Tierische Nebenprodukte im Hundefutter: Nützliche Zutaten oder Abfallprodukte?

Tierische Nebenprodukte im Hundefutter sorgen immer wieder für Diskussionen. Doch was genau steckt hinter diesem Begriff, und sind sie wirklich gut oder schlecht für deinen Hund? Viele Hundebesitzer sind unsicher, ob sie Futter mit tierischen Nebenprodukten kaufen sollen oder lieber darauf verzichten. Dabei können diese Bestandteile wertvolle Nährstoffe liefern – vorausgesetzt, sie stammen aus einer hochwertigen Quelle. Hier erfährst du, was tierische Nebenprodukte sind, warum ihre Qualität umstritten ist und worauf du beim Kauf von Hundefutter achten solltest. Ausserdem werfen wir einen Blick auf die gesundheitlichen Vorteile sowie mögliche Risiken und klären, ob Futter ohne tierische Nebenprodukte die bessere Wahl ist.

Was sind tierische Nebenprodukte?

Tierische Nebenprodukte sind Bestandteile von Tieren, die bei der Fleischproduktion anfallen, jedoch nicht direkt für den menschlichen Verzehr genutzt werden.

Diese umfassen all jene Bestandteile eines Tieres, die nicht als „Muskelfleisch“ gelten. Während Muskelfleisch häufig als Hauptzutat in hochwertigen Hundefuttersorten deklariert wird, gehören zu den tierischen Nebenprodukten beispielsweise Innereien, Organe, Knochen und auch Fette. Diese Nebenprodukte werden oft verarbeitet und als Zutat in Hundefutter verwendet.

• Innereien: Organe wie Leber, Niere, Herz und Lunge gehören zu den tierischen Nebenprodukten, die häufig in Hundefutter vorkommen.
• Knochen werden meist zu Knochenmehl verarbeitet und in vielen Futtersorten als Quelle für Mineralien eingesetzt.
• Tierische Fette und Fettgewebe werden häufig in Hundefutter verwendet, um den Energiegehalt zu erhöhen und die Nährstoffzusammensetzung zu verbessern.
• Blut wird häufig in getrockneter oder pulverisierter Form verwendet und dient als Proteinquelle in verschiedenen Futtersorten.
• Sehnen, Haut und Bindegewebe: Diese Teile werden ebenfalls als Nebenprodukte betrachtet und können in verarbeiteter Form im Hundefutter enthalten sein.

Unterscheidung zwischen hochwertigen und minderwertigen Nebenprodukten

Nicht alle tierischen Nebenprodukte sind gleich – es gibt deutliche Unterschiede in der Qualität und dem Nährwert. Hochwertige tierische Nebenprodukte können eine wertvolle Quelle für Nährstoffe sein, während minderwertige Bestandteile oft als reine Füllstoffe dienen und weniger Nutzen für die Gesundheit deines Hundes haben.

Hochwertige Bestandteile

• Innereien und Organe (z.B. Leber, Niere, Herz, Lunge) sind reich an Vitaminen, insbesondere B-Vitaminen, sowie Mineralien wie Eisen, Zink und Kupfer. Sie unterstützen wichtige Körperfunktionen wie den Stoffwechsel, die Blutbildung und die Zellregeneration. Leber ist zum Beispiel besonders reich an Vitamin A, das für die Sehkraft und das Immunsystem deines Hundes wichtig ist.
• Knochen, oft in Form von Knochenmehl, liefern wertvolle Mineralien wie Kalzium und Phosphor, die essenziell für den Knochenaufbau und die Zahngesundheit deines Hundes sind. Diese Mineralien unterstützen das Skelett und stärken die Zähne.
• Tierisches Fett ist eine wichtige Energiequelle für Hunde und liefert essentielle Fettsäuren wie Omega-3 und Omega-6. Diese tragen zur Gesundheit von Haut und Fell bei und unterstützen die Herz-Kreislauf-Funktion.
• Blut, das häufig in getrockneter Form verwendet wird, ist eine hervorragende Proteinquelle und enthält zusätzlich wertvolle Mineralien wie Eisen, das die Sauerstoffversorgung im Körper deines Hundes unterstützt.
• Bestandteile wie Sehnen, Haut und Bindegewebe sind reich an Kollagen, das zur Gesundheit von Gelenken und Gewebe beiträgt. Kollagen unterstützt die Elastizität und Regeneration des Bindegewebes und fördert die Beweglichkeit deines Hundes.

