Der persönliche Hundehalter Test: Checkliste vor dem Hundekauf

Hund auf Schreibtisch, während Frau arbeitet

Die Anschaffung eines Hundes ist ein grosser Schritt. Bin ich bereit, eine so grosse Verantwortung zu übernehmen? Welche Herausforderungen erwarten mich? Was muss ich alles beachten? Bei uns kannst du den persönlichen Hundehalter Test machen – anhand der Checkliste vor dem Hundekauf.

Checkliste vor dem Hundekauf in Kurzfassung

  • Ist meine Wohnsituation geeignet?
  • Kann ich mir einen Hund leisten?
  • Habe ich genügend Zeit für einen Hund?
  • Passt ein Hund in meine Zukunftsplanung?

Die Kurzfassung sieht so aus: Kannst du all diese Fragen mit einem klaren “Ja” beantworten, hast du den persönlichen Hundehalter Test quasi bestanden. Widmen wir uns jetzt dem Abhaken jedes einzelnen Punkts von der Checkliste vor dem Hundekauf.

Ist meine Wohnsituation geeignet?

Unter diesen Punkt der Checkliste fallen mehrere Faktoren bzw. einzelne Fragen.

  • Ist genug Platz für einen Hund?

Unabhängig der Grösse der Wohnung oder des Hauses benötigt ein Hund seinen eigenen Rückzugsort. Mindestens also muss genügend Platz für ein vernünftiges Hundebett sein.

  • Sind alle Mitbewohner und der Vermieter mit einem Hund einverstanden?

Falls du einen Vermieter hast, schau am besten mal nach, was dein Mietvertrag zum Thema Tierhaltung sagt. Übrigens: Klauseln, die Tierhaltung generell strikt verbieten, sind eigentlich rechtswidrig und wären vor Gericht unwirksam. Dennoch erfordert Tierhaltung die vorherige Rücksprache mit dem Vermieter. Die persönliche Checkliste vor dem Hundekauf zielt ausserdem auf Mitbewohner sowie Nachbarn ab. Ist eventuell jemand allergisch auf Tierhaare oder hat Angst vor Hunden? Du vermeidest unnötigen Ärger und Streitigkeiten, wenn du im Vorfeld alle Beteiligten (und Betroffenen) mit einbeziehst.

  • Leben noch andere Tiere im Haushalt?

Hast du vielleicht schon eine Katze oder Käfig-Kleintiere (Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster & Co.)? Dann musst du darauf achten, dass sie sich auch mit einem Hund vertragen. Sind die Tiere Hundebegegnungen nicht gewöhnt, kann das in puren Stress ausarten. Hier spielen unter Umständen auch Hunde von Nachbarn eine gewisse Rolle. Wie verhalten die sich gegenüber Artgenossen? Du willst ja nicht, dass es jedes Mal beim Verlassen der Haustür zu einem “Dog-Fight” kommt.

  • Gibt es in meiner Wohnung besonders teure/wertvolle Gegenstände?

Du musst einem Hund zwar nicht alles erlauben, aber du kannst ihm auch schlecht alles verbieten. Nehmen wir das teure Ledersofa, die geliebte antike (aber wackelige) Stehlampe oder die Zierpflanzen-Sammlung. Mit einem Hund ist es wahrscheinlich, dass mindestens ein Mal irgendwas zu Schaden kommt. Mindestens musst du darauf vorbereitet sein, dass Hundehaare auf den Möbeln herumfliegen. Kurzum: Du darfst nicht übermässig empfindlich sein, wenn es um Einrichtung, Mobiliar und persönliche Habseligkeiten geht.

  • Muss ich viele Treppen steigen, um in meine Wohnung zu kommen?

Das ist zwar kein Ausschlusskriterium, hat aber einen gewissen Einfluss auf die Zukunftsplanung – deine und die von deinem Hund. Wie wir kommen auch Hunde irgendwann in die Jahre und tun sich dann eventuell schwer mit dem Treppensteigen. Überlege also, ob du in 10 Jahren in der Lage bist, einen 20 Kilo schweren Hund nach oben zu tragen.

Kann ich mir einen Hund leisten?

Ja ja, das liebe Geld. Hunde kosten eine Menge davon. Nachfolgend eine kleine Checkliste zu erwartender Kosten nach einem Hundekauf.

