Die Frage, wann man von Welpenfutter auf Junghundefutter (auch als Adult- oder Erwachsenenfutter bezeichnet) umstellen sollte, ist entscheidend für das gesunde Wachstum und die langfristige Gesundheit deines Hundes. Hier findest du eine konkrete und klare Anleitung, um die richtige Entscheidung für deinen Hund zu treffen.
Warum überhaupt wechseln?
Welpenfutter ist speziell formuliert, um die hohen Anforderungen an Nährstoffe während der intensiven Wachstumsphase eines jungen Hundes zu decken. Es enthält höhere Mengen an Protein, Fett, Kalzium und anderen wichtigen Nährstoffen. Sobald dein Hund seine Hauptwachstumsphase durchlaufen hat, sind diese hohen Nährstoffmengen jedoch nicht mehr notwendig und können bei längerem Einsatz sogar schädlich sein, da sie zu Übergewicht oder Skelettproblemen führen könnten.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Wechsel?
Der Zeitpunkt für den Wechsel auf Junghundefutter hängt von der Rasse und der Größe deines Hundes ab:
- Kleine Rassen (bis 10 kg Endgewicht): Diese Hunde erreichen ihre volle Größe oft schon zwischen 8 und 10 Monaten. Daher kann der Wechsel auf Junghundefutter bereits in diesem Alter erfolgen.
- Mittlere Rassen (10-25 kg Endgewicht): Hier wird häufig empfohlen, ab etwa 12 Monaten auf Junghundefutter umzusteigen. Diese Hunde wachsen etwas langsamer, sodass sie bis zu einem Jahr Welpenfutter benötigen.
- Große Rassen (über 25 kg Endgewicht): Große Hunde benötigen eine längere Wachstumsphase und sollten oft bis zum Alter von 18 Monaten oder sogar länger Welpenfutter erhalten. Dies hilft, eine gleichmäßige Entwicklung des Skeletts zu fördern und das Risiko von Gelenkproblemen zu minimieren.
Wie erkenne ich, dass mein Hund bereit für den Wechsel ist?
Ein Zeichen dafür, dass dein Hund bereit für den Wechsel auf Junghundefutter ist, ist das Erreichen von etwa 80-90 % seines voraussichtlichen Endgewichts. Bei großen Rassen kann dies erst mit 12-18 Monaten der Fall sein, während kleine Rassen dieses Gewicht schon mit 8-10 Monaten erreichen. Ein weiteres Anzeichen ist das Ausbleiben von deutlichen Wachstumsschüben, was darauf hinweist, dass der Hund seine Hauptwachstumsphase abgeschlossen hat.
Der Übergang auf Junghundefutter
- Schrittweise Umstellung: Um Verdauungsprobleme zu vermeiden, solltest du das Welpenfutter schrittweise über einen Zeitraum von 7-10 Tagen durch das Junghundefutter ersetzen. Mische das neue Futter in kleinen Mengen unter das alte Futter und erhöhe den Anteil des Junghundefutters täglich.
- Überwachung der Gesundheit: Während der Umstellungsphase solltest du das Gewicht und die Gesundheit deines Hundes genau beobachten. Ein plötzlicher Gewichtsverlust oder eine Veränderung im Verhalten könnten Hinweise darauf sein, dass die Umstellung zu schnell erfolgt oder das neue Futter nicht optimal ist.
Wichtige Nährstoffanpassungen
Mit der Umstellung auf Junghundefutter wird der Proteingehalt in der Nahrung etwas reduziert, um ein zu schnelles Wachstum zu vermeiden. Auch die Mengen an Kalzium und Phosphor werden angepasst, um ein ausgewogenes Wachstum des Skeletts zu gewährleisten. Zu viel Kalzium kann bei jungen Hunden zu Knochenanomalien führen, weshalb das Kalzium-Phosphor-Verhältnis sorgfältig überwacht werden muss.
Fragen und Antworten
Warum ist es wichtig, von Welpenfutter auf Junghundefutter umzusteigen?
Welpenfutter enthält höhere Mengen an Protein, Fett und Kalzium, die für das Wachstum notwendig sind. Sobald der Hund seine Hauptwachstumsphase abgeschlossen hat, benötigt er nicht mehr diese hohen Nährstoffmengen. Ein zu langes Füttern mit Welpenfutter kann zu Übergewicht und Skelettproblemen führen.
Wann sollte ich bei meinem Hund den Wechsel auf Junghundefutter vornehmen?
Der Zeitpunkt hängt von der Rasse und der Größe des Hundes ab:
- Kleine Rassen: Umstellung oft zwischen 8 und 10 Monaten.
- Mittlere Rassen: Wechsel ab etwa 12 Monaten.
- Große Rassen: Wechsel erst mit 18 Monaten oder später.
Wie erkenne ich, dass mein Hund bereit für den Wechsel ist?
Ein guter Indikator ist, wenn der Hund etwa 80-90 % seines Endgewichts erreicht hat. Dies variiert je nach Rasse und kann zwischen 8 Monaten und 18 Monaten liegen .
Wie stelle ich meinen Hund am besten von Welpenfutter auf Junghundefutter um?
