Die Freuden und Herausforderungen der Mehrhundehaltung

Mit mehreren Hunden gleichzeitig laufen

Hast du mehr als einen Hund? Dann gehörst du zu den immer mehr Menschen, welche die Freuden und Herausforderungen der Mehrhundehaltung für sich entdecken. Hunde lieben es, andere Hunde um sich herum zu haben – sie haben dadurch Gesellschaft und Gelegenheit zum Spielen und Interagieren. Für uns bringt die Haltung mehrerer Hunde derweil einige Herausforderungen mit sich.

Ist Mehrhundehaltung wirklich schwieriger als ein einzelner Hund?

Die Aufgaben und täglichen Routinen bleiben doch gleich, egal, ob ich nun einen oder mehrere Hunde habe, oder? Das stimmt so nicht ganz. Viele Menschen sehen nur die “harten Fakten”, wenn sie über die Anschaffung eines zweiten Hundes nachdenken: die Kosten für Futter, Zubehör und Tierarzt verdoppeln sich. Das ist aber noch lange nicht alles.

Wenn wir Wert darauf legen, jeden Hund gleichberechtigt zu behandeln und ihn als vollwertiges “Rudelmitglied” anzuerkennen, steckt hinter der Mehrhundehaltung nämlich auch ein erhöhter Zeitaufwand.

Die Gruppendynamik bei Mehrhundehaltung

Hunde verhalten sich gegenüber ihren Artgenossen in der Regel anders als gegenüber ihren Haltern und Menschen. Der “erste” Hund findet im zweiten vielleicht den lang ersehnten Spielgefährten für zuhause. Trotzdem muss Nummer 1 so einige Dinge mit Nummer 2 klären und umgekehrt. Wer darf zuerst an den Napf? Warum darf ich nicht bei Frauchen im Bett schlafen, obwohl Nummer 1 das seit jeher macht? Wenn Nummer 1 beim Postboten bellend an die Tür rennt, mache ich das vielleicht auch!

So kommt es durchaus vor, dass Hunde sich das Verhalten voneinander abgucken – und zwar erwünschtes als auch unerwünschtes. Dementsprechend birgt die Mehrhundehaltung die Herausforderung, besonderes Augenmerk auf die Erziehung aller Hunde zu legen – was teilweise schwierig sein kann und mit höherem Zeitaufwand verbunden ist.

Einzeltraining und Individualität

Stell dir das Zusammenleben von zwei oder mehr Hunden wie bei uns Menschen vor. Klar gibt es die “Liebe auf den ersten Blick” – aber garantiert ist die nicht. Hunde brauchen mal mehr, mal weniger Zeit, sich einander anzunähern und sich aneinander zu gewöhnen. Damit es gar nicht erst zu Eifersucht kommt, widme allen Hunden im Mehrhundehaushalt die gleiche Aufmerksamkeit.

Übrigens macht es Sinn, Training (Üben von Kommandos, Gang zur Hundeschule etc.) grundsätzlich einzeln und individuell durchzuführen. Nur so stellst du eventuelle Defizite fest und welche Art von Unterstützung am besten beim jeweiligen Hund funktioniert. Denn wie jeder Mensch bleibt auch jeder Hund ein Individuum!

Weiterführende Tipps zur Mehrhundehaltung

  1. Widme jedem Tier das gleiche Mass an Aufmerksamkeit, damit es nicht zu Eifersucht kommt.
  2. Jeder Hund bevorzugt vielleicht andere Spiele, Futter, Leckereien, Streicheleinheiten und so weiter – finde heraus, was jeder im Mehrhundehaushalt mag und braucht.
  3. Trainiere und erziehe jeden Hund unabhängig vom anderen, damit sie sich Fehlverhalten nicht voneinander abgucken (ein Teufelskreis!).
  4. Gemeinsame Spaziergänge sind am schönsten, wenn alles bereits harmonisch abläuft. Bei Schwierigkeiten führe die Hunde anfangs einzeln aus und übe Schritt für Schritt das gemeinsame Gassigehen.
  5. Jeder Hund benötigt seinen persönlichen Schlafplatz, Transportbox und Näpfe. Andernfalls kommt es unter Umständen zu Problemen wie Futter- oder territorialer Aggression.
  6. “Mein Hund – dein Hund”? Die Mehrhundehaltung durch mehrere Personen/Haushaltsmitglieder kann zusätzliche Hürden schaffen. Natürlich kann es sein, dass sich ein Hund an eine bestimmte Person fester bindet als an andere. Trotzdem sollten für alle Halter gleichwertige Vorgaben zum Umgang mit den einzelnen Hunden gelten. Alles andere verwirrt Mensch und Tier.
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Kommentare
Inline-Rückmeldungen
Alle Kommentare anzeigen