Allergie und Juckreiz bei Hunden – nicht immer sind die Futtermittel Schuld

Alter Golden verzieht Gesicht, Juckreiz, unwohl

Wenn wir anhaltenden Juckreiz bei Hunden beobachten, denken die Meisten sofort an eine allergische Reaktion. Und beim Stichwort Allergie denken wir dann: das Futter muss Schuld sein! Viele Hundehalter verzweifeln in dem Versuch, das “richtige” Futter für ihren Vierbeiner zu finden und der scheinbaren Allergie ein für alle Mal beizukommen.

Heute klären wir einige Missverständnisse zum Thema Juckreiz, Allergie und Futtermittel bei Hunden – denn nicht immer hängen diese zwangsläufig zusammen.

Von Hypes und falschen Massnahmen

Zu den häufigsten Irrtümern bei Hunde-Juckreiz gehört die eigentlich gut gemeinte Ernährungsumstellung, die Halter für Hunde eigenverantwortlich vornehmen. Der Hype liegt hier ganz klar beim “BARFEN”, also der Rohfütterung von biologischen Nahrungsmitteln. Ein weiterer zunehmender Trend ist der Verzicht auf Getreide beziehungsweise Gluten.

Hundehalter denken viel zu oft: was uns Menschen nicht guttut, ist auch für den Hund schädlich! Also weg mit Gluten und Zusatzstoffen im Futter, deren Fachbegriffe wir nicht deuten können.

Jetzt kommt das grosse Aber: oft ist Ursache für den Juckreiz beim Hund zwar eine Allergie, aber eben nicht auf das Futter. Dementsprechend tun wir dem Tier mit einer Ernährungsumstellung nicht nur keinen Gefallen, sondern wir vergeuden wertvolle Zeit mit dem ziellosen Ausprobieren von anderem Futter.

Viele möglichen Ursachen für Juckreiz beim Hund

Kratzt der Hund sich auffällig oft an bestimmten Stellen oder nagt er sich gar das Fell blank, gibt es nur eine sichere Methode: eine exakte Diagnose beim Tierarzt!

Liegt dem Juckreiz keine Krankheit (was nämlich ebenso der Fall sein kann) zugrunde, können Sie beim Tierarzt gleich einen Allergietest machen lassen. Bei Hunden funktioniert das nicht über Piekser in die Haut, sondern mittels einer Blutuntersuchung. Der Test klassifiziert Antikörper gegen Umweltallergene als auch Futtermittel.

Neben den “klassischen” Allergien wie die Überreaktion des Immunsystems auf Futtermittel, Staub oder Pollen gibt es bei Hunden nämlich auch sogenannte Kontaktallergien. Dazu zählen beispielsweise Flohbisse, aber auch Allergien auf bestimmte Materialien, die in Näpfen, dem Halsband, der Leine, dem Hundekorb… et cetera verarbeitet sind.

Erst die Diagnose, danach die Behandlung!

Kennen wir den Verursacher des Juckreizes nicht, bringt es wenig bis gar nichts, in Eigenregie “Experimente” durchzuführen. So ein Juckreiz ist nicht nur bei Menschen, sondern auch für Hunde überaus lästig. Manche Hunde weisen mit der Zeit sogar verändertes Verhalten auf. Diese Zeit wollen wir nicht ungenutzt verstreichen lassen!

Um die Lebensqualität unserer treuen Vierbeiner stets aufrechtzuerhalten, empfehlen wir bei Auffälligkeiten wie Juckreiz also grundsätzlich den Gang zum Tierarzt. Dieser gibt, wenn eine Allergie festgestellt wurde, in der Regel auch weitere Empfehlungen für die richtige Behandlung/Therapie.

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