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Neurodermitis bei Hunden – Wundermittel in Form einer Monatsspritze?

Allergische Reaktion, Hautproblem, Fell verloren, Deutscher Schäferhund

Neurodermitis bei Hunden ist eine Hauterkrankung, von der weltweit etwa 20 % aller Hunderassen betroffen sind. Sie kann einen starken Juckreiz verursachen, der zum Kratzen und Kauen an den betroffenen Stellen führt. Dies wiederum führt zu Haarausfall, Läsionen und Sekundärinfektionen. Die Neurodermitis erschwert es Ihrem Hund auch, andere Krankheiten wie Zwingerhusten oder Parvovirose abzuwehren. Seit Jahren gibt es keine endgültige Heilung für diese Krankheit, aber das könnte sich mit der Einführung einer neuen Monatsspritze ändern.

Neurodermitis – bei Mensch und Hund gleichermassen lästig

Bei der Neurodermitis handelt es sich um eine chronische entzündliche Hautkrankheit, die normalerweise in sogenannten Schüben auftritt. Das bedeutet, mal scheint sie gebannt, dann wiederum tritt sie besonders heftig auf.

Die Neurodermitis ist an bestimmte Auslöser gekoppelt, die bei Menschen wie auch bei Hunden sehr unterschiedlicher Natur sein können. Zu den häufigsten “Ursachen” zählen allergische Reaktionen oder Stress.

Eine Heilung für Neurodermitis gibt es bis dato nicht. Dementsprechend versuchen Betroffene, die Auslöser für Schübe zu vermeiden (sofern sie denn bekannt sind). Für Menschen gibt es zudem diverse Mittel und Medikamente, um die Symptome der Neurodermitis zu lindern. Aber wie sieht das bei Hunden aus?

Neurodermitis bei Hunden

Sei es eine Reaktion auf Staub, Pollen während des Spaziergangs oder gar eine Futtermittelallergie – Neurodermitis ist für Hunde genauso lähmend wie für uns. Wir wissen “kratzen ist nicht gut” – der Hund folgt allerdings seinem natürlichen Instinkt und tut es, das auch noch extrem ausgiebig.

Das Kratzen fördert die Entzündung der betroffenen Hautpartien noch weiter. Aufgekratzte Stellen jucken nicht nur fürchterlich, letztlich fangen sie auch oft zu bluten an. Nicht nur der nervtötende Juckreiz, auch die Schmerzen durch die Neurodermitis veranlassen viele Hunde dazu, sehr gereizt oder unruhig zu werden.

Damit ist klar: Neurodermitis führt zu verminderter Lebensqualität, auch bei Hunden. Die Behandlung von Hunden mit Neurodermitis ist leider nicht ganz so einfach wie bei Menschen. Bei Salben gibt es das Problem mit dem Ablecken, viele Medikamente – insbesondere auf Kortison-Basis – sind bekannt für Nebenwirkungen.

Wundermittel in Form einer monatlichen Spritze?

Seit einiger Zeit findet bei diversen Tierärzten eine neue Therapieform für Neurodermitis Anwendung. Dabei handelt es sich in der europäischen Veterinärmedizin um ein Novum namens “monoklonale Antikörper”.

Bei dieser Therapie erhält der Hund einmal im Monat eine Spritze bzw. Injektion mit besagten Antikörpern. Die Antikörper sind gezielt auf Hunde abgestimmt und richten sich gegen den zentralen Botenstoff Interleukin 31 (IL-31). Dieser ist Auslöser für den Juckreiz bei Neurodermitis. Die Antikörper neutralisieren den Botenstoff, ohne das Immunsystem anderweitig zu beeinflussen – somit angeblich keinerlei lästige Nebenwirkungen.

Die meisten Tierärzte haben mit dieser Therapieform bisher nur positive Erfahrungen gemacht. Die Monatsspritze zeichnet sich durch eine allgemein sehr gute Verträglichkeit aus und weist zudem keine Wechselwirkung mit anderen Medikamenten auf. Im Gegensatz zu anderen Medikamenten gegen Neurodermitis belastet die Monatsspritze ausserdem weder Leber noch Nieren des Hundes.

Bei Interesse fragen Sie Ihren Tierarzt, ob er diese Therapieform anbietet. Die Kosten für die Monatsspritze richten sich üblicherweise nach dem Gewicht des Hundes und liegen zwischen 50 und 150 Euro.

Bei diesem Kostenpunkt – da er wohlgemerkt monatlich anfällt – mit Sicherheit kein Pappenstiel. Bedenkt man jedoch die Aussicht auf die erhebliche Steigerung der Lebensqualität des Tieres, das unter chronischer Neurodermitis leidet, ist es allemal eine Überlegung wert.

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