schnell zu erkennen. Die Teilnehmenden lernen, Schockzeichen wie blasse oder graue Schleimhäute, verlängerte Kapillarfüllungszeit, schnellen schwachen Puls, Untertemperatur oder Kollaps zu beurteilen. Weitere zentrale Themen sind:
- Starke Blutungen: spritzend (arteriell) oder gleichmäßig fließend (venös), mit Gefahr eines massiven Blutverlusts.
- Atemnot und Erstickung: Anzeichen wie panisches Hecheln, bläuliche Schleimhäute, Würgebewegungen oder bewusstes Greifen mit der Pfote ans Maul.
- Hitzschlag: Überhitzung durch hohe Temperaturen, übermäßiges Hecheln, glasiger Blick und drohendes Kreislaufversagen.
- Vergiftungen: plötzliches Erbrechen, Speicheln, Zittern, unkontrollierte Bewegungen oder Bewusstseinsverlust.
- Krampfanfälle: unwillkürliche Muskelbewegungen, Speicheln und fehlendes Ansprechverhalten.
- Biss- und Stichverletzungen sowie Knochen- oder Gelenktrauma: Lahmheit, Fehlstellungen und starke Schmerzen, die rasches Handeln erfordern.
Das systematische Erkennen dieser Situationen und das Einleiten einer klaren Notfallkette – Absichern, Tierarzt informieren, Erste-Hilfe-Maßnahmen starten – sind Kernelemente des Kurses.
Erste-Hilfe-Maßnahmen
Nach der Erkennung folgen die praktischen Sofortmaßnahmen. Teilnehmende lernen:
- Sichere Annäherung: ruhige, kontrollierte Bewegung, Ansprechen des Tieres und das Anlegen einer Maulschlinge oder eines Maulkorbs, wenn der Hund bei Bewusstsein und nicht in Atemnot ist.
- Blutstillung: Direkter Druck mit sterilen Kompressen für mehrere Minuten, ohne den Verband ständig zu lösen; bei Bedarf Anlage eines gut sitzenden Druckverbands.
- Atemwege freihalten: Sichtbare Fremdkörper vorsichtig entfernen, ohne blind ins Maul zu greifen, um ein tieferes Verschieben zu vermeiden.
- Wärmeerhalt oder Kühlung: Bei Unterkühlung den Hund warm lagern, vor Zugluft schützen und bei Hitzschlag schnell und kontrolliert kühlen (feuchtes Handtuch, Wasserbesprühung, Luftbewegung), ohne ihn zu unterkühlen.
- Lagerung und Transport: Stabile Seitenlage bei Bewusstlosigkeit, Kopf und Hals leicht gestreckt, Zunge vorziehen. Bei Frakturen betroffene Gliedmaßen polstern und ruhigstellen, den Transport stressarm und mit Vorankündigung an die Tierarztpraxis organisieren.
Diese Maßnahmen werden praxisnah an Dummies und – wenn stressfrei möglich – an gelassenen Hunden geübt. Ziel ist, dass jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer am Ende des Kurses lebensbedrohliche Notfälle erkennt, die richtigen Schritte einleiten kann und sicher bis zum Eintreffen tierärztlicher Hilfe überbrückt.
Recht & Rahmen (CH / DE / AT)
Damit dein Erste-Hilfe-Kurs rechtlich sauber aufgestellt ist, solltest du die Vorgaben deines Landes und – besonders in der Schweiz und Österreich – auch jene deines Kantons bzw. Bundeslands genau kennen. Die folgenden Hinweise bieten eine praxisnahe Orientierung, ersetzen aber keine Rechtsberatung.
Schweiz (CH)
Der frühere obligatorische Sachkundenachweis (SKN) ist auf Bundesebene abgeschafft, dennoch bestehen kantonale Regelungen. Einige Kantone schreiben für bestimmte Hundekurse oder für gewerbliches Hundetraining nach wie vor eine Bewilligung oder eine anerkannte Ausbildung der Kursleitenden vor. Beispiel Kanton Zürich: Wer obligatorische Erziehungskurse anbietet, braucht eine behördliche Zulassung. Für reine Erste-Hilfe-Kurse für Hundehalter:innen, die keine Ausbildung des Hundes beinhalten und sich auf theoretische Inhalte sowie Übungen am Dummy beschränken, ist in der Regel keine Hundetrainer-Bewilligung erforderlich. Da sich die Vorschriften je nach Kanton unterscheiden, ist eine Abklärung beim zuständigen Veterinäramt unbedingt notwendig – am besten schriftlich, damit du für deine Planung Rechtssicherheit hast.