Die Umstellung sollte schrittweise über 7-10 Tage erfolgen. Beginne damit, das neue Futter in kleinen Mengen unter das alte Futter zu mischen, und erhöhe den Anteil des neuen Futters täglich. Beobachte dabei das Gewicht und die Gesundheit deines Hundes.
Was passiert, wenn ich zu früh oder zu spät wechsle?
Ein zu früher Wechsel kann dazu führen, dass dein Hund nicht ausreichend Nährstoffe für sein Wachstum erhält. Ein zu später Wechsel kann hingegen zu Übergewicht und Skelettproblemen führen, da das Welpenfutter zu reichhaltig für einen ausgewachsenen Hund ist .
Gibt es spezielle Futterbedürfnisse für große Rassen während der Umstellung?
Ja, besonders bei großen Rassen ist es wichtig, das Kalzium-Phosphor-Verhältnis im Futter genau zu überwachen. Ein zu hoher Kalziumgehalt kann zu Knochenproblemen führen, weshalb bei großen Rassen oft empfohlen wird, das Welpenfutter länger zu geben und auf ein spezielles Junghundefutter für große Rassen umzusteigen.
Sollte ich meinen Tierarzt vor dem Wechsel konsultieren?
Ja, es ist immer ratsam, den Tierarzt zu konsultieren, um sicherzustellen, dass der Wechselzeitpunkt und das neue Futter den individuellen Bedürfnissen deines Hundes entsprechen .
Kann ich Junghundefutter selbst zubereiten?
Selbst zusammengestellte Rationen erfordern ein tiefes Wissen über die Nährstoffbedürfnisse des Hundes. Es ist schwierig, eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen, weshalb kommerzielles Junghundefutter oft die bessere und sicherere Wahl ist. Wenn du dennoch selbst kochen möchtest, sollte dies in enger Absprache mit einem Tierarzt oder Ernährungsberater erfolgen.
Mythen die sich hartnäckig halten
Welpenfutter ist immer besser als Junghundefutter, egal wie alt der Hund ist.
Realität: Welpenfutter ist speziell auf die Bedürfnisse von wachsenden Hunden abgestimmt, aber nach einer bestimmten Wachstumsphase benötigt der Hund nicht mehr die hohen Mengen an Nährstoffen, die in Welpenfutter enthalten sind. Weiterhin Welpenfutter zu geben, wenn der Hund diese Nährstoffe nicht mehr benötigt, kann zu Übergewicht und anderen gesundheitlichen Problemen führen.
Eine hohe Proteinaufnahme führt zu Skelettproblemen bei Welpen.
Realität: Studien zeigen, dass Protein allein nicht die Ursache für Skelettprobleme ist. Probleme treten eher auf, wenn zu viel Energie zugeführt wird oder das Kalzium-Phosphor-Verhältnis unausgewogen ist. Eine ausreichende Proteinversorgung ist für den Muskelaufbau wichtig, während eine übermäßige Energiezufuhr das Hauptproblem darstellt .
Ein später Wechsel auf Junghundefutter sorgt für ein maximales Wachstum.
Realität: Der genetisch festgelegte Endzustand, wie Größe und Gewicht, kann durch Ernährung nicht verändert werden. Stattdessen sollte ein „optimales Wachstum“ angestrebt werden, bei dem der Hund gesund und ohne Überlastung des Skelettsystems heranwächst. Ein zu langes Füttern von Welpenfutter kann das Risiko für Übergewicht und Skelettprobleme erhöhen.
Es ist sicher, Welpenfutter mit selbstgemachten Ergänzungen zu kombinieren.
Realität: Viele Hundebesitzer denken, dass die Zugabe von Ergänzungen wie Kalzium oder Vitaminen zum Welpenfutter gut ist, um die Gesundheit ihres Hundes zu fördern. Tatsächlich kann dies jedoch zu gefährlichen Ungleichgewichten führen, insbesondere bei Kalzium, was zu schwerwiegenden Skelettproblemen führen kann .
Welpenfutter kann bedenkenlos für große Rassen verwendet werden, solange der Hund wächst.
Realität: Große Rassen haben spezifische Ernährungsbedürfnisse, und die fortlaufende Fütterung von Standard-Welpenfutter kann bei diesen Rassen zu einem unausgewogenen Kalzium-Phosphor-Verhältnis führen. Große Rassen benötigen oft spezielles Welpenfutter, das ihre spezifischen Bedürfnisse berücksichtigt, um Skelettentwicklungsstörungen zu vermeiden
Fazit
Der Wechsel von Welpenfutter auf Junghundefutter ist ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass dein Hund gesund aufwächst. Der richtige Zeitpunkt hängt von der Rasse und Größe deines Hundes ab, aber im Allgemeinen sollte der Wechsel erfolgen, wenn der Hund etwa 80-90 % seines Endgewichts erreicht hat. Eine schrittweise Umstellung und die Überwachung der Gesundheit deines Hundes sind dabei entscheidend, um eine reibungslose Transition zu gewährleisten. Konsultiere bei Unsicherheiten immer deinen Tierarzt, um die besten Entscheidungen für deinen Hund zu treffen.