Tierhaltung im Iran: Parlament fordert Hundeverbot

Verschiedene junge Haustiere

Es ist nicht das erste Mal, dass Abgeordnete die Haustierhaltung im Iran ins Visier nehmen – letztes Jahr versuchten sie, ein Gesetz zu verabschieden, das die Haltung jeglicher Art von Tieren als Haustiere verboten hätte. Die Frage der Tierhaltung im Iran ist kompliziert: der Islam lehrt zwar Barmherzigkeit und Respekt gegenüber Tieren, genauso gibt es aber auch religiöse Schriften, die bestimmte Tiere als unrein beschreiben.

Parlament strebt Verbot der Tierhaltung im Iran an

Bisherige Gesetzesentwürfe eines generellen Verbots der Haustierhaltung blieben bis dato erfolglos. Ende letzten Jahres berichtete ORF jedoch darüber, dass nun ein weiterer Gesetzesentwurf im Parlament zur Diskussion steht. Und dieser ähnelt dem letzten geplanten Verbot der Tierhaltung im Iran sehr stark.

Einige der umstrittenen Entwürfe mögen nicht nur hierzulande, sondern auch bei Tierfreunden im Iran für Irritation sorgen.

  • Geldstrafen für die Tierhaltung (darunter auch Hunde und Katzen)
  • Bussgelder für das Ausführen von Hunden in der Öffentlichkeit bis hin zur Festnahme der Hundehalter
  • Beschlagnahmung von Fahrzeugen, in denen Tiere mitgeführt werden
  • Verbot von Immobilien-Vermietung an Tierhalter

Politiker sehen Gesetz als “Schutz vor gefährlichen Tieren”

Vor allem konservativ gesinnte Geistliche im Iran sprechen sich gegen die Tierhaltung aus. In religiösen Schriften gelten nicht nur Schweine, sondern unter anderem auch Hunde als unreine Tiere.

Darüber hinaus zielen die Politiker es besonders auf die Gefahr ab, die scheinbar von Hunden ausgeht. Sogar die Polizei im Iran argumentiert, dass das Ausführen von Hunden an öffentlichen Plätzen häufig für Angst in der Bevölkerung sorge. In den sozialen Medien kursieren unzählige Aufnahmen von Hundeangriffen.

Tierhaltung im Iran: Haustierboom vs. Gesetzesentwurf

Die Corona-Pandemie und den damit einhergehenden “Haustierboom” gibt es genauso im Iran. Dementsprechend ist die Anzahl Tierhalter in den letzten zwei Jahren stark gestiegen.

Und obwohl es bereits diverse Festnahmen von Hundehaltern gab, halten die Tierfreunde an ihrer Liebe zum Tier fest. De facto musste die Polizei die Hundehalter aufgrund fehlender gesetzlicher Grundlagen ohnehin wieder freilassen.

Wir für unseren Teil sind gespannt, ob sich ein neues Gesetz zur Tierhaltung im Iran durchsetzen wird. Betrachten wir den ebenfalls steigenden Trend neu eröffneter Tierfachhandel und veterinärmedizinischen Einrichtungen allein in Teheran, scheitert der aktuelle Gesetzesentwurf wohlmöglich ähnlich wie die letzten.

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