Deutschland (DE)
In Deutschland regelt das Tierschutzgesetz (§ 11), dass Personen, die gewerblich Hunde ausbilden oder Halter:innen anleiten, eine Erlaubnis der örtlichen Veterinärbehörde benötigen. Ob ein Erste-Hilfe-Kurs als solche „Anleitung“ gilt, hängt stark von der Kursgestaltung ab. Enthält dein Kurs ausschließlich Theorie und Praxisübungen an Puppen, wird er oft nicht als Hundetraining gewertet. Sobald jedoch praktische Arbeit am lebenden Hund Bestandteil ist – etwa das Anlegen von Verbänden oder das Training zur Maulschlinge –, kann die Behörde dies als Ausbildung bzw. Anleiten interpretieren. Um spätere Auflagen oder Bußgelder zu vermeiden, empfiehlt es sich, vor Kursstart mit dem Veterinäramt zu klären, ob eine Genehmigung nach § 11 erforderlich ist.
Österreich (AT)
Die rechtliche Lage ist zweigeteilt: Tierbetreuung fällt grundsätzlich unter das freie Gewerbe, während das Hundehaltungsrecht Ländersache ist (z. B. Niederösterreichisches Hundehaltegesetz). Für Erste-Hilfe-Kurse gelten vor allem Gewerbe-, Konsumenten- und Tierschutzvorschriften. Abhängig von Bundesland und Kursumfang können Anzeigepflichten bei der Wirtschaftskammer (WKO) oder bei der Bezirkshauptmannschaft/Magistrat bestehen. Deshalb ist es ratsam, bereits in der Planungsphase die zuständigen Stellen zu kontaktieren, um Anforderungen an Räumlichkeiten, Haftung und Unterrichtsinhalte frühzeitig abzuklären.
Wichtiger Hinweis: Diese Zusammenfassung dient der Orientierung und ersetzt keine Rechtsberatung. Hole für deinen Standort eine verbindliche Auskunft bei der zuständigen Behörde (Veterinäramt, Gewerbeamt, WKO oder Kanton). So stellst du sicher, dass dein Erste-Hilfe-Kurs alle gesetzlichen Vorgaben erfüllt und du dich rechtlich absicherst.
Versicherung, Haftung & Sicherheit
Ein professioneller Erste-Hilfe-Kurs für Hunde erfordert eine solide Absicherung, um Teilnehmende, Veranstaltende und mitgebrachte Tiere zu schützen. Eine sorgfältige Vorbereitung minimiert Risiken und schafft Vertrauen.
Betriebshaftpflicht
Eine Betriebshaftpflichtversicherung ist unverzichtbar. Sie sollte ausdrücklich Kurse, Workshops und Veranstaltungen mit Tieren abdecken – egal ob du in der Schweiz, in Deutschland oder in Österreich tätig bist. Achte auf ausreichende Deckungssummen für Personen-, Sach- und Vermögensschäden sowie auf eine klare Einbeziehung von Gasttieren und gemieteten Räumen. Kläre mit deiner Versicherung, ob auch mögliche Schäden durch freiwillige Hilfspersonen, Leihgeräte oder geliehene Räumlichkeiten eingeschlossen sind.
Haftungsausschluss und AGB
Erstelle allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) und einen leicht verständlichen Haftungsausschluss, die allen Teilnehmenden vor Kursbeginn vorliegen. Darin sollten mindestens geregelt sein:
- Eigenverantwortung der Teilnehmenden: Die Teilnahme erfolgt auf eigenes Risiko.
- Keine tierärztliche Leistung: Der Kurs ersetzt keine tierärztliche Diagnose oder Behandlung.
- Notrufpflicht: Bei Verdacht auf einen akuten Notfall wird immer unverzüglich tierärztliche Hilfe alarmiert.
- Widerrufs- und Stornobedingungen: klare Regelungen zu Rücktritt, Umbuchung und Kursabsagen.
- Foto- und Videoeinverständnis: optional, für Kursdokumentation oder Marketing.
Diese Unterlagen sollten die Teilnehmenden vor Kursbeginn unterschreiben, damit Rechtssicherheit für alle Beteiligten besteht.
