Faszination Sinne: Tasthaare beim Hund

Hund auf Rücken, Schnauze mit Tasthaar

Obwohl verschiedene Hunderassen unterschiedlich viel Fell besitzen, haben sie alle die sogenannten Tasthaare. Diese feinen Haare um die Schnauze herum verschaffen Hunden ihren Tastsinn. Wie die Sinnesorgane genau funktionieren und warum sie so wichtig sind, erfahrt ihr bei uns.

Was sind Tasthaare bei Hunden?

Umgangssprachlich bezeichnet man die Tasthaare von Hunden zwar als Sinnesorgane, allerdings ist das nicht ganz richtig. Denn Organe im eigentlichen Sinne sind sie nicht, da es sich um leblose Haare handelt. Die Tasthaare selbst sind nicht durchblutet, auch Nerven liegen nicht darin. Viel wichtiger für ihre Funktion sind hingegen die Kapseln, aus denen sie wachsen. Diese Kapseln sind nämlich durchblutet und mit Nerven verbunden.

Durch die Berührung der Hunde-Tasthaare entsteht in besagten Kapseln Vibration, welche wiederum Signale an das Gehirn weitergibt. Ähnlich wie beim Menschen ist es also richtig, vom Tastsinn zu sprechen. Natürlich sind die Tasthaare nicht das einzige “Organ”, durch die Hunde ihren Tastsinn wahrnehmen. Die Haut ist und bleibt auch bei Hunden das grösste Sinnesorgan.

Synonyme für Tasthaare

In der Fachsprache heissen die Tasthaare von Hunden übrigens Vibrissen. Darüber hinaus gibt es noch einige weitere verbreitete Synonyme.

  • Schnurrhaare (geläufiger bei Katzen)
  • Sinushaare
  • Fühlhaare

Unterschätzte Sinnesorgane

Die Tasthaare von Hunden sitzen an mehreren Punkten des tierischen Körpers. Am auffälligsten sind wohl die Härchen auf der Schnauze, doch auch die Haare über den Augen zählen zu den Tasthaaren. Im Alltag unterstützen Tasthaare Tiere in allerlei Situationen.

  • Abstandsmessung: Hunde nutzen ihre Tasthaare (zusätzlich zur Sicht), um Abstände einzuschätzen. Selbst, wenn sie etwas sehr Nahes nicht gut sehen, verarbeitet die Vibration die Eindrücke weiter. Vor allem im Dunkeln ergänzen die Tasthaare das Sehvermögen.
  • Windrichtung: Oft beobachten wir unsere Hunde dabei, wie sie ihre Köpfe gen Wind recken. Über ihre Tasthaare sind sie in der Lage zu erkennen, aus welcher Richtung der Wind weht – zum Spurenlesen und zur Aufnahme von Fährten unersetzlich!
  • Blinzeln: Ähnlich wie menschliche Wimpern lösen Tasthaare bei Hunden den Reflex zum Blinzeln aus. Dies dient zum Schutz der Augen vor äusseren Einflüssen.
  • Kommunikation: Es ist zwar nicht wissenschaftlich belegt, dennoch ist manchmal zu sehen, dass Hunde beim gegenseitigen Kontakt teilweise mit ihren Tasthaaren reagieren. Bei Aggression beispielsweise ist zu erkennen, dass sich die Tasthaare aufstellen, während sie sich im passiven oder unterwürfigen Zustand eher senken.
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