Die artgerechte Rohfütterung, kurz BARF (Biologisch Artgerechtes Rohes Futter), erfreut sich bei Hundehaltern grosser Beliebtheit. Doch nicht immer ist es möglich, frisches BARF-Futter zuzubereiten oder zu lagern. Hier kommt BARF-Trockenfutter ins Spiel – eine moderne, praktische Alternative zur klassischen Rohfütterung.
In diesem Ratgeber erfährst Du alles über BARF-Trockenfutter: Was es ist, wie es funktioniert und für welche Hunde es geeignet ist.
Was ist BARF-Trockenfutter?
BARF-Trockenfutter basiert auf der Philosophie der Rohfütterung, wird jedoch schonend getrocknet, um eine längere Haltbarkeit und einfache Lagerung zu ermöglichen. Dabei werden die ursprünglichen Zutaten, wie Fleisch, Gemüse und Kräuter, entweder gefriergetrocknet oder luftgetrocknet.
Inhaltsstoffe von BARF-Trockenfutter
- Hoher Fleischanteil: Muskel- und Innereienfleisch sowie Knochenmehl.
- Obst und Gemüse: Für Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe.
- Kräuter und Öle: Lachsöl oder Leinöl zur Förderung von Haut- und Fellgesundheit.
- Keine künstlichen Zusatzstoffe: BARF-Trockenfutter kommt ohne Aromen, Farbstoffe oder Konservierungsstoffe aus.
Vorteile von BARF-Trockenfutter
Praktisch und flexibel:
- Kein Auftauen oder Zubereiten nötig.
- Ideal für Reisen oder bei eingeschränkten Lagermöglichkeiten.
Natürliche Ernährung:
- Der hohe Fleischanteil und die schonende Verarbeitung sorgen für eine artgerechte Ernährung.
Lange Haltbarkeit:
- Durch die Trocknung bleibt das Futter lange frisch, ohne dass chemische Konservierungsstoffe nötig sind.
Schonende Verarbeitung:
- Gefrier- oder Lufttrocknung bewahren Vitamine, Mineralstoffe und Enzyme besser als herkömmliche industrielle Verfahren.
Individuell anpassbar:
- Viele Produkte können nach Belieben mit Wasser aufgeweicht werden, um die Feuchtigkeitsaufnahme zu fördern.
Unterschiede zu klassischem Trockenfutter
Merkmal | BARF-Trockenfutter | Herkömmliches Trockenfutter |
Herstellung | Schonend getrocknet | Hoch erhitzt (Extrusion) |
Fleischanteil | Hoch, oft 60 % und mehr | Oft geringer, mit Nebenprodukten |
Zusatzstoffe | Keine künstlichen Zusätze | Häufig künstliche Aromen/Farben |
Nährstoffgehalt | Hoher Erhalt von Nährstoffen | Teilweise Verlust durch Erhitzen |
Für welche Hunde ist BARF-Trockenfutter geeignet?
BARF-Trockenfutter eignet sich besonders für:
- Hunde, die BARF gewohnt sind: Wenn frisches BARF vorübergehend nicht verfügbar ist (z. B. auf Reisen).
- Hunde mit Allergien oder Unverträglichkeiten: Da BARF-Trockenfutter häufig getreidefrei ist und aus wenigen, natürlichen Zutaten besteht.
- Hundehalter, die den BARF-Aufwand scheuen: Es bietet eine gute Alternative, wenn der Aufwand für die Zubereitung von rohem Futter zu hoch ist.
So fütterst Du BARF-Trockenfutter richtig
- Mengenanpassung: Halte Dich an die Herstellerangaben und passe die Futtermenge an das Gewicht, Alter und die Aktivität Deines Hundes an.
- Wasser hinzufügen: Viele BARF-Trockenfutter-Produkte können mit warmem Wasser eingeweicht werden. Das ist besonders empfehlenswert, um die Verdauung zu fördern und den Hund ausreichend mit Flüssigkeit zu versorgen.
- Abwechslung bieten: Auch wenn BARF-Trockenfutter ausgewogen ist, schätzen Hunde eine abwechslungsreiche Ernährung. Du kannst es mit frischem Gemüse, Quark oder hochwertigen Ölen ergänzen.
- Lagerung: Lagere das Futter an einem kühlen, trockenen Ort, um die Haltbarkeit zu gewährleisten.
Worauf solltest Du beim Kauf achten?
Beim Kauf von BARF-Trockenfutter solltest Du auf folgende Punkte achten:
- Hochwertige Zutaten: Vermeide Produkte mit Fleischnebenerzeugnissen, Füllstoffen oder künstlichen Zusatzstoffen.
- Transparente Deklaration: Der Hersteller sollte klar angeben, welche Zutaten enthalten sind und wie das Futter hergestellt wurde.
- Passende Zusammensetzung: Wähle ein Futter, das den individuellen Bedürfnissen Deines Hundes entspricht (z. B. für Welpen, Senioren oder Allergiker).
Vor- und Nachteile von BARF-Trockenfutter
Vorteile:
- Bequem und einfach zu lagern.
- Gute Nährstofferhaltung durch schonende Trocknung.
- Keine künstlichen Zusatzstoffe.
- Ideal für Hunde mit Unverträglichkeiten oder Allergien.
Nachteile:
- Höherer Preis im Vergleich zu herkömmlichem Trockenfutter.
- Weniger Feuchtigkeit als bei frischem BARF.
- Nicht vollständig “roh” – die Verarbeitung ist ein Kompromiss.
Fazit: Ist BARF-Trockenfutter die richtige Wahl?
BARF-Trockenfutter ist eine ausgezeichnete Option für Hundehalter, die die Vorteile der Rohfütterung schätzen, aber die Flexibilität von Trockenfutter benötigen. Es ist besonders praktisch für unterwegs, bei begrenztem Platz für die Lagerung von frischem Futter oder für Hundehalter, die weniger Aufwand bei der Fütterung wünschen.
Um die besten Ergebnisse zu erzielen, solltest Du auf hochwertige Produkte achten und die Ernährung individuell an Deinen Hund anpassen. Mit BARF-Trockenfutter bietest Du Deinem Hund eine gesunde, natürliche und ausgewogene Ernährung – auch wenn frisches BARF gerade nicht möglich ist.