Die vier Quadranten der Lerntheorie in der Hundeerziehung

Schäferhund läuft mit junger Frau im Fuss

Die vier Quadranten der Lerntheorie drehen sich um die Idee, dass man nur durch bestimmte Konsequenzen lernen kann. Das wiederum kann ausschlaggebend dafür sein, welche Beziehung du mit deinem Hund im Training aufbaust. Um zu verstehen, wie sich dieser Ansatz auf das Verhalten von Hunden auswirkt, befassen wir uns heute mit der Vier-Quadranten-Lerntheorie innerhalb der Hundeerziehung.

Die vier Quadranten in der Hundeerziehung

Bist du auf der Suche nach einer Hundeschule, ist es mitunter sinnvoll, vorab nachzufragen, welche Art von operanter Konditionierung dort stattfindet. Operante Konditionierung bezeichnet allgemein das Lernen am Erfolg. Eine Verhaltensweise wird entsprechend der Zuordnung in einen der vier Quadranten mit einer passenden Konsequenz versehen.

  1. Positive Verstärkung
  2. Negative Verstärkung
  3. Positive Strafe
  4. Negative Strafe

Positive Verstärkung

Zeigt der Hund ein bestimmtes Verhalten, ist positive Verstärkung gleichbedeutend mit Belohnung. Grundsätzlich kommt etwas Positives hinzu. Die Folge liegt eigentlich klar auf der Hand: der Hund freut sich und zeigt das (erwünschte) Verhalten zukünftig öfter.

Negative Verstärkung – lehnen wir ab!

Bei diesem Quadrant entfernt der Trainer etwas Unangenehmes. Als Beispiel können wir hier Zug an der Leine oder Druck auf einen Körperteil (z.B. beim Trainieren des Kommandos “Sitz”) nehmen. Aus emotionaler Sicht ist die Folge beim Hund Erleichterung. Somit zeigt er auch in diesem Fall das erwünschte Verhalten in Zukunft häufiger.

Positive Strafe – lehnen wir ab!

Positiv steht in dem Fall dafür, dass etwas hinzukommt, allerdings nicht für “gut”. Innerhalb der Hundeerziehung sind in diesem Quadranten beispielsweise ein Ruck an der Leine oder unangenehme äussere Reize (schriller Pfiff, Bespritzen mit Wasser…) zu finden. Die positive Strafe findet in der Hundeerziehung Anwendung, um unerwünschtes Verhalten abzugewöhnen.

Negative Strafe – Überlegt einsetzen!

Negativ bedeutet in dem Zusammenhang, dass der Trainer etwas entfernt, und zwar etwas Angenehmes. Dies findet Anwendung, um den Hund für unerwünschtes Verhalten beispielsweise mit Entzug von Aufmerksamkeit (= Ignoranz) zu strafen und dadurch den Lerneffekt zu erzielen.

Wahl der Lernmethode entscheidet über die spätere Beziehung

Auf den ersten Blick klingen Methoden wie positive und negative Strafe bestimmt etwas krass. Tatsächlich ist es aber so, dass Lernen immer über einen der genannten Quadranten abläuft, und nicht alle eignen sich für jede Art von Training, Kommando oder beabsichtigtem Ziel.

Nehmen wir einmal das Beispiel, dem Hund das Anspringen abzugewöhnen. In der Regel arbeiten sowohl Trainer als auch viele Halter (teils unbewusst) mit der negativen Strafe, nämlich dem Ignorieren dieses Verhaltens.

Nichtsdestotrotz ist es natürlich besser, sich bei der Hundeerziehung vor allem auf die ersten beiden Quadranten zu konzentrieren. Denn diese verbindet der Hund mit positiven Gefühlen wie Freude und Erleichterung. Und wenn Hund mehr anhand von guten Gefühlen lernt, ist es absehbar, dass die Beziehung zu seinem Halter davon entsprechend profitiert.

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