Risiko-Minimierung
Um das Risiko für Mensch und Tier gering zu halten, gestaltest du den Praxisteil so schonend wie möglich:
- Training am Dummy oder Modell: Herz-Lungen-Wiederbelebung, Druckverband und Lagerung werden ausschließlich an Puppen oder Tiermodellen demonstriert und geübt.
- Stressarme Live-Demonstrationen: Wenn du einzelne Handgriffe – zum Beispiel das Anlegen eines Verbandes – an einem echten Hund zeigen möchtest, sollte es sich um trainierte, freiwillig teilnehmende Hunde handeln. Sorge für ruhige Abläufe und ausreichend Pausen.
- Maulkorbmanagement: Lehre den sicheren Einsatz von Maulschlingen oder Maulkörben für Situationen, in denen Hunde aus Schmerz reflexhaft schnappen könnten.
- Stop-Signal: Halte eine klare Regelung bereit, mit der jede Person die Übung sofort abbrechen kann, wenn sich ein Hund unwohl fühlt.
Didaktik & Kursformat
Der Kurs sollte praxisnah, verständlich und gut strukturiert sein, damit alle Teilnehmenden das Gelernte im Ernstfall sicher anwenden können.
Zielgruppe
Die Hauptzielgruppe sind Hundehalter:innen ohne Vorkenntnisse, die lernen möchten, im Notfall richtig zu handeln. Für besonders interessierte Teilnehmende oder Fachkreise (z. B. Hundetrainer:innen, Tierpfleger:innen) lässt sich ein Aufbaukurs für Fortgeschrittene mit zusätzlichen Themen wie erweiterten Notfallmaßnahmen oder vertiefter Anatomie anbieten.
Dauer und Gruppengröße
Bewährt haben sich kompakte Kurse von 3–4 Stunden oder zwei Einheiten à 2 Stunden. Kleine Gruppen von 8–12 Personen ermöglichen individuelles Üben und ausreichend Zeit für Fragen und Feedback.
Methodenmix
Für nachhaltiges Lernen sorgt eine Kombination aus:
- Impulsvorträgen für die Vermittlung von Grundlagenwissen.
- Fallbeispielen, um reale Notfallsituationen zu analysieren.
- Stationstraining für das praktische Üben von Druckverbänden, Atemwegsfreilegung, stabiler Seitenlage oder dem richtigen Notruf.
- Kurztests oder Mini-Quizzes, um das Verständnis zu überprüfen.
- Zertifikatsausgabe, die den Lernerfolg dokumentiert und den Teilnehmenden ein Erfolgserlebnis bietet.
Tierwohl
Das Wohl der Hunde steht jederzeit an erster Stelle. Setze auf Low-Stress-Handling, plane klare Abbruchkriterien und verzichte konsequent auf Fixierungen. Sämtliche Inhalte sollten einen direkten Bezug zur tierärztlichen Notfallversorgung haben, sodass klar wird, dass Erste Hilfe lediglich die Zeit bis zur professionellen Behandlung überbrückt.
Beispiel-Ablauf für 3,5 Stunden
Ein bewährtes Kurskonzept kann zum Beispiel so aussehen:
- Einführung & Notfallkette (20 Minuten): Sicherheit, Überblick, Notruf und Transportorganisation.
- Vitalzeichen & Check (20 Minuten): Atmung, Puls, Kapillarfüllung, Bewusstsein und Schockzeichen erkennen.
- Atemnot/Erstickung (30 Minuten): Warnsignale erkennen, Maulöffnung absichern, keine blinden Griffe, Verhalten bei Bewusstlosigkeit.
- Blutungen & Wundversorgung (35 Minuten): Druckverband, Polsterung, Immobilisation, klare Indikationen für sofortige tierärztliche Versorgung.
- CPR/CPCR nach aktuellen Leitlinien (45 Minuten): Lagewahl je nach Brustform, 100–120 Kompressionen pro Minute, 30:2 ohne Intubation, Team-Ablauf in 2-Minuten-Zyklen.
- Hitze/Kälte, Vergiftung, Krampf (35 Minuten): Richtige Kühl- und Wärmemethoden, Notfallkontakte, Umgang mit Anfällen.
- Transport, Dokumentation & Nachsorge (20 Minuten): Stabile Lagerung, sichere Übergabe in der Tierarztpraxis, Nachbesprechung.
- Abschlussquiz & Zertifikat (15 Minuten): Kurze Lernzielkontrolle und offizielle Bestätigung der Teilnahme.