Minderwertige Bestandteile

• Federn, Schnäbel, Hufe und Hörner: Diese Bestandteile bestehen hauptsächlich aus Keratin, einem Protein, das für Hunde schwer verdaulich ist und kaum nennenswerte Nährstoffe liefert. Sie haben keinen wirklichen Nutzen für die Gesundheit deines Hundes und sind in der Regel nur dazu da, das Volumen des Futters zu erhöhen.
• Getrocknete Fische oder Meeresfrüchte: Diese können in minderwertigem Futter enthalten sein, wenn sie von unzureichend kontrollierten Quellen stammen und möglicherweise nicht den erforderlichen hygienischen Standards entsprechen.
• Die Qualität von Nebenprodukten, bei denen die Tiere aus Massentierhaltung stammen oder von denen bekannt ist, dass sie krank oder unter schlechten Bedingungen gehalten wurden, kann stark beeinträchtigt sein.
• Manchmal wird leider auch minderwertige Haut oder Fett verwendet, die überflüssig sind oder von Tieren stammen, die nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt sind. Diese können eine hohe Menge an gesättigten Fettsäuren enthalten und sind oft schwer verdaulich.
• Futter, bei dem die Zutaten einfach als „tierische Nebenprodukte“ deklariert sind, ohne spezifische Informationen über die Herkunft oder Art der verwendeten Bestandteile zu geben, kann alles von organischen Abfällen bis zu nicht verzehrbaren Teilen von Tieren umfassen.

Potenzielle Risiken minderwertiger tierischer Nebenprodukte

Minderwertige tierische Nebenprodukte können verschiedene gesundheitliche Risiken für deinen Hund mit sich bringen. Diese Zutaten bieten oft nur begrenzte Nährstoffe und können schwer verdaulich sein, was zu Verdauungsproblemen wie Blähungen, Durchfall oder Erbrechen führen kann. Darüber hinaus können sie Allergien oder Unverträglichkeiten auslösen, insbesondere wenn dein Hund auf bestimmte tierische Proteine empfindlich reagiert. In extremen Fällen könnten minderwertige Zutaten auch Schadstoffe oder Krankheitserreger enthalten, die aus schlechter Herkunft oder unzureichender Verarbeitung stammen.

Um die Gesundheit deines Hundes zu schützen, ist es wichtig, auf die Qualität der Inhaltsstoffe im Hundefutter zu achten und im Zweifelsfall auf hochwertigere Alternativen zurückzugreifen.

Die Wahl des richtigen Hundefutters

Bei der Wahl des richtigen Hundefutters stehen Hundebesitzer oft vor der Frage, ob sie Futter wählen sollen, das ausschliesslich Muskelfleisch enthält, oder ob sie auch solche mit tierischen Nebenprodukten in Betracht ziehen sollten. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile, die es zu berücksichtigen gilt.

Insgesamt hängt die Entscheidung, ob du Hundefutter mit oder ohne tierische Nebenprodukte wählst, von den individuellen Bedürfnissen deines Hundes, deinem Budget und deinen persönlichen Vorlieben ab. Während Futter mit ausschliesslich Muskelfleisch eine hohe Qualität und Transparenz bietet, können tierische Nebenprodukte in moderater Qualität ebenfalls wertvolle Nährstoffe liefern.

Es ist wichtig, die Zutatenliste sorgfältig zu prüfen und im Zweifelsfall auf hochwertiges Futter zurückzugreifen, das die Bedürfnisse deines Hundes optimal erfüllt.

Vor- und Nachteile von Hundefutter aus Muskelfleisch

Hundefutter, das ausschliesslich aus Muskelfleisch besteht, bietet in der Regel eine höhere Qualität, da es essentielle Nährstoffe wie Proteine, Vitamine und Mineralien liefert, die für die Gesundheit deines Hundes wichtig sind. Zudem kann es für Hunde mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Allergien besser verträglich sein, da es weniger komplexe Zutaten enthält. Oftmals sind Futtersorten mit Muskelfleisch transparent deklariert, sodass du genau weisst, woher die Zutaten stammen.

Allerdings ist Hundefutter aus reinem Muskelfleisch häufig teurer, da die Herstellung aufwendiger ist. Ausserdem kann die Nährstoffvielfalt eingeschränkt sein, da die Vorteile, die tierische Nebenprodukte wie Innereien oder Knochen bieten, fehlen.