  • Anschaffungskosten an sich (der Preis für den Hund)
  • Grundausstattung (Leine/Geschirr, Näpfe, Transportbox, Korb/Decke, Spielzeug…)
  • Kotbeutel
  • Futter (Nass-/Trockenfutter, Leckerlis etc.)
  • Hundesteuer
  • ggf. Tierhalter-Haftpflichtversicherung
  • ggf. Tierkrankenversicherung
  • Kosten für Tierarztbesuche, Behandlungen, medizinische Versorgung

Unabhängig all dieser zu erwartenden Kosten solltest du dir ernsthaft die Frage stellen: Was ist, wenn es bei mir finanziell mal nicht so gut aussieht? Wie stelle ich trotzdem sicher, dass es meinem Hund an nichts fehlt? Gibt es Freunde, Bekannte, Haushaltsmitglieder usw., die im Zweifelsfall unterstützen?

Habe ich genügend Zeit für einen Hund?

Hunde sind beim Zeitfaktor nicht mit Katzen oder anderen Kleintieren zu vergleichen. Sie brauchen nicht nur weit mehr Aufmerksamkeit, auch ihre Erziehung ist enorm wichtig. Hier ein paar Anregungen zu zeitlichen Überlegungen.

  • Wie lange arbeite ich und wer passt in der Zeit auf den Hund auf?
  • Kann ich meinen Hund im Bedarfsfall mit an den Arbeitsplatz nehmen?
  • Habe ich genug Zeit, um 3x täglich Gassi zu gehen?
  • Wer beschäftigt sich mit dem Hund, wenn ich nicht zuhause bin?
  • Nehme ich mir für die Gassirunden regelmässig genug Zeit? (also nicht nur mal kurz zum Baum um die Ecke)
  • Spiele ich täglich mit meinem Hund bzw. beschäftige ihn artgerecht?
  • Nehme ich mir genug Zeit für die Hundeerziehung? Habe ich Zeit, um eine Hundeschule zu besuchen?
  • Falls der Hund mal nachts raus muss, kann ich das bewerkstelligen?
  • Habe ich genügend Zeit für die Einkäufe rund um den Hund?
  • Gehe ich regelmässig aus und gibt es darunter evtl. Orte, an denen ich meinen Hund nicht mitnehmen kann/darf?
  • Fahre ich öfter in den Urlaub oder verreise? Kann ich den Hund mitnehmen? Falls nicht, wer kümmert sich in der Zeit um ihn?

Passt ein Hund in meine Zukunftsplanung?

Abhängig von der Rasse haben Hunde eine Lebenserwartung von 8 (sehr grosse Rassen) bis 18 (kleinere Rassen) Jahren. Die Bestnote im Hundehalter Test erzielst du, wenn du nach dieser Zeitspanne die Fragen nochmals genauso beantworten kannst. Da wir nicht in die Zukunft gucken können, muss es eine ehrliche Selbsteinschätzung sein.

  • Geplante Umzüge? Ziehst du einen Wohnortswechsel in Erwägung, sieh deinen Hund als festen Planungsbestandteil. Der künftige Ort muss sich also genauso eignen wie der bisherige (Platz, ggf. Erlaubnis vom Vermieter, Erreichbarkeit, bei Auswanderung z.B. Einreisebestimmungen für Tiere etc.)
  • Familienplanung? Denke immer daran, dein Hund ist ein vollwertiges Familienmitglied. Es mag ein Drahtseilakt sein, aber achte immer darauf, deine Aufmerksamkeit gerecht auf “alten” und “neuen” Familienzuwachs aufzuteilen. So vermeidest du Eifersucht und Reibungen.
  • Berufliche Veränderungen? Aus Hund-im-Homeoffice wird Geschäftsreise. In dem Fall muss natürlich ein angepasster Tagesablauf her. Beziehe deinen Hund entsprechend in alle Überlegungen und Planungen mit ein und sorge im Bedarfsfall für angemessene Vertretung.
  • Alter und Gesundheitszustand? Im Idealfall altern du und dein Hund gemeinsam. Nichtsdestotrotz kommt es zu ungleichen Verläufen oder besonderen Vorkommnissen. Plane deshalb konkret in die Zukunft und für den Bedarfsfall: Wer kümmert sich um den Hund, falls du mal gesundheitlich verhindert bist?
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Kommentare
Inline-Rückmeldungen
Alle Kommentare anzeigen