Ausstattung & Materialien (Checkliste)
Eine durchdachte Ausrüstung erleichtert den Kursablauf, erhöht die Sicherheit und verbessert den Lernerfolg.
Didaktik
- Hunde-CPR-Puppe für Reanimationsübungen.
- Demo-Hundeskelett oder anatomische Modelle/Bilder zur Veranschaulichung der inneren Strukturen.
- Flipchart oder Beamer für Präsentationen und Ablaufschemata.
Erste-Hilfe-Materialien
- Maulkörbe und Schlingen in verschiedenen Größen
- Sterile Kompressen, Mullbinden, elastische Binden, Dreieckstücher
- Pflaster, Tape und Wundspüllösung (NaCl 0,9 %)
- Einmalhandschuhe, Rettungsdecke, Kühlpacks
- Fieberthermometer, Schere, Pinzette, Zeckenzange
Organisation
- Teilnehmerlisten mit Notfallkontakten
- Notfallnummernkarten für alle Teilnehmenden
- Einverständniserklärungen, AGB und Haftungsausschlüsse
- Zertifikate zur Bestätigung des Kursabschlusses
Mit dieser sorgfältigen Vorbereitung – von der Versicherung über das Kursdesign bis zur Ausstattung – schaffst du die Grundlage für einen rechtssicheren, tierschutzkonformen und lehrreichen Erste-Hilfe-Kurs für Hunde.
Vorlagen zum direkten Einsatz
Gut vorbereitete Unterlagen erleichtern den Kursablauf, schaffen Transparenz und geben den Teilnehmenden eine klare Orientierung. Die folgenden Vorlagen kannst du direkt übernehmen und bei Bedarf an dein Kurskonzept anpassen.
Kursziele (Kurztext)
„Die Teilnehmenden erkennen lebensbedrohliche Notfälle beim Hund, setzen grundlegende Erste-Hilfe-Maßnahmen sicher um – darunter Druckverband, Atemwege freimachen, stabile Lagerung und sicherer Transport – und können eine Herz-Lungen-Wiederbelebung (CPR) nach den aktuellen RECOVER-Grundlagen durchführen, bis tierärztliche Hilfe übernimmt.“
Dieser Zieltext eignet sich für Einladungen, Flyer, Webseiten und Zertifikate. Er beschreibt klar den Lernerfolg und grenzt den Kurs von tierärztlicher Behandlung ab.
Muster-Agenda (3,5 Stunden)
Die folgende Agenda bietet einen bewährten Ablauf für einen halbtägigen Kurs. Sie lässt sich flexibel anpassen – etwa für Aufbaukurse oder erweiterte Praxisteile.
- Einführung & Notfallkette (20 Minuten): Sicherheit, Überblick, Alarmierung des Tierarztes, Transportorganisation.
- Vitalzeichen & Check (20 Minuten): Atmung, Puls, Kapillarfüllung, Bewusstsein und Schockzeichen erkennen.
- Atemnot/Erstickung (30 Minuten): Gefahren erkennen, Maulöffnung sichern, keine blinden Griffe, Erste-Hilfe bei Bewusstlosigkeit.
- Blutungen & Wundversorgung (35 Minuten): Druckverband anlegen, Wunden abpolstern, Immobilisation, Indikation für sofortige tierärztliche Versorgung.
Pause von ca. 10 Minuten
- CPR/CPCR nach RECOVER (45 Minuten): Lagerung je nach Brustform, 100–120 Kompressionen pro Minute, 30:2 ohne Intubation, Team-Ablauf in 2-Minuten-Zyklen.
- Hitze/Kälte, Vergiftung, Krampf (35 Minuten): Kühl- und Wärmemethoden, Notfallkontakte, Maßnahmen bei Anfällen.
- Transport, Dokumentation & Nachsorge (20 Minuten): Stabile Seitenlage, sichere Übergabe an die Tierarztpraxis, wichtige Nachsorgeschritte.
- Abschlussquiz & Zertifikat (15 Minuten): Kurze Lernzielkontrolle und Ausgabe der Teilnahmezertifikate.
Teilnahmebedingungen (Auszug)
Diese Punkte sollten in den AGB oder der Kursvereinbarung enthalten sein und von allen Teilnehmenden vor Kursbeginn bestätigt werden:
- Der Kurs ersetzt keine tierärztliche Behandlung. Bei Verdacht auf einen Notfall wird immer unverzüglich tierärztliche Hilfe alarmiert.
