“Dog Mode” an, Sorgen aus: Ausrede, um den Hund bei Hitze im Auto zu lassen?

Hund in Auto mit Dog Mode eingesperrt.Scheibe zu

Der sogenannte “Dog Mode” sorgte unlängst wieder für brandheissen Diskussionsstoff. Einige Hundehalter und Besitzer von Tesla-Fahrzeugen nutzen deren praktische (?) Funktion, um ihre Hunde bedenkenlos bei Hitze im Auto zu lassen. Wie sinnvoll ist der Dog Mode wirklich?

Der Dog Mode von Tesla

Ja, er heisst tatsächlich so: der Dog Mode stammt von Fahrzeughersteller Tesla und es handelt sich dabei um einen einstellbaren Modus für die Klimakontrolle. Erst kürzlich stellte Tesla dieses neue Feature vor und bei vielen Hundebesitzern sorgte das für Freude. Andere wiederum schütteln traurig die Köpfe – ist das vielleicht nur eine Ausrede, sich bei nächster Gelegenheit der Verantwortung für seinen geliebten Vierbeiner zu entziehen?

Der Dog Mode ist eine Einstellung für die Klimaanlage in Autos von Tesla. Bei Aktivierung hält das Fahrzeug die zuvor festgelegte Temperatur, unabhängig der Aussentemperaturen. Den Namen erhält der Modus dadurch, dass er auch ohne die Anwesenheit von Fahrer oder Fahrzeuginsassen funktioniert. Er wurde demnach dafür geschaffen, den Hund bei Bedarf allein im Auto zurückzulassen.

Sinnlose Zusatz-Features?

Die Klimakontrolle bleibt nicht die einzige Neueinführung innerhalb Teslas Dog Mode. Sogar dem Umstand, dass ein besorgter Passant den einsamen Hund im vermeintlich überhitzten Auto bemerkt, ist Sorge getragen. Auf dem Display der Mittelkonsole leuchtet bei aktiviertem Dog Mode ein entsprechender Hinweis, der sowohl über die Innentemperatur im Auto als auch über die baldige Rückkehr des Halters informiert.

Darüber hinaus kann der Fahrzeughalter sein Gefährt mit einer App verbinden, die ihn rechtzeitig vorwarnt, falls Auto und somit Klimatisierung fürs Haustier der Saft ausgehen.

Erleichtert Verantwortung, sollte sie aber nicht gänzlich abnehmen

Laut Hersteller soll der Dog Mode dafür sorgen, dass Hunde sich im Auto wohlfühlen und vorbeikommende Leute sich keine Sorgen um das Tier im Fahrzeug machen. Dass aber nicht jeder Passant zwangsläufig über die Eigenheiten eines Teslas informiert ist, zeigte der Post eines verärgerten Halters , der von einem Polizisten ermahnt wurde. Andere Länder, andere Sitten, wie man so schön sagt. Wie es sich rechtlich in den USA verhält, sei dahingestellt, in Deutschland ziehen wir im Zweifelsfall den § 18 Tierschutzgesetz zurate.

Kommt der Hund im Auto zu Schaden, während (und weil) er ohne Aufsicht ist, handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit. Besagter Dog Mode von Tesla mag zwar vor Überhitzung schützen, völlig sorgenfrei sollte man sein Tier dennoch nicht im Auto zurücklassen. Auch bei eingeschalteter Klimaanlage sind Hunde beispielsweise weder vor Dehydrierung noch vor Sonnenbrand geschützt. Gerade im Auto sind manche Hunde gestresst oder ängstlich, sobald man sie alleinlässt. Zum Wohle seines geliebten Haustiers sollte man sie also nur im absoluten Bedarfsfall der Einsamkeit auf Rücksitz oder Kofferraum aussetzen. Und das auch nur, wenn derweil für deren Sicherheit und Wohlergehen gesorgt ist.

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