Vor- und Nachteile von Hundefutter mit tierischen Nebenprodukten

Auf der anderen Seite bietet Hundefutter mit tierischen Nebenprodukten eine breitere Palette von Nährstoffen. Hochwertige Innereien liefern Vitamine, Mineralien und essentielle Fettsäuren, die zur allgemeinen Gesundheit deines Hundes beitragen können. Zudem ist dieses Futter oft kostengünstiger, was für viele Hundebesitzer ein wichtiger Faktor ist.

Allerdings variiert die Qualität der tierischen Nebenprodukte stark, was bedeutet, dass minderwertige Zutaten die Nährstoffaufnahme deines Hundes beeinträchtigen könnten. Auch können einige Hunde auf bestimmte tierische Nebenprodukte empfindlich reagieren, was zu Verdauungsproblemen oder Allergien führen kann.

Antworten auf die häufigsten Fragen

Sind tierische Nebenprodukte automatisch schlecht bzw. ungesund?

Nein, tierische Nebenprodukte sind nicht automatisch schlecht oder ungesund. Die Qualität und Art der verwendeten Nebenprodukte spielen eine entscheidende Rolle. Hochwertige tierische Nebenprodukte, wie Innereien oder bestimmte tierische Fette, können wichtige Nährstoffe liefern. Minderwertige Nebenprodukte hingegen, die aus unklaren Quellen stammen, können gesundheitliche Risiken bergen.

Warum ist Hundefutter mit tierischen Nebenprodukten oft günstiger?

Hundefutter mit tierischen Nebenprodukten ist oft günstiger, da diese Zutaten in der Regel weniger kosten als hochwertiges Muskelfleisch. Viele Hersteller nutzen tierische Nebenprodukte, um die Produktionskosten zu senken, was sich in einem niedrigeren Verkaufspreis niederschlägt. Es ist jedoch wichtig, die Qualität der Nebenprodukte zu berücksichtigen, da diese stark variieren kann.

Wie erkenne ich, welche tierischen Nebenprodukte Hundefutter enthält?

Um herauszufinden, welche tierischen Nebenprodukte in einem Hundefutter enthalten sind, solltest du die Zutatenliste auf der Verpackung genau lesen. Hochwertige Futterhersteller geben oft spezifische Informationen über die verwendeten tierischen Nebenprodukte an, wie zum Beispiel „Rinderleber“ oder „Hühnerherzen“.

Wenn die Zutaten lediglich als „tierische Nebenprodukte“ deklariert sind, kann das ein Hinweis auf niedrigere Qualität sein.

Die Bestandteile auf dem Hundefutter sind nicht genau deklariert. Was kann ich tun?

Wenn die Bestandteile eines Hundefutters nicht genau deklariert sind, empfiehlt es sich, den Hersteller direkt zu kontaktieren und nach weiteren Informationen zu fragen.

Zudem kannst du in Tierfachgeschäften nach Empfehlungen für hochwertige Hundefutter suchen oder dich an einen Tierarzt oder Ernährungsberater für Haustiere wenden, um sicherzustellen, dass dein Hund ein qualitativ hochwertiges Futter erhält.

Wie kontrollieren Hundefutter-Hersteller die Qualität tierischer Nebenprodukte?

Hundefutter-Hersteller sollten strenge Qualitätskontrollen durchführen, um sicherzustellen, dass die tierischen Nebenprodukte, die sie verwenden, sicher und nahrhaft sind. Dazu gehören regelmässige Tests auf Schadstoffe, Überprüfungen der Herkunft der Zutaten sowie die Einhaltung von Hygiene- und Sicherheitsstandards. Viele namhafte Hersteller lassen ihre Produkte zudem von unabhängigen Labors testen.

Kann ich tierische Nebenprodukte in der BARF-Ernährung einsetzen? Wie?

Ja, tierische Nebenprodukte können in der BARF-Ernährung (Biologisch Artgerechte Rohfütterung) eingesetzt werden. Hochwertige Innereien, wie Leber, Niere oder Herz, sind besonders nährstoffreich und können als Ergänzung zum Futter dienen. Es ist jedoch wichtig, die richtigen Anteile zu beachten und sicherzustellen, dass die Nebenprodukte frisch und von vertrauenswürdigen Quellen stammen.