Lockdown vorbei, Alltag kehrt ein: Zuhause den Hund allein lassen

Hund wartet an Fenster und schaut raus

Lockdown vorbei, der Alltag kehrt zurück: Sie müssen den Hund auch mal allein zuhause lassen. Junge Hunde, die nur das “Homeoffice” kennen, sind das noch nicht gewohnt. Wie geht man damit um?

Der Hund ist ein Rudeltier, und das Alleinsein ist für ihn stressig. Wenn ein Tier nur sein Herrchen oder Frauchen kennt, dann kann der tägliche Weg ins Büro Trennungsangst bedeuten. Diese äußert sich etwa in pausenlosem Bellen oder dem Zerlegen von Möbeln. Je früher Tierhalter dieser Trennungsangst entgegenwirken, desto besser, sagen Tierärzte.

Zwei verschiedene Arten der Trennungsangst

Wenn die Verlustangst des Hundes auf negative Erfahrungen mit früheren Besitzern oder in der Welpenzeit zurückzuführen ist, ist das durchaus verständlich. Häufig spielt aber auch das Verhalten des Menschen eine entscheidende Rolle. Mit unseren Handlungen vermitteln wir dem Tier ungewollt die Illusion, dass eine Trennung etwas extrem Wichtiges ist.

Es kann aber auch die Sorge oder sogar Wut sein, dass Sie als sein “Rudel” ohne ihn unterwegs sind – ohne dass er sich um Sie kümmern kann. Denn er sieht es als seine Pflicht an, die er in diesem Fall nicht erfüllen kann. In diesen Fällen spricht man von Angst vor Kontrollverlust.

Den Hund alleine lassen: So geht’s

Gehört Ihr Vierbeiner zum Typ “Kontrollverlust”, geht es darum, die Hierarchie deutlich zu machen und ihm aufzuzeigen, dass Sie die Nummer Eins im Rudel sind. Er muss Sie als Leiter akzeptieren und dass Sie selbst entscheiden, wann Sie ankommen und weggehen. Im täglichen Leben sollten Abwesenheiten als selbstverständlich angesehen werden.

Der Hund muss lernen, zwischen dem Kommando seines Besitzers und dem Gefühl, für ihn zuständig zu sein, zu unterscheiden. Suchen Sie die Schlaf- bzw. Ruheplätze Ihres Hundes – sind sie hinter der Haustür oder auf der Couch? Das deutet darauf hin, dass er es für seine Pflicht hält, Ihre Anwesenheit zu überwachen. Verlegen Sie diese Ruheplätze an weniger offensive Stellen.

Egal ob Trennungsangst oder die Furcht vor dem Kontrollverlust – bei beiden Ausprägungen hilft nur eins: Training.

Trainieren, den Hund alleine zu lassen

1: Verbringen Sie vor dem Verlassen der Wohnung intensiv Zeit mit Ihrem Hund, um ihn gegen Trennungsangst zu trainieren. Spielen Sie Suchspiele oder machen Sie einen längeren Spaziergang mit ihm. Suchspiele und Agility-Training sind zwar anstrengend für den Hund, aber auf eine positive Art und Weise.

2: Beginnen Sie damit, dass Sie Ihren Hund zu seinem Lieblingsplatz führen und ihn z. B. mit einem Spielzeug oder einem Kauknochen beschäftigen. Verlassen Sie den Raum, während er damit abgelenkt ist. Nach Ihrer Rückkehr ins Zimmer geben Sie ihm ein Leckerli. Auf diese Weise stellt Ihr Hund eine positive Assoziation zwischen Warten und Ihrer Wiederankunft her.

Gehen Sie jeden Tag mit ihm durch das Training. Jedes Mal, wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Hund ruhig und entspannt ist, erhöhen Sie die Trennungsdauer. Vergessen Sie dabei nicht, Ihrem vierbeinigen Begleiter jedes Mal eine leckere Überraschung zu geben.

Bei manchen Hunden dauert dieses Training länger. Seien Sie jedoch geduldig und konsequent. Gehen Sie nicht in den Raum zurück, während Ihr Hund heult oder weint. Es wäre nämlich möglich, dass Ihr Hund sein Jaulen mit Ihrer Rückkehr assoziiert und es dadurch nur länger und lauter wird.

Lassen Sie sich nicht entmutigen und züchtigen Sie Ihren Hund nicht, aber verwöhnen Sie ihn auch nicht. Mit konsequentem, täglichem Training wird Ihr Hund besser darin, allein zu bleiben. Und nicht nur das: Er wird dabei auch lernen, Ihnen zu vertrauen. Anstatt sich zu beschweren, wird er sich umso mehr freuen, sobald Sie nach Hause kommen.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Kommentare
Inline-Rückmeldungen
Alle Kommentare anzeigen