Hund aus dem Tierschutz adoptieren: Ein Ratgeber

Pfoten vor Augen, als würde er zuhalten für Übrraschung

Es gibt viele Arten, sich einen Hund zuzulegen. Da wäre der Gang zum Züchter, die Vermittlung über ein Tierheim, von Privat, oder aber über eine Tierschutzorganisation. Wir stellen euch den Ablauf vor, um einen Hund aus dem Tierschutz zu adoptieren, und beantworten einige häufige Fragen.

Was bedeutet “Hund aus dem Tierschutz” eigentlich?

Wir widmen uns heute jenen Hund, deren Vermittlung über spezielle Tierschutzorganisationen erfolgt. Der Unterschied zu klassischen Tierheimen besteht darin, dass die Hunde in der Regel nicht von deren Haltern abgegeben, sondern quasi “eingezogen” wurden. Nachfolgend einige Beispiele von Hunden aus dem Tierschutz.

  • Schliessung/Beschlagnahmung von Qualzucht-Betrieben
  • Strassenhunde
  • Wegnahme vom bisherigen Halter aufgrund tierschutzrechtlichen Verstössen
  • Abgabetiere von Züchtern aufgrund Ausschlusskriterien

Übrigens stammt der Hund aus dem Tierschutz nicht zwangsläufig aus dem Ausland. Ebenso gibt es Organisationen, die sich auf den Tierschutzaspekt im Inland konzentrieren und dementsprechend “ortsansässige” Hunde vermitteln.

Adoption eines Hundes aus dem Tierschutz: Allgemeiner Ablauf

  • Eine Tierschutzorganisation auswählen
  • Ausführliches Gespräch zwischen Verein und Interessent (hier prüft die Organisation, ob die nötigen Voraussetzungen zur Hundehaltung vorliegen)
  • Einen Hund auswählen
  • Im Idealfall weiteres Intensivgespräch über das gewählte Tier (Schilderung aller bekannten Hintergründe, Rasse, Charaktereigenschaften, u.U. Auffälligkeiten, besondere Bedürfnisse u.Ä.)
  • Schliessung eines Vermittlungsvertrages
  • Zahlung der Schutz-/Vermittlungsgebühr
  • Abholung bzw. Transport des Hundes zum neuen Halter, je nachdem, ob Tier aus dem Ausland oder Inland
  • Nachbesprechung, ggf. Kontrollbesuch(e) durch die Tierschutzorganisation

Besonderheiten bei dieser Form der Tieradoption

Viele, aber nicht ausnahmslose alle, Hunde aus dem Tierschutz haben ein schwereres Päckchen zu tragen als andere Vermittlungstiere. Die nachfolgenden Beispiele treffen demnach nicht zwangsläufig auf jeden Hund zu.

  • Oft sind nähere Hintergründe (wie Haltungsbedingungen, Zuordnung zu einer Rasse, Wesen, Umgang mit Artgenossen etc.) des Hundes unbekannt.
  • Je nachdem, aus welcher Haltungsform sie stammen, hatten manche Hunde aus dem Tierschutz wenig bis keinen Umgang mit Menschen. Dementsprechend ist ihre Sozialkompetenz und -Verträglichkeit eventuell eingeschränkt. Paradebeispiel hierfür bilden ehemalige Strassenhunde.
  • Stammt der Hund beispielsweise aus einem Qualzuchtbetrieb oder einer Beschlagnahmung aufgrund von Tierquälerei, hat er entsprechend negative Erfahrungen gemacht. Solche Hunde sind oft besonders ängstlich, nervös oder leiden an anderen Verhaltensauffälligkeiten.

Überraschungspaket Hund

Die genannten Punkte sollen dich keineswegs davon abschrecken, über einen Hund aus dem Tierschutz nachzudenken. Lass dich aber auch nicht nur aufgrund von Mitleid dazu “überreden”.

Unabhängig davon, für welche Art der Vermittlung oder Kauf eines Hundes du dich entscheidest, sei dir der Anforderungen bewusst. Hunde brauchen Aufmerksamkeit, viel Bewegung, Beschäftigung und eine Bindung, um glückliche Mitglieder deines Rudels zu werden. Und während das bei manchen Vertretern wie von selbst geht, benötigen andere vielleicht etwas mehr Nachhilfe.

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