- Praxisübungen erfolgen primär an Modellen und Dummies. Reale Hundedemonstrationen sind auf kurze, stressfreie Sequenzen beschränkt und werden nur mit trainierten, freiwilligen Hunden durchgeführt. Maulschlinge oder Maulkorb kommen nur nach Einschätzung der Kursleitung und zum Schutz des Hundes zum Einsatz.
- Die Teilnahme erfolgt auf eigene Verantwortung. Bitte bringe geeignete, rutschfeste Kleidung und Schuhe mit und informiere die Kursleitung vorab über gesundheitliche Einschränkungen.
Mini-Prüfung (Beispielfragen)
Ein kurzer Test fördert die Lernerinnerung und gibt den Teilnehmenden Sicherheit für den Ernstfall. Beispielhafte Fragen:
- Wie lautet die empfohlene Kompressionsfrequenz bei der Hunde-CPR? (Antwort: 100–120 pro Minute)
- Nenne drei typische Schockzeichen beim Hund. (Antwort: blasse Schleimhäute, schneller Puls, Kollaps)
- Was ist bei Erstickungsverdacht unbedingt zu vermeiden? (Antwort: blindes Greifen in den Rachen, da dies das Objekt weiter nach hinten schieben kann)
Zertifikatstext (Muster)
„Hiermit bestätigen wir, dass [Name] am [Datum] den Kurs „Erste Hilfe am Hund“ (3,5 Stunden) mit den Inhalten Notfallkette, Vitalzeichen-Check, Blutstillung, Atemwegsmanagement und Herz-Lungen-Wiederbelebung (CPR) nach RECOVER-Grundlagen erfolgreich absolviert hat.“
Dieser Text kann für ein offizielles Teilnahmezertifikat übernommen und mit Logo, Unterschrift und Stempel ergänzt werden.
Organisation & Qualität
Die Qualität des Kurses hängt stark von der Vorbereitung und kontinuierlichen Weiterentwicklung ab.
Kooperationen und fachlicher Beirat
Eine Kooperation mit einer Tierarztpraxis oder Tierklinik als fachlicher Beirat verleiht dem Kurs zusätzliche Glaubwürdigkeit. Gastreferate oder die Anwesenheit einer Tierärztin oder eines Tierarztes erhöhen den fachlichen Wert und schaffen Vertrauen bei den Teilnehmenden.
Feedback & Qualitätskontrolle
Führe nach jedem Kurs eine Kurzumfrage durch – zum Beispiel mit einer Selbsteinschätzung der Teilnehmenden vor und nach dem Kurs oder einem Net-Promoter-Score (NPS). Überarbeite die Inhalte jährlich entsprechend neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse, etwa aus den RECOVER-Leitlinien oder Empfehlungen von veterinärmedizinischen Fachverbänden.
Marketing & Kommunikation
Stelle den praktischen Nutzen deines Kurses klar heraus: Sicherheit im Notfall, Handlungsfähigkeit und Tierwohl. Authentische Fotos von Übungsstationen, eine übersichtliche Online-Anmeldung mit Wartelistenfunktion und gezielte Rabatte für Tierschutzorganisationen oder Haushalte mit mehreren Hunden können die Reichweite und Attraktivität deines Angebots deutlich steigern.
Weiterführende Quellen für Kursunterlagen
Zur Vertiefung und für Handouts empfiehlt sich die regelmäßige Sichtung anerkannter Fachquellen:
- RECOVER 2024 Leitlinien (Basic Life Support, Advanced Life Support, Monitoring) für die aktuellsten Reanimationsstandards.
- AVMA, Blue Cross und RSPCA für laiengerechte Notfalltipps und Empfehlungen zur Erstversorgung.
- Rechtliche Grundlagen: Schweizer Bundes- und Kantonsrecht (BLV), deutsches Tierschutzgesetz § 11, österreichische Gewerbeordnung und länderspezifische Hundehaltegesetze.
Mit diesen Vorlagen und Hinweisen stellst du sicher, dass dein Erste-Hilfe-Kurs inhaltlich klar strukturiert, rechtlich sauber und fachlich auf dem neuesten Stand bleibt.
Fazit
Mit aktueller Leitlinie (RECOVER), klaren didaktischen Bausteinen, tierschutzfreundlicher Praxis, sauberer Haftungs-/Versicherungsbasis und lokal abgeklärten Rechtsfragen bietest du einen Kurs, der wirklich hilft – praxisnah, sicher und verantwortungsvoll.



