Hund aus dem Ausland mitbringen – (wie) geht das?

Hunde von Volunteer gerettet im Ausland

Das Mitbringen eines Hundes aus dem Ausland nach Deutschland (oder in ein anderes Zielland) erfordert Vorbereitung und das Befolgen bestimmter gesetzlicher Vorschriften. Das Hauptziel dieser Vorschriften ist es, die Einschleppung und Ausbreitung von Tierkrankheiten zu verhindern. Hier ist ein allgemeiner Überblick über den Prozess:

  1. Mikrochip-Identifikation: Vor der Einreise muss der Hund mit einem Mikrochip gekennzeichnet sein, der den internationalen Standards ISO 11784 oder ISO 11785 entspricht.
  2. Tollwutimpfung: Der Hund muss gegen Tollwut geimpft sein. Die Erstimpfung muss mindestens 21 Tage vor der Einreise durchgeführt werden und darf nicht älter als 12 Monate sein. Bei Auffrischimpfungen gelten diese 21 Tage nicht, jedoch muss die Impfung gültig sein (gemäß den Vorgaben des Impfstoffherstellers).
  3. EU-Heimtierausweis: Ein Tierarzt muss einen EU-Heimtierausweis ausstellen, in dem alle relevanten Informationen und Impfungen des Hundes verzeichnet sind.
  4. Bandwurmentwicklung: Für einige Länder (z.B. Großbritannien, Norwegen) ist eine Entwurmung gegen Echinokokken erforderlich. Die Behandlung muss in der Regel zwischen 24 und 120 Stunden vor der Einreise erfolgen.
  5. Bluttest: Wenn Sie aus einem Land mit hohem Tollwutrisiko einreisen, ist möglicherweise ein Bluttest erforderlich, um sicherzustellen, dass die Tollwutimpfung wirksam war.
  6. Quarantäne: Einige Länder können eine Quarantänezeit erfordern, insbesondere wenn die obigen Anforderungen nicht erfüllt sind.
  7. Zertifikate und Dokumentation: Für einige Länder oder bei Reisen außerhalb der EU kann zusätzlich zum EU-Heimtierausweis ein Veterinärzertifikat erforderlich sein.
  8. Melden bei Behörden: In Deutschland müssen Sie Ihren Hund innerhalb einer bestimmten Frist beim örtlichen Ordnungsamt melden und ggf. Hundesteuer zahlen.
  9. Verbotene Rassen: Einige Länder haben Beschränkungen oder Verbote für bestimmte Hunderassen. Informieren Sie sich im Voraus, um sicherzustellen, dass Ihr Hund legal einreisen kann.

Tipps:

  • Beginnen Sie frühzeitig mit den Vorbereitungen, da einige Anforderungen Wochen oder sogar Monate im Voraus erfüllt werden müssen.
  • Konsultieren Sie die Botschaft oder das Konsulat des Ziellandes, um sicherzustellen, dass Sie über die aktuellsten Einreisebestimmungen informiert sind.
  • Beachten Sie, dass Fluggesellschaften eigene Anforderungen und Vorschriften für den Transport von Tieren haben können.

Fazit

Das Mitbringen eines Hundes aus dem Ausland ist eine ernsthafte Verpflichtung und erfordert gründliche Vorbereitung. Die strikten Regeln und Vorschriften dienen dem Schutz der Gesundheit sowohl der Tiere als auch der Menschen. Es ist wichtig, gut informiert und vorbereitet zu sein, um sicherzustellen, dass der Übergang für Ihren Hund so stressfrei und sicher wie möglich